„Natürlicher Kalkputz ist für die Tonne. Kaum an die Wand gespritzt fällt der ganze Mist wieder runter und wo er dran bleibt bilden sich Risse.“ Solche Aussagen bekomme ich manchmal zu hören. Gerade dann, wenn ein Bauherr seinen Handwerker „zwingt“ einen natürlichen Kalkputz, ohne Zement und ohne chemische Zusätze zu verarbeiten.
Liegt das aber wirklich am Material? Ganz klar, Nein! Zu 99% sind Verarbeitungsfehler durch nicht vorhandenes Fachwissen die Ursache. Sagen Sie dies aber mal so unverblümt einem aufgebrachten Verarbeiter, der von seinem Können überzeugt ist und der schon seit 30 Jahren verputzt und somit quasi für jedes Putzsystem qualifiziert ist. Solche Gespräche machen keinen Spaß. Einerseits will man dem Bauherrn helfen, der sowieso schon panisch ist, weil er Mehrkosten, Mängel und Terminverschiebungen befürchtet. Andererseits bringt es wenig, beratungsresistente Handwerker auf Fehler aufmerksam zu machen.
Es ist halt sehr viel einfacher den Materialien die Schuld zu geben als mangelndes Wissen zuzugeben. Deshalb meinen Aufruf an alle die noch nie mit natürlichen Kalkputzen gearbeitet haben. Informiert euch oder lasst es bleiben!
Die meisten Fehler können vermieden werden indem man sich mit den Materialien beschäftigt. Natürliche Kalkputze zu verarbeiten ist nicht schwieriger als die Verarbeitung von Kalk-Zementputzen. Es gibt nur ein paar kleine Unterschiede, die beachtet werden müssen.
Welche Fehler gemacht werden und worauf man bei der Verarbeitung von Kalkputzen achten muss erfahren Sie im heutigen Beitrag. Die beschriebenen Fehler beziehen sich auf natürliche Kalkputze, die weder Zement noch chemische Haft- oder Verarbeitungszusätze enthalten.
Mangelhafte Materialkunde
Grundsätzlich haben alle nachfolgend aufgeführten Gründe ihre Ursache in der mangelhaften Materialkunde. Egal ob es dabei um die Beurteilung vom Putzgrund, die zu schnelle Trocknung oder das Entfernen der Sinterhaut geht. Nur wer sich mit dem Material beschäftigt, weiß worauf es ankommt. Dennoch möchte ich mangelnde Materialkunde als separaten Punkt erwähnen.
Nicht jeder Putzmörtel ist gleich. Das eingesetzte Bindemittel und die Zuschläge entscheiden, was bei der Verarbeitung zu beachten ist. Welche Rahmenbedingungen erfüllt werden müssen damit der Putzauftrag gelingt, erfährt man (meistens) vom jeweiligen Hersteller. Deshalb möchte ich auch an dieser Stelle wieder empfehlen die Datenblätter der Hersteller sorgfältig zu lesen.
Putzgrund nicht geeignet
Für Kalkputze ist die richtige Beurteilung vom Untergrund elementar wichtig. Die Beschaffenheit des Untergrundes hat großen Einfluss auf die Putzmörtel-Haftung und Haltbarkeit.
Der Untergrund muss sauber, trocken, tragfähig und frei von Staub sein. Sinterschichten und Ausblühungen müssen entfernt werden. Rückstände von Schalöl und anderen trennenden Substanzen müssen abgewaschen werden. Zu starkes Saugverhalten muss reduziert, ungleichmäßiges Saugverhalten egalisiert werden. Bei glatten oder nicht saugfähigen Untergründen müssen haftverbessernde Grundierungen oder Vorspritzmörtel aufgebracht werden. Nicht tragfähige Untergründe müssen entfernt oder mit entsprechenden Putzträgern überspannt werden. Wasserflecken und Verfärbungen müssen entfernt oder mit einem Isoliermittel überarbeitet werden.
Lagerschäden am Material
Calziumhydroxid (Kalkhydrat oder Luftkalk) reagiert mit Feuchtigkeit und kristallisiert. Wenn ein Putzsack zu lange oder bei hoher Luftfeuchtigkeit gelagert wird bilden sich Klumpen, weil Feuchtigkeit eindringt. Üblicherweise werden Putzmörtel in Papiersäcken abgepackt, die zwar eine Folienlage haben aber dennoch nicht komplett wasserdampfdicht sind. Zumindest dort wo der Sack beim Abfüllen verschlossen wird kann mit der Zeit Feuchtigkeit eindringen.
Wichtig: Auch wenn sich die Mörtelklumpen noch zerdrücken lassen, darf das Material nicht mehr verwendet werden.
Auch die Lagerung bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen kann zu Schäden führen. Zumindest dann, wenn vor der Verarbeitung nicht gewartet wird bis das Material entsprechend aufgewärmt oder abgekühlt wurde. Was aber Zeit braucht. In ein bis zwei Stunden wird kein Putz warm der mehrere Tage bei Minustemperaturen gelagert wurde.
Putzaufbau von hart nach weich
Wie bei allen Putzarten ist es auch bei Kalkputzen wichtig, beim Beschichtungsaufbau auf die Festigkeit der einzelnen Schichten zu achten. Auf einen Kalk-Grundputz ohne Zement einen Kalk-Oberputz mit Zement aufzutragen würde zu Schäden führen. Es geht aber nicht nur um evtl. enthaltenen Zement. Auch die verschiedenen Kalkarten unterscheiden sich. Putzmörtel mit NHL2 bleiben deutlich weicher als z. B. Putzmörtel bei denen NHL 5 als Bindemittel eingesetzt werden.
Auch zu dem Thema findet man die entsprechenden Angaben in den Datenblättern der jeweiligen Produkte.
Wichtig: Nachfolgende Schichten müssen die selbe Härte oder besser noch ein wenig weicher sein. Es muss von hart nach weich aufgebaut werden um Schäden zu vermeiden.
Falsche Temperatur
Unter +5°C soll Kalkputz nicht verarbeitet werden. Zum einen schreitet die Trocknung und somit die Karbonatisierung bei niedrigen Temperaturen nur langsam voran. Zudem besteht bei niedrigen Temperaturen immer die Gefahr der Frostbildung. Wenn ein kalter Windstoß auf eine feuchte Putzfläche trifft, kann auch bei niedrigen Plusgraden Frost entstehen. Wichtig ist, der Untergrund (z.B. Mauerstein), die Lufttemperatur und das Material müssen den Mindestwert erfüllen. Auf die Luft- und Untergrundtemperatur wir meistens geachtet. Was ist aber mit dem Material?
Wenn Putzmörtel im Außenbereich gelagert wird kann es im Winter zu Problemen kommen. Putzmörtel der bei -10°C gelagert wurde, wird bei der Zugabe von Wasser Schaden nehmen.
Auch zu hohe Temperaturen sind zu vermeiden. Dem Putz wird durch hohen Temperaturen die Feuchtigkeit zu schnell entzogen.
Schichtstärken
Welche Schichtstärken eingehalten werden müssen, hängt von der Putz-Zusammensetzung ab. Das eingesetzte Bindemittel (Luftkalk oder hydraulischer Kalk) und die enthaltenen Zuschläge und der Einsatzbereich geben die Schichtstärken vor. Pro Lage sollte eine maximale Schichtdicke von 4facher Kornstärke nicht überschritten werden. (Deshalb empfiehlt es sich Grundputze zweilagig aufzubringen. Halbe Putzstärke aufspritzen, ansteifen lassen, Reststärke spritzen.)
Bei Kalk-Grundputzen in zu großen Schichtstärken gelangt CO2, welches für die Karbonatisierung wichtig ist, nur sehr langsam bis zum Untergrund. Somit kann der Kalkputz nur sehr langsam mit dem Untergrund „verfilzen“, was für die Haftung wichtig ist. Bei Kalkputzen mit Luftkalk als Bindemittel ist es deshalb wichtig, nicht stärker als 15 mm (inkl. Vertiefungen wie z. B. Mauerfugen) zu verputzen. Hinweis: Pro 10 mm Schichtstärke dauert die Karbonatisierung ca. ein Jahr.
Aber auch bei Kalk-Oberputzen, besonders bei Kalkglätten die mehlig gemahlene Zuschläge enthalten, sind zu starke Schichtstärken immer wieder Grund von Mängeln. Je feiner das Korn desto mehr Wasser wird benötigt um den Putz anzuteigen. Wird dieses Wasser entzogen verliert der Putz an Volumen. Was zur Folge hat das die Putzlage schrumpft und reißt. Auch bei Kalk-Glätten gilt: die 4fache Kornstärke pro Lage darf nicht überschritten werden.
Zu dünne Schichtstärken sind kritisch, weil der Kalkputz dann zu schnell an Feuchtigkeit verliert. Eine 15 mm Grundputzlage kann deutlich länger Feuchtigkeit speichern als eine 10 mm Putzlage.
Zu schnelle Trocknung
Wenn der Putz zu schnell trocknet verhält es sich ähnlich wie beim Aufbrennen. Durch zu schnellen Feuchtigkeitsentzug können nur wenig oder keine Kristalle gebildet werden, die für die Haftung und Festigkeit des Putzmörtels wichtig sind. Zudem kann schneller Wasserentzug auch zu Schwundrissen führen. Mehr dazu finden Sie unter „Aufbrennen vom Putz“.
Zu langsame Trocknung
Kalkmörtel vor allem Luftkalkputze erhärten nicht einfach durch die Aufnahme von CO2 (Kohlendioxid). Vorher muss Anmachwasser verdunsten, welches die Baustoffporen füllt. Nur dann kann Luft und somit auch Kohlendioxid in den Putz eindringen. Wenn also der Putz zu langsam abtrocknet wird die CO² Aufnahme und somit die Kristallbildung gestört. Deshalb muss ein Feuchtigkeitsstau, z. B. durch Sinterhaut, zu hohe Untergrund- oder Luftfeuchte vermieden werden.
Bei hydraulischen Kalkputzen (HL*) verhält sich dies mit der Trocknung ein wenig anders. Solche Putze können auch unter Wasser abbinden.
* (Hydraulischer Kalk (HL) darf nicht mit natürlich hydraulischem Kalk (NHL) verwechselt werden. HL wird durch die Beimischung hydraulischer Zusätze wie Trass, Zement usw. hergestellt. NHL enthält diese Zusätze nicht)
Aufbrennen vom Putz
Kalkputz, egal ob NHL oder Luftkalk, darf nicht zu schnell trocknen. Um zu karbonisieren (Kristalle bilden) wird Feuchtigkeit benötigt. Wird die Feuchtigkeit zu schnell entzogen „verbrennt“ der Putz und bindet nicht ab. Die Folgen sind mangelnde Haftung am Untergrund, geringe Druckfestigkeit und sandende oder kreidende Putzlagen.
Stark saugende Untergründe, hohe Temperaturen, Sonneneinstrahlung und Zugluft können für den schnellen Wasserentzug verantwortlich sein. Deshalb müssen saugende Untergründe gewässert und in manchen Fällen mit geeigneten Materialien vorbereitet werden. Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung soll vermieden werden. Zudem sollten frische Kalkputze bei Bedarf die ersten 48 Stunden gewässert werden. Wer seinen Kalkputz die ersten beiden Tage mit ausreichend Wasser versorgt, unterstützt die Kristallbildung. Sehr gut haftende und stabile Putzlagen sind die Belohnung.
Sinterschichten
Bei der Verarbeitung von Kalkputzen entsteht an der Oberfläche eine Sinterhaut (auch Sinterschicht genannt). Dabei handelt es sich um eine harte, glasartige Schicht, die wie eine Trennschicht wirkt. Zudem besteht die Gefahr, dass dicke Sinterschichten aufgrund der größeren Spannung abplatzen. Erkennen kann man die Sinterhaut daran, dass die Putzlage glänzt. Durch eine Benetzungsprobe (Wasser aufsprühen) kann auch erkannt werden ob eine Sinterhaut vorhanden ist. Wenn Wasser abperlt ist die Oberfläche versintert.
Intensive Strukturierung, zu dünn angemachtes Material oder eine verzögerte Trocknung (niedrige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit) sind die Ursachen der Sinterhautbildung. Durch das Bearbeiten der Putzlage werden Bindemittel und Feinteile an die Oberfläche transportiert. Dort wandeln diese sich zu Kalkstein (CaCO3) um.
Anstrich
Wenn beim Verarbeiten vom Kalkputz alle Fehler vermieden wurden, gibt es noch eine letzte Gefahrenquelle. Die spätere Endbeschichtung. Wer hierzu eine Farbe wählt, die den Putz abdichtet, zerstört diesen. Zudem besteht bei den Anstrichstoffen die Gefahr, dass diese Schadstoffe enthalten. Die meisten Farben enthalten Titandioxid und oft noch andere Zusätze die bedenklich sind.
Dispersionsfarben: Diese dichten ab und behindern so die CO2 Aufnahme. Was zur Folge hat, dass die bereits gebildeten Kristalle zerfallen. Das Ergebnis sind stark sandende Kalkputze. Zudem macht es natürlich auch keinen Sinn einen hoch diffusionsoffenen Putz unter einer Kunststofffarbschicht zu begraben.
Silikatfarben: Auch bei streichfertigen Silikatfarben ist Vorsicht geboten. Diese enthalten in der Regel einen Dispersionsanteil und sind nicht so diffusionsoffen wie es scheint. Der angegebene SD-Wert ist immer in Bezug auf die Farbschichtstärke angegeben. In der Realität wird deutlich dicker gestrichen als dem angegebenen SD-Wert zugrunde liegt. Somit ist die Diffusionsfähigkeit deutlich schlechter.
Deshalb den Oberputz direkt im Wunschfarbton aufbringen oder mit Sumpfkalkfarbe streichen. Beide Varianten sind hoch diffusionsoffen und beim richtigen Hersteller auch noch frei von Titandioxid.
Soviel zu den möglichen Fehlern, die gemacht werden können. Nach dieser Auflistung mag sich der eine oder andere Fragen, ob ein natürlicher Kalkputz nicht doch zu anspruchsvoll in der Verarbeitung ist? Ja, er ist anspruchsvoll!
Aber wer sich an die Regeln hält, hat auch mit natürlichen Kalkputzen keine Probleme. Das ist wie im echten Leben. Wer bei rot über die Straße läuft, kann angefahren werden. Wer beim Verputzen Regeln missachtet läuft Gefahr Mängel zu verursachen.
Wenn Sie Fragen zu Kalkputzen haben oder mir über Ihre Erfahrungen berichten möchten freue ich mich auf einen Kommentar. Sollte Ihr Vorhaben zu umfangreich sein, um es hier zu schildern, kann ich Sie auch gerne persönlich beraten. Mehr dazu finden Sie hier: Beratungsangebot
Mehr zum Thema Baufehler vermeiden erfahren Sie in meinem kostenlosen Online-Vortrag „Bauen und Sanieren ohne Nebenwirkungen!“
Hallo Herr Stephan B.,
vielen Dank für Ihre ausführliche Beschreibung.
Bei insgesamt ca. 5 mm Putz und dem gründlichen Vornässen sollte das besser laufen. Ich würde aber die erste Lage dicker aufbringen als die zweite. Die erste Lage soll zusätzlich als Feuchtepuffer dienen, um Ihnen Zeit für das Abreiben zu verschaffen.
Zudem ist eine Stunde zu lange, um mit dem Filzen zu beginnen. Sobald die zweite Lage matt wird, sollte gefilzt werden.
Ich bin mir nicht mehr sicher ob die Fläche im Innen- oder Außenbereich ist. Im Außenbereich wäre eine Kaseingrundierung nicht geeignet.
Ich bin mir sicher, Sie bekommen den Rest auch ohne einen Stuckateur hin. Sie müssen nur den für Sie passenden Weg finden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
ich habe nun eine Probewand fertig und komme mit neuen Fragen auf Sie zu.
Ich habe schon am Vortag begonnen die Wand dreimal mit dem Wasserschlauch vorzunässen. Am Tag des Verputzen habe ich dies wiederholt. Dreimal, jeweils bis das Wasser auf der Wand stehen blieb. Dann habe ich den Putz aus 1 RT Weißkalkhydrat und 4 RT trocken gesiebten Sand mit 1g/l Mikro-Hanffaser und 2 % Cellulosewasser (beides am Vortag angesetzt) angerührt. Die Konsistenz war wie bei einem kommerziellen Produkt.
Als der Wasserfilm von der Wand eingezogen war ging es auch los. Mein Plan war es, dass ich erst eine Lage in Kornstärke und dann die zweite mit einer Zahntraufel (8×8) aufziehe und diese mit dem Schmetterling abziehe. Leider war die erste Lage in Kornstärke schon nach wenigen Minuten (weniger als 3) matt und recht fest. Ich habe mich dann beeilt und immer Abschnitte von ca. 1m2 gemacht. Insgesamt zog das Wasser viel zu schnell weg, was auch das abziehen mit dem Schmetterling erschwert hat.
Als dann alles nach ca. 1h drauf war begann ich mit dem Filzen. Auch hier würde ich sagen war es schon zu spät. Die Oberfläche ist recht glatt geworden. Ansonsten bin ich erstmal zu frieden und halte den Putz mit der Gartenspritze leicht feucht.
Für die verbleibende Fläche ist dies aber keine Lösung. Ich habe gestern Abend noch eine weitere Testwand (ca. 7m2) mit einer 0,5% Kaseingrundierung aus Magermilch, Kalkhydrat und etwas Steinmehl (als Farbindikator wo ich schon war) behandelt. Heute werde ich es dann erneut mit dem Oberputz testen. Biogrund ist wahrscheinlich die bessere Lösung, allerdings doch Kostenintensiv.
Ihren Tipp mit dem Leinöl werde ich auch noch testen, nur muss ich erst kaufen und befürchte, dass die enorme (und erfreuliche) Saugkraft unseres Putzes mir da einen Strich durch die Rechnung macht.
Meine letzte Lösung wäre einen Stuckateur im Nachbarort nach einem Angebot für die Arbeiten zu fragen. Allerdings steht mir mein Ehrgeiz im Weg 😉 und ich denke dann läuft es auf einen Tiefengrund/Aufbrennsperre hinaus, was ich vermeiden möchte. Daher die Idee mit der Kaseingrundierung als natürliche Alternative.
Falls Sie also noch einen Tipp für mich haben, wäre ich sehr dankbar.
Vielen Dank und viele Grüße
Stephan B.
Hallo Herr Stephan B.,
der Oberputz sollte nach gründlichem vornässen zweilagig nass in nass aufgetragen werden. Die erste Lage dient dabei als Feuchtigkeitspuffer und verhindert ein Durchscheuern beim Filzen. Wenn es so nicht zufriedenstellend funktioniert, können Sie pro Eimer Putz einen Esslöffel Leinöl zugeben. Das verschafft zusätzliche Zeit.
Gefilzt wird mit einem feinen, feuchten Schwammbrett. Wenn man den richtigen Zeitpunkt abpasst, muss der Putz nicht zusätzlich befeuchtet werden. Wenn doch, dann mit Wasser und einer Pumpsprühflasche.
Noch ein Tipp zum richtigen Filzzeitpunkt. Wenn die Oberfläche glatt wird, ist der Putz bereits zu trocken. Wenn sich Schlieren bilden, ist der Putz noch zu feucht.
Und dann gibt es noch einen Tipp, wie man mit dem Rieselverhalten von gefilzten Oberputzen umgeht. Beim Filzen werden die Sandkörner an die Oberfläche gebracht. Da nicht jedes Sandkorn vom Bindemittel (Kalk) umschlossen ist, rieselt es, wenn man mit der Hand darüber fährt. Dieses Rieseln kann man stoppen, indem man die fertige Oberfläche nach dem Trocknen des Putzes mit einem sauberen Besen abkehrt.
Viel Erfolg!
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Morgen lieber Herr Engist,
ich möchte mich ganz herzlich für die wertvollen Tipps bedanken!
Nun habe ich Sand (0/1 trocken gesiebt) und Hanffaser sowie Cellulose gekauft und auch schon einen Test gemacht. Ich habe auf einer Wand mit dem alten, glatt gerieben Putz, den gesamten Tapetenleim abgeschabt und abgewaschen (das ist definitiv nicht vergnügungssteuerpflichtig). Da diese Wand in der Mitte (von oben nach unten gesehen) eine Delle von ca. 1 cm hat, habe ich mich entschieden hier als Übungsfläche einen Egalisierungsputz aufzutragen.
Dazu habe ich 1g Hanffaser je Liter Putz in einem Eimer Wasser über Nacht eingeweicht und dann einen Mörtel angesetzt. Die Wand war vom Waschen am Vortag noch etwas feucht ich habe sie aber noch zweimal mit dem Schlauch gewässert.
Die Hanffasern konnte man beim Abstreifen des Mörtels mit der Kelle gut erkennen und auch die Konsistenz war in meinen Augen gut. Allerdings, war die Wand immer noch sehr saugstark. Wenn ich einen Bereich von ca. 2×1 m^2 erst in Kornstärke dann auf die gewünschte Schicht aufgezogen habe, sich der Putz an den dünneren Stellen nur wie feuchter Sand bearbeiten lies. Es dauerte etwa 20 min bis die Oberfläche matt war.
Das ist für diesen Ausgleich kein Problem denke ich, da ich ihn am nächsten Morgen mit einer Trapezkartätsche und Rabot abrichte. Beim endgültigen Feinputz habe ich allerdings die Befürchtung, dass die Saugfähigkeit der Wand dafür sorgt, dass ich den Putz nicht ein einem Zug auf eine Wand bringen kann, ohne dass es zu schnell abtrocknet. Hier habe ich dann ja eine hoffentlich homogene Schichtdicke von 3-5 mm.
Haben Sie hier noch einen Tipp für mich? Einfach noch mehr Wässern und die Cellulose zusätzlich? Das Saugverhalten durch diverse Dispersionen dauerhaft zu senken, wäre in meinen Augen widersinnig, da ich sehr froh bin, dass der Putz und die Kalksandsteine Feuchtigkeit gut aufnehmen und abgeben können.
Wenn es ans Filzen geht, dann einfach im „eigenen Saft“ oder mit einer leichten Kalkmilch filzen?
Ich möchte mich nochmal für Ihre Zeit und die wertvolle Hilfe bedanken.
Viele Grüße
Stephan B.
Hallo Herr Michael R.,
in der Tat kann es zu Verfärbungen kommen, wenn Kalk auf den PVC-Rahmen gelangt. Auch das Glas kann Schaden nehmen, wenn Kalkspritzer nicht sofort entfernt werden. Deshalb ist es sehr wichtig, Fenster und alle anderen Flächen und Bauteile, die nicht mit Kalk beschichtet werden, gut abzudecken.
Im Anschlussbereich vom Putz zum Fenster habe ich dagegen in all den Jahren, in denen ich auf dem Bau tätig bin, noch keine Kalkschäden am Fensterrahmen gesehen. Trotzdem sollte der Putz grundsätzlich vom Fensterrahmen getrennt werden. Je nach Fenstergröße und Putzstärke mit Trennfix, PE-Schaumband oder entsprechenden Profilen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich hab mal wieder eine Frage ( ich glaube das ist Nummer 6, also 2 Gläser Wein jetzt – ich ignoriere Ihre offizielle Aufhebung der Konvention 😅 )
Wir haben im Haus PVC-Fenster, deswegen habe ich heute mal gesucht, wie sich Kalkputz und PVC vertragen und bin dabei auf einige Meldungen gestoßen, die sagen, daß PVC langfristig Schaden nehmen kann. Können Sie das bestätigen?
Wenn dem so ist, wie sollte ich denn dann eine Trennung durchführen?
Viele Grüße aus Guérande,
Michael R.
Hallo Herr Stephan B.,
vielen Dank für Ihre freundlichen Worte und das Lob – es freut mich sehr, dass meine Arbeit auf so positive Resonanz stößt. Es ist großartig zu hören, dass Sie sich intensiv mit dem Thema Kalk auseinandersetzen und bereits einige wertvolle Erfahrungen sammeln konnten. Ihr Ansatz, den bestehenden Putz zu erhalten und auszubessern, ist absolut nachvollziehbar und auch ökologisch sinnvoll. Was noch funktioniert muss nicht entfernt werden, sondern sollte erhalten bleiben.
Zu den von Ihnen geschilderten Herausforderungen:
Den Unterschied in der Oberflächenbeschaffenheit zwischen dem neuen, rauen Kalkputz und dem glatten Altputz können Sie mit einer zusätzlichen Ausgleichs- und Armierlage egalisieren. Dazu eine Kalkputz mit 1 mm Korn herstellen und in diese ein Gewebe einbetten. Dieses Vorgehen bringt einige Vorteile.
1. Wie schon angesprochen wird der Strukturunterschied ausgeglichen.
2. Die Gefahr der Rissbildung am Übergang vom Altputz zum Neuputz wird minimiert.
3. Diese Lage würde auch als Feuchtepuffer für den Oberputzauftrag dienen, wenn Sie den Oberputz aufbringen, sobald die Armierlage steif genug ist, was nach ein bis drei Stunden der Fall sein sollte.
Zum „Wasserhaushalt“ auch noch ein paar Worte:
Wichtig ist es, den Untergrund sehr gut vorzunässen. Bei Bedarf mehrmals. Zudem kann auch der aufgebrachte Kalkputz die ersten Tage nachgewässert werden, wenn notwendig.
Als wasserrückhaltende Zusätze können Sie Cellulose, Hanffasern, Perlite oder auch Lehm beimischen. Steinmehl hingegen bringt diesbezüglich keine Vorteile.
Die Zellulose wird in Wasser aufgelöst und davon ca. 3% zugegeben.
Bei den Hanffasern sind es pro 10 Liter Putzmörtel ungefähr 10 g Hanffaser (Micro oder Kurz-Hanf-Faser bis 2 mm).
Ein Liter Perlitestaub auf 10 Liter Putzmörtel.
Um einen Kalk-Lehmputz herzustellen verwenden Sie einen Teil Kalk, ein en Teil Lehm und 2 bis 3 Teile Sand.
Ich empfehle gut vorzunässen und Hanffasern beizumischen. Funktioniert aus meiner Sicht am besten.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Renovierung und stehe Ihnen jederzeit gerne für weitere Fragen zur Verfügung.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
erst einmal ein großes Lob für Ihre Arbeit und die vielen Informationen die Sie zur Verfügung stellen.
Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit dem Thema Kalk. Ich finde es ist ein tolles Material und ich konnte schon einige Erfahrungen damit sammeln. Mir gefält auch, dass ich bei einer Baustellenmischung kurze Transportwege und weniger Müll habe.
Aktuell renoviere ich ein Haus aus den 1960er Jahren, welches komplett aus Kalksandsteinen gemauert ist und mit einem Kalk-Sand oder besser Sand-Kalkputz verputzt ist. Wir mussten einige lose Stellen entfernen, haben einen Durchbruch erstellt, die Türstürze höher gelegt sowie Löcher und Schlitze für die Elektroinstalltion und eine Einblasdämmung erstellt. Unser Ziel ist es, dass wir am Ende wieder eine einheitliche Oberfläche haben.
Auch wenn mir viele Handwerker und Freude empfohlen haben den kompletten Putz zu entfernen, möchte ich nicht Tonnen an Material abtragen um dann Neues anzubringen. Daher bessern wir den Putz aktuell aus. Als Anmerkung sei gesagt, dass der Putz an einigen Stellen mit einem Dispersionskleber für eine Styroportapete versehen war. Diesen habe ich komplett entfernt, wobei der Putz an manchen stellen sandet. Dies konnte ich aber mit einer dünnen Kalkmilch festigen.
Nach einigem Suchen habe ich einen trocken abgebauten Sand 0/4 gefunden welchen wir mit gewanschen Sand 0/2 und Kalkhyrat im Verhältnis 1,5:2:1 mischen. Diesen Putz werfe ich auf 2/3 Stärke an und dann ziehe ich den Rest bis zu einer Stärke von ca. 15mm mit einem großen Reibebrett auf und ziehe dann mit der Kartätsche ab. Am nächsten Tag rabotiere ich es dann ab um die Sinterschicht los zu werden und um Unebenheiten zu begleichen.
Danach ist, aufgrund des Größtkorn 4mm, die Oberfläche sehr rau. Ich denke, dass es generell ein Vorteil für den Oberputz ist, allerdings haben wir so einen starken Unterschied zwischen dem glatten Bestandsputz und dem neuen Putz. Ich führchte, es kann hier beim Oberputz (der auch über den alten Putz soll) zu Problemen kommen kann.
Was ist Ihre erfahrung in einem solchen Fall?
Der Oberputz ist geplant als Mischung Sand 0/1 und Kalkhydrat im Verhältnis 4:1 in einer Stärke von ca. 3mm. Hier kann ich auf einen sehr feinen aber gewaschenen Sand zurückgreifen. Allerdings habe ich die Beführchtung, dass dieser schnell Wasser verliert.
Daher überlege ich, wie ich den Wasserhaushalt verbessern kann. Meine Überlegungen sind:
– Steinmehl zugeben (10%?). Dies ist denke ich kostenintensiv
– Lehm oder Lehmfeinputz zugeben, aber wieviel?
– Cellulose (Glutolin L) auch hier wüsste ich nicht wie dosiert wird.
Alternativ, sehr stark vornässen (stellt kein Problem dar, da das Haus aktuell auf Rohbauniveau zurückgebaut ist) und zu zweit erst in Kornstärke auftragen und dann eine zweite Schicht. Allerdings haben wir einige stellen, wo wir Unebenheiten bis etwa 6 oder 8 mm im Bestandsputz ausgleichen müssen. Dies würde ich versuchen in der ersten Schicht zu machen, damit die Zweite eine gleichmäßige Feuchte hat und sich hinterher besser filzen lässt. Hier fehlt mir die Erfahrung, wie lange die erste schicht antrocknen darf, damit die zweite Schicht sich noch gut verbindet und die Karbonisierung in der Ersten nicht nachhaltig gestört ist.
Ist eine Armierung im Oberputz angezeigt? Hier treffen sich als Untergrund ja Kalkputz und Kalkputz auf dem gleichen Mauerwerk. Allerdings ist der eine Putz 60 Jahre und der andere mit 4 Wochen noch recht frisch.
Ich teste und experimentiere sehr gerne, würde mich aber über Hinweise von einem Profi sehr freuen!
Vielen Dank und viele Grüße aus Braunschweig
Stephan B.
Hallo Herr Ken N.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und das Vertrauen in mein Wissen. Es freut mich sehr, dass Sie durch die Informationen, die ich teile, bei Ihrem Projekt weitergekommen sind. Zu Ihren Fragen:
1) Einfachere Beschichtung für Decken und DS: Hier könnte man tatsächlich auf eine einfachere Variante setzen, ohne gleich die „reine Kalk-Lehre“ zu verlassen. Bei Q3 gespachtelten Gipsplatten haben Sie, wie bereits von Ihnen richtig aufgelistet, verschiedene Optionen:
• Biogrund fein (damit die Körnung nicht stört) und Sumpfkalkfarbe
• Biogrund und Kalk-Streichputz
• Biogrund und HP 14 + HP 90
Kalk-Zement-Dekorputz funktionieren auch, aber das wäre dann ein Schritt in die falsche Richtung und aus meiner Sicht nicht zu empfehlen.
2) Sinterschicht auf GK-Flächen: Das ist nicht dramatisch. Den HP 14 mit der Glättscheibe abkratzen oder anschleifen. Im Fachhandel ist auch ein Ätzmittel erhältlich, um die Sinterhaut zu entfernen, darf aber nur an Fachfirmen verkauft werden. Mit Essigessenz lässt sich die Sinterhaut auch gut entfernen, wir haben aber noch nie ausprobiert ob sich dadurch der Oberputz verfärbt.
3) Schleifen der Ziegelwände: Das Schleifen von HP14 ist nicht schädlich, wenn es nur dazu diente, die Oberfläche zu glätten. Es ist zwar umständlicher, schaden tut es dem Putz in der Regel aber nicht. Vor der nächsten Putzlage sollten Sie den HP 14 absaugen.
Künftig evtl. mit der Flächenspachtel arbeiten, um ebenere Flächen hin zu bekommen.
Ich hoffe, das hilft Ihnen weiter. Viel Erfolg weiterhin bei Ihrem Projekt, und lassen Sie sich von den Herausforderungen nicht entmutigen – die meisten wachsen genau daran!
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
zunächst möchte auch ich mich sehr herzlich dafür bedanken, dass Sie Ihr Wissen und Ihre Erfahrung hier teilen. Das hat mir bei meinem Renovierungsprojekt sehr geholfen.
Ich habe in den letzten Monaten im Zuge einer energetischen Dachsanierung eine zweigeschossige DG-Wohnung in einem Altbau von 1903 kernsaniert. Die Ziegelwände habe ich mit HP 9 bzw. HP9SL, einer Armierungslage mit HP14 und einem Oberputz HP90 weiß versehen. Das hat gut geklappt. In den Dachschrägen und Gauben habe ich GK auf OSB-Platten geschraubt (das schien mir für mich als Heimwerker wegen der vielen geometrischen Details und der schiefen und krummen Anschlüsse der pragmatischste Weg zu sein). Die Decken sind ebenfalls mit GK beplankt. Die GK-Flächen sind nach Herstellervorgaben mit Gips-Fugenspachtel auf Q3 gespachtelt.
Nun meine Fragen:
1) Im DG habe ich alle GK-Flächen außer den Decken mit einer Schicht HP14 mit Gewebeeinlage versehen. Darauf soll HP90 weiß kommen. Im DS und bei den Decken würde ich mir diese Arbeit aber gerne sparen. Wie sähe dort die beste einfachere Beschichtung aus, die sich farblich und strukturell nicht allzu störend von den Wandflächen (HP90 weiß in 0,3mm) abhebt? Streichputz auf Biogrund? HP90 auf Biogrund? Biogrund, eine dünne (wie dünn?) Lage HP14 ohne Gewebe und dann HP90? Oder doch die reine Kalk-Lehre verlassen und als Untergrund für den HP90 irgendeinen für GK zugelassenen Kalk-Zement-Dekorputz auftragen? Risse würde ich natürlich in Kauf nehmen.
2) Bei der Gewebespachtelung mit HP14 auf GK hat sich an einigen Stellen eine Sinterschicht gebildet (vielleicht, weil der Putz auf den Platten länger feucht ist?). Gibt es eine Möglichkeit, diese Sinterschicht herunterzubekommen, ohne das Gewebe wieder freizulegen oder gar zu beschädigen?
3) Ich habe als Anfänger an ein paar Stellen die Ziegelwände bei der Gewebespachtelung mit HP14 nicht so glatt bekommen, wie ich sie gerne hätte. Dort habe ich dann doch zum Schleifpapier gegriffen. Habe ich damit dem Putz geschadet oder war das einfach nur sehr umständlich?
Über eine kurze Antwort würde ich mich sehr freuen!
Herzliche Grüße,
Ken N.
Hallo Herr Michael R.,
vielen Dank für die interessanten Fragen und auch für das nette Angebot mit dem Rotwein – das merke ich mir! Keine Sorge, Sie dürfen mich weiterhin mit Fragen bombardieren, die 3-Fragen-Grenze ist nur ein Mythos, den wir hiermit offiziell brechen.
Nun zu Ihren Fragen:
Farbe der Fugen: Ja, das Thema Farbe bei Fugen und Kalk kann tatsächlich Geduld erfordern. Wie Sie schon richtig angemerkt haben, dauert die vollständige Trocknung eine Weile. Wichtig ist aber, zwischen „trocken“ und „abgebunden“ zu unterscheiden: Trocken ist der Kalkputz nach ca. 24 Stunden pro Millimeter Schichtdicke. Das Abbinden, also die chemische Reaktion mit dem CO₂, dauert deutlich länger – etwa ein Monat pro Millimeter Schichtdicke.
Hasenköttel-Test: Ihre Idee mit den kleinen Bröckchen („Hasenkötteln“) ist gar nicht schlecht! Tatsächlich kann die Farbe dieser Kügelchen einen ersten Hinweis geben, da sie recht schnell trocknen. Allerdings berücksichtigen Sie, dass sie nicht die Oberfläche eines verarbeiteten Fugenmörtels widerspiegeln, da das Bürsten oder Abwaschen die Fugenfarbe etwas verändern kann.
Gewaschener Sand vs. ungewaschener Sand: Die Diskussion um gewaschenen oder ungewaschenen Sand ist spannend und es gibt da verschiedene Ansätze. Im Außenbereich jedoch empfehle ich eher gewaschenen, lehmfreien Sand, um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Tonanteile im Außenbereich können durch Feuchtigkeit aufquellen und langfristig zu Problemen führen, besonders in Regionen mit starkem Regen oder Frost. Im Innenbereich darf es jedoch durchaus ungewaschener Sand sein, hier sind die äußeren Belastungen geringer.
Ich hoffe, das bringt etwas Licht ins Dunkel.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die schnelle und umfangreiche Antwort.
Ja, ich habe da schon wieder Fragen – und ich bin mir aus anderen Ihrer Antwort dessen bewußt, daß ich mich damit schwer der 3-Fragen-Grenze und dem damit verbundenen Kaffee nähere. Darf auch gerne das ein oder andere Glas Rotwein werden, wenn Sie mal in der Nähe sein sollten 🙂
Ich hatte ja schon erzählt, daß ich verschiedene Tests für die Verfugung mit unterschiedlichen Sanden, Mischungsverhältnissen und sowohl mit NHL3.5 als auch mit CL 90 gemacht habe. Wieviel Zeit wird denn so in etwa vergehen, bis ich dem Ergebnis halbwegs trauen kann, was die Farbe der Fugen angeht? Ich meine, muß ich wirklich auf die komplette Durchtrocknung warten? Das würde ja im Falle von CL 90 ein paar Monate dauern 🙁
Im Moment – sind allerdings erst zwischen 2 und 4 Tagen – ist alles noch grau.
Parallel dazu habe ich kleine Bröckchen in der Größe von Hasenkötteln jeder Mischung auf ein Holzbrett gelegt. Die trocknen ja recht schnell und sind eigentlich schon am nächsten Tag durch. Meinen Sie, daß die Farbe dieser Hasenköttel eine Aussagekraft hat, auch wenn sie dann natürlich nicht gebürstet wurden?
Oh ja, dann habe ich noch eine Frage, allerdings nur interessehalber. Sie haben irgendwo geschrieben, daß Sie empfehlen gewaschenen Sand zu nehmen. Ich habe bei meinen nächtlichen Leseorgien diverse französische Sites gefunden, die eher empfehlen ungewaschenen Sand zu nehmen, weil die Tonanteile die Verbindung zum Kalk erhöhen würden, was unter anderem dazu führen würde, daß man weniger Kalk einsetzen muß. Es gibt sogar einen Verein, der sich für die Verwendung ursprünglicher Materialen einsetzt, die empfehlen explizit bei Einsatz von gewaschenem Sand im Garten nach Lehm zu buddeln und dann 2/3 Sand und 1/3 Lehm zu verwenden. Können Sie mir sagen, warum Sie das Gegenteil empfehlen?
Schonen Abend Ihnen,
Michael R.
Hallo Herr Michael R.,
vielen Dank für das Lob zu meinem Blog und meiner Arbeit!
Zu Ihrer Frage: Ja, auch bei der Verwendung von NHL (Natürlich Hydraulischem Kalk) sollte bei Schichtdicken über zwei Zentimeter mehrlagig gearbeitet werden. Das hat sowohl mit der CO2 Aufnahme wie auch mit der Rissbildung zu tun.
Auch NHL benötigt CO2, um Abbinden zu können! Zudem können sich Schwundrisse bilden, wenn der Mörtel zu schnell Wasser verliert.
Viel Erfolg bei der Restaurierung und melden Sie sich gern, wenn noch Fragen auftauchen!
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für diesen Blogbeitrag und für Ihre Site im Allgemeinen. Wirklich super!
Ich beschäftige mich gerade mit der Restaurierung einer alten Longère aus dem 18. Jhdt in der südlichen Bretagne, typische Granitwände. Im Innenbereich wurde irgendwann einmal kräftig mit Beton verputzt bzw. verfugt, was wir mittlerweile alles entkernt haben. Durch dieses Entkernen haben sich natürlich teilweise tiefe Krater ergeben, die wir jetzt langsam wieder mit Kalkmörtel und Steinen aus dem Garten zumauern. Gleichzeitig haben sich Fugen ergeben, die teilweise deutlich tiefer als 2 cm sind.
Die Handwerker hier in der Gegend verwenden für solche Jobs einen Mörtel bestehend aus NHL3.5 und Sand, mit dem ich in der Zwischenzeit auch einige Tests in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen angelegt habe.
Meine Frage ist nun: sollte ich auch bei Verwendung von NHL mehrlagig arbeiten, wenn die Fugen zu tief sind? Soweit ich ( mittlerweile endlich mal 🙂 ) verstanden habe, benötigt NHL ja keinen Luftkontakt um abzubinden, oder?
Viele Grüße aus Guérande,
Michael
Hallo Herr Roman K.,
wenn Sie einen Kalkputz selbst herstellen können ist dieser natürlich auch sehr gut geeignet. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Projekt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für die Antwort Herr Engist,
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sollte ich für einen selbstangemischten Putz NHL 2 verwenden, oder Sackware Sanierputz auf Luftkalkbasis kaufen.
Oder könnte der gewöhnliche 1:3 Sand-Weißkalkhydrat Mörtel den ich schon erfolgreich verarbeitet habe, hier auch funktionieren? Ich denke als Farbe werde ich Weißkalkhydrat nehmen und keinen Sumpfkalk, da der Raum als Serverraum verwendet werden soll (keine regelmäßige Nutzung o.Ä)
Mit freundlichen Grüßen, Roman
Hallo Herr Roman K.,
hört sich gut an, was Sie vorhaben. Nur der NHL 3,5 passt für mich nicht ins Bild. NHL 2 oder z.B. ein Sanierputz mit Luftkalk wären meine Favoriten. Zudem könnte auch Ziakosal von Vorteil sein, wegen der Salze.
Meine Empfehlung:
HP 9 PM, HP 9 SL oder Klimasan S, Ziakosal und die Sumpfkalkfarbe von Hessler wären meine Favoriten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Martin,
Vertiefungen sollen Sie vorputzen und am Ende eine gleichbleibend dicke Putzlage aufbringen zu können. Stark saugfähige Steine zuvor mit dem Wasserschlauch mehrfach vornässen.
Die von Ihnen geplanten Materialien möchte ich nicht kommentieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
Ich stehe vor der Aufgabe, einen Kellerraum neu zu verputzen, da der jetzige Putz (wahrscheinlich (Kalk)zement mit Dispersionsfarbe gestrichen) in einem furchtbaren Zustand ist, die Farbe blättert ab, an 2 Wänden gibt es Schimmelbefall und Salzausblühungen. Ursache für die Feuchte ist erstmal unklar, ich denke einfach kapillar eingedrungenes Wasser. Es wurde allerdings in den Raum eine Zu/Abluftanlage eingebaut.
Meine Frage nun, wie am Besten vorgehen. Ich hatte mir überlegt, den Altputz zu entfernen, dann die Salze aus dem Mauerwerk zu entfernen mittels Spülen/Nasssauger (Konrad Fischer soll das mal empfohlen haben).
Es gibt keine großen optischen Ansprüche, Anwerfen des Putzes und Zustoßen/grobes Abglätten mit der Kelle würden in diesem Fall ausreichen, der Putz muss nicht mit einer Latte glattgezogen werden. Dann würde ich den Putz anschließend mit Kalkfarbe streichen, fertig.
Jetzt habe ich gelesen, dass es bei feuchten Wänden vorteilhaft sein kann, einen NHL-Kalk 3.5 einzusetzen, anstatt normalen Luftkalk. Könnten sie mir da eine Empfehlung aussprechen?
Vielen Dank und Grüße, Roman
Moin Herr Engist,
meine Wände bestehen aus Mauersteinen aus der Zeit um 1900. Es wurden Steine unterschiedlicher Herkunft verarbeitet. Rotsteine die recht weich und sehr saugfähig sind und härtere gelbliche Mauersteine, die teilweise weniger Wasser aufnehmen. Vorm Verputzen werden die Steine gereinigt (mit Drahtbürste und Staubsauger), die losen Fugenbestandteile entfernt und die Fugen wieder mit Mörtel ausgefüllt. Vor dem Nachverfugen werden die Wände ausgiebig mit Wasser getränkt. Dann wird verputzt.
Allerdings sind die Wände nicht sehr plan, der Putz muß also unterschiedlich dick aufgetragen werden. Und er zieht sehr schnell und aufgrund der unterschiedlichen Steinstruktur auch unterschiedlich schnell an. Mit Tiefengrund möchte ich die Steine nicht behandeln, da auch darin chemische Bestandteile sind, die ich nicht in der Wand haben möchte und auch die Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe der Wand reduziert ist.
Oft wurde der Putz mit Tiefengrund (organisch) behandelt, darauf dann eine Gipsschicht. Nach einer gewissen Zeit fällt die aber runter. Oder und auch auf die Gipsschicht.
Wenn ich verputze nehme ich gewaschenen Sand (0-2 mm), Zement und Kalk (Fa. Fels). Für Außenwände mische ich 1, 1,5 , 10 (Z, K, Sand), für Innenwände1,5 zu 5 (K zu Sand). Als Feinputz wird dann Ardex F11 aufgetragen. Darauf wird dann tapeziert und mit Dispesionsfarbe gestrichen. Da die Wohnungen vermietet werden und die Mieter immer ihre eigenen Vorstellungen umsetzen dürfen, ist das die beste Lösung.
Beste Grüße
Hallo Herr Fiete, J.,
einen mit Ölfarbe gestrichenen Sockel in einer fremden Wohnung würde ich nicht mit Kalk überstreichen. Sie müssten die Ölfarbe entfernen, was aufwändig ist und die Zustimmung des Vermieters erfordert. Außerdem müssen Sie den Vermieter informieren, wenn Sie einen Kalkputz auftragen. Dieser darf bei einem möglichen Mieterwechsel von Nachmieter nicht einfach mit Dispersionsfarbe überstrichen oder tapeziert werden. Der Vermieter muss also zustimmen oder Sie müssen beim Auszug alles wieder in den ursprünglichen Zustand versetzen, was noch teurer wird.
Befindet sich unter der Öl- und Dispersionsfarbe ein zementfreier Kalkputz, wird dieser wahrscheinlich stark absanden und muss entfernt werden.
Sprechen Sie deshalb vorher mit Ihrem Vermieter. Schildern Sie ihm Ihr Vorhaben, zeigen Sie ihm die Vorteile auf und fragen Sie ihn nach einem Zuschuss, der dem Umfang der Arbeiten entspricht. Wenn er zustimmt und Sie mir ein paar Fotos vom Untergrund schicken, gebe ich Ihnen gerne eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie vorgehen sollten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Moin Herr Engist,
freut mich Ihren informativen Blog entdeckt zu haben.
Mich würde ebenfalls interessieren (s.u.), wie Sie einen Öl-Sockel in einer Altbauwohnung (kleines WC) mit Kalkputz überputzen würden?
Die Wände oberhalb vom Öl-Sockel haben alten Kalkputz, teilweise noch mit Dispersionsfarbe und Gipsausbesserungen, Tapetenresten und Tiefgrund.
Ich wohne in einer Mietwohnung, daher sind meine Möglichkeiten begrenzt.
MfG
Fiete J.
Hallo Frau Heidi B.,
ich nehme an, Ihre Frage bezieht sich auf den Innenbereich, vom geplanten Anbau.
Je nach späterer Nutzung gibt es verschiedene Platten die eingesetzt und mit Kalkputz verputzt werden können.
Lehmbauplatten sind mein Favorit. Wenn keine Dämmplatte erforderlich ist und die Wände nicht gefliest werden sollen ist die Lehmbauplatte die beste Lösung.
Für ein Badezimmer empfehle ich zementgebundene Platten wie z.B. das Aquapanel von Knauf.
Sollte noch gedämmt werden müssen funktioniert auch eine Holzweichfaserplatte die als Putzträger zugelassen ist.
Auch Fermacell kann mit Kalk beschichtet werden, ist aber wegen dem Gips keine optimale Lösung.
Wenn Sie mir mitteilen wie der Anbau später genutzt werden soll und welche Ansprüche die Platten erfüllen müssen, kann ich Ihnen genauere Empfehlungen geben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Nach ihrer Empfehlung haben wir den Keller mit Hessler Kalk verputz und sind absolut begeistert!
Jetzt planen wir eine kleinen Anbau in Holzständerbauweise.
Zu welchen Trockenbauwänden würden sie uns raten. Steico base Holzfaserplatten können angeblich mit Hessler Kalk HP 14 verputzt werden ( nach HP14 Schicht nehme ich an kann den Hesselr HP 9 und Hessler Feinputz verwendet werden , oder besser die ClayTec HFA N+F D20 Platten?, Fermacell Trockenbau eher nicht nehme ich an ? Lehm wollen wir wegen der möglichen Radioaktivität eher nicht.
Vielen herzlichen Dank für eine Antwort.
Hallo Herr und Frau Z.,
ob Ihr Untergrund tragfähig ist kann ich von hier aus nicht beantworten. Ist beim Tapeten entfernen Putz mit abgebrochen? Hält der Putz wenn Sie mit einer Spachtel versuchen ihn zu entfernen?
Die Saugfähigkeit ist sicher eingeschränkt bzw. nicht vorhanden. In der Regel wird vor dem Tapezieren der Untergrund mit Tiefengrund grundiert, um die Saugfähigkeit zu reduzieren.
Wichtig bei Ihnen wäre ob der Putz hält und sauber ist. Leimreste und Gerbstoffe von den Tapeten können zu Verfärbungen vom Kalkputz führen. Daher die Untergründe gründlich schleifen, entstauben und mit Biogrund grundieren. Darauf können Sie dann eine Sumpfkalkfarbe oder den Kalk-Feinputz HP 90 aufbringen.
Wenn Sie etwas am Raumklima verändern möchten, sollte unter den HP 90 noch eine 5 mm Kalk-Haftputzlage HP 14. Erst ab 5 mm Schichtdicke kann der Kalkputz genügen Feuchtigkeit aufnehmen und so das Reimklima spürbar verbessern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Frau Dana,
graue Schlieren entstehen nur beim Glätten bzw. Verpressen von Kalkputzen. Beim Kalk-Grundputz HP 9 F oder Kalk-Feinputz HP 90 müssen Sie sich keine Sorgen machen, wenn das Material gefilzt wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Wir wollen in einem 80er Jahre Haus kurzfristig und unter Zeitdruck renovieren und interessieren uns für das Schlaf- und Kinderzimmer für eine Wandoberfläche mit Kalk. Die alten Tapeten sind runter und die Wand ist glatt mit ausgebesserten Stellen. Wir sind nicht sicher was der Untergrund ist. Vermutlich verputzte Klinker mit einem Gipszementputz. Ist das jetzt tragfähig und oder saugfähig? Ziel ist eine möglichst glatte Wand struktur.
Kreidezeit würde Grundierung plus zwei Schichten Kalkglätte empfehlen. Auf Grund des Preises tendieren wir zu Hessler. Reicht eine Grundierung und anschließend ein oder 2 Schichten Dekoroberputz? Was würden Sie empfehlen wie wir vorgehen sollten? Vielen Dank für Ihre Erfahrung Liebe Grüße Jannik und Marie-Luise
Guten Morgen Herr Engist,
in Ihrer Antwort vom 20. Juli 2024 um 7:13 Uhr schreiben Sie, die „grauen“ Schlieren seinen Abrieb der Glättkellen.
Wir möchten demnächst auf einen „Kalkgrundputz“, den wir selbst aufgebracht haben und wir keine Schlieren feststellen konnten, den Hessler HP9F als 3mm Oberputz aufbringen und verrieben bzw. gefilzt. Wenn uns die Optik gefällt, wird ggf nur noch mit Sumpfkalkfarbe gestrichen. Falls nicht, kommt noch der HP 90 Kalkfeinputz drauf.
Ist damit zu rechnen, dass wir bei dem „normalen Verputzen“, also nicht Glätten, mit dem normalen Baumarkt Werkzeug Schlieren bekommen? Falls ja, welchen Hersteller/welche Glättkelle würden Sie empfehlen? Bei den Produkten von Storch, die ein User in den Kommentaren erwähnt hat, finde ich bei den technischen Daten keine Informationen, ob die Glättkellen hochabriebfest sind oder nicht.
Schon einmal vielen lieben Dank!!
Dana
Hallo Herr C. H.,
die grauen Schlieren werden nicht „wegtrocknen“. Das ist der Abrieb der Glättkelle. Beim Glätten von Kalkputzen müssen hochabriebfeste Glättscheiben verwendet werden. Edelstahl oder „nur“ abriebfest reicht nicht aus. Bei Nichtbeachtung entstehen graue Streifen.
Überstreichen kann helfen, muss aber nicht. Es kommt darauf an, wie stark der Abrieb ist. Und dann haben Sie noch das Problem mit den gelben Flecken. Das bekommen Sie mit einem Kalkanstreich sehr wahrscheinlich nicht in den Griff. Um Kalkfarbe aufzutragen, muss der Untergrund sehr gut vorgenässt werden. Dadurch lösen sich auch die Gerbstoffe, die für die gelben Flecken verantwortlich sind. Die Farbe würde später so aussehen wie die Oberfläche jetzt.
Man kann es versuchen, aber die Erfolgsaussichten liegen unter 50%. Außerdem muss man bedenken: Wenn man selbst Hand anlegt, ist der Handwerker raus. Dann können Sie ihn nicht mehr auffordern, die Fläche in Ordnung zu bringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
herzlichen Dank noch einmal zu Ihren Antworten zu meinen Fragen aus der vergangenen Woche. Wir haben es tatsächlich durchsetzen können, dass bei der gelb verfärbten und stinkenden Wand der Putz noch einmal komplett entfernt und neu aufgebaut wurde. Verfärbung und Geruch sind glücklicherweise an diese Stelle nicht wieder aufgetreten.
Nun hat der Verputzer seine Arbeit abgeschlossen. Leider sind auf der Kalkglätte viele graue Schlieren zu sehen – nach Auffassung des Putzers sollten die „wegtrocknen“, dann sei alles weiß. Wir haben den Putz nun einige Tage beim Trocknen beobachtet, und es scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Die grauen Schlieren bleiben und an einigen Stelle drücken sich gelbliche Verfärbungen durch.
Nun überlegen wir, wie wir am besten weitermachen. Wir haben leider weder die Zeit noch das Geld, den gesamten Putz erneut aufzubauen. Wir überlegen nun, alle Wände mit der Sumpfkalkfarbe von Hesseler zu streichen? Wie ist Ihre Einschätzung, könnte diese die Verfärbungen überdecken? Haben Sie evtl. einen Vorschlag für uns?
Leicht verzweifelte Grüße und vielen Dank für Ihre Hilfe!
C.
Hallo Herr Alexander B.,
es fällt mir schwer, Ihnen eine funktionierende Lösung vorzuschlagen. „Sandender Vorspritzer“ und „fast vollständig“ entfernter Altputz macht es schwierig für mich.
Grundsätzlich brauchen Sie einen tragfähigen, ebenen Untergrund. Sandende Putze können mit Wasserglas bis zu einem gewissen Grad gefestigt werden. Ob dies bei Ihnen funktioniert oder empfehlenswert ist, kann ich aber nicht sagen. Wenn es machbar ist würde ich den Rest vom Putz / Vorspritzer entfernen. Sie können aber auch mit Wasserglas Musterflächen anlegen, um zu prüfen ob der Untergrund fest wird.
Zum Beschichtungsaufbau.
Bei einer sauberen Ziegelwand funktioniert folgender Aufbau:
• Halbdeckender Zementvorspritzer oder Fläche mit Kalk-Haftputz aufzahnen. (Sehr gut Vornässen und den Kalk-Grundputz zweilagig, nass in nass, funktioniert auch, setzt aber Erfahrung voraus, damit der Putz nicht aufbrennt.)
• Kalk-Grundputz HP 9 oder HP 9 L in einer Schichtdicke von 15 mm aufbringen.
• Kalk-Oberputz (z.B. HP 90) zweilagig, nass in nass aufbringen.
Beim Beton haben Sie mehrere Möglichkeiten.
Wandfläche:
• Biogrund als Grundierung
• Mit Kalk-Haftputz HP 14 aufzahnen
• Kalk-leichtgrundputz HP 9 L in einer Schichtdicke von 10 bis 15 mm aufbringen.
• Kalk-Oberputz (z.B. HP 90) zweilagig, nass in nass aufbringen
Alternativ können Sie nach dem Biogrund auch den HP 14 in einer Schichtdicke von ca. 5 mm aufspachteln und darauf den Oberputz aufbringen.
Deckenflächen
• Biogrund als Grundierung
• HP 14 in einer Schichtdicke von ca. 5 mm aufspachteln
• darauf den Oberputz aufbringen.
Bei einem Q3 Untergund können Sie auf den Biogrund auch einen Kalk-Streichputz oder eine Sumpfkalkfarbe aufbringen.
Im Bad sollten Sie einen Kalk-Zementputz verwenden, weil Fliesen auf zementfreiem Kalkputz nicht funktioniert. Nachdem die Fliesen angebracht wurden, die Restflächen mit Kalkputz fliesenbündig verputzen. So entfällt die Schmutzkante und Sie haben auf allen Flächen ca. 10 mm Kalkputz.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist
Ich saniere derzeit eine 3 Zimmer Souterain Wohnung in einem 70er Jahre Mehrfamilienhaus. 99 Prozent aller Wände bestehen aus Hochlochziegel. Lediglich eine Wand welche in Kellerrichtung verläuft besteht aus Beton.
Aktuell würde ich gerne alle Wände neu verputzen. Der alte Kalkzementputz wurde fast vollständig entfernt, weil er an vielen stellen „hohl“ war und der Voreigentümer eine schlecht haftende Gipsspachtelung aufgebracht hatte sowie einen Oberputz, der optisch nicht gefallen hat.
Jetzt stehe ich aktuell vor ca 200 qm Ziegelwand welche aber an vielen stellen nicht glatt und sauber ist sondern es haftet noch der Vorspritz (leicht sandig) zwischen 50 und 100 Prozent Deckung an den Ziegeln.
Wie soll ich hier am besten vorgehen um einen guten Untergrund zu schaffen, auf dem z.B. ein Hessler HP9 Grund (15mm Schichtstärke)aufgetragen werden kann? Ziegelwand inklusive altem sandigem Vorspritz Grundieren? Wenn ja mit welcher Grundierung ? Eventuell mit Kaliwasserglas?
Oder sollte ich am besten den restlichen Vorspritz mit einer Putzfräse entfernen um auf dem nackten Hochlochziegel neue zu verputzen?
An der Betonwand habe ich genau das gleiche Thema.
Den HP9 würde ich am liebsten in der ganzen Wohnung verarbeiten. Kann man das machen oder sollte im Flur aufgrund der höheren Belastung auf ein Zementhaltiges Produkt zurückgegriffen werden?
Im Bad soll klassisch mit Kalk-Zement Putz verputzt werden.
Ich würde mich sehr über eine Antwort von Ihnen freuen.
Vielen dank im voraus
Mfg Alexander
Hallo Herr C. H.,
Rostschutzlack ist kein idealer Untergrund für einen Kalkputz. Der Kalk kann mit den Inhaltsstoffen der Farbe reagieren und an Schwachstellen kann es zu Rostbildung kommen.
Der unangenehme Geruch kann auf eine solche Reaktion zurückzuführen sein. Wenn z.B. Aufbrennsperre oder eine andere Grundierung verwendet wurde, die nicht zum Kalkputz passt, erlebe ich das immer wieder. Dann hilft nur, den Putz und die Grundierung restlos zu entfernen.
Bei den gelblichen Flecken handelt es sich wahrscheinlich um gelöste Gerbstoffe. Das kommt oft bei alten Gipskartonplatten oder Untergründen vor, die vorher tapeziert waren. Auch in diesem Fall kann nur der Kalkputz entfernt und neu aufgebaut werden.
Was nicht funktioniert, aber leider sehr oft empfohlen wird, ist, den Kalkputz mit Sperrgrund zu überstreichen. Dadurch verschwinden zwar die Flecken, aber der Kalkputz verliert dadurch auch alle Vorteile, da diese Grundierung abdichtet.
Weil eine Ferndiagnose immer schwierig ist, empfehle ich einen Fachmann, der sich das anschaut.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, vielen herzlichen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung! Da sind natürlich keine guten Aussichten für uns. Die Stahlträger waren mit einem braun-roten Rostschutz grundiert. Meine Hoffnung, dass das etwas an der Ausgangslage ändert, sind wahrscheinlich zu optimistisch?
Zusätzlich ist es nun so, dass in der ehemaligen Küche nach Auftrag des Putzes ein unangenehmer chemischer Geruch sowie gelbliche Flecken entstanden sind. Haben Sie da eine Idee, was heute ursächlich sein könnte? Gibt es Chancen, dass Flecken und Geruch verfliegen, oder muss auch hier alles runter?
Viele Grüße
C.H.
Hallo Herr C. H.,
das Verputzen von Stahl mit Kalk halte ich für sehr bedenklich. Durch den Kalk wird die Metalloberfläche angegriffen, was das Rosten beschleunigt. Außerdem trocknet der Kalkputz nur sehr langsam. Das heißt, man hält den Stahlträger mit hochalkalischem Kalk tagelang permanent feucht. Dadurch kann sich Rost bilden, der durch den Kalkputz an die Oberfläche transportiert wird. Die Folge sind braune Flecken auf dem Putz. Durch Feuchtigkeitsaufnahme kann dies auch noch nach 6 Monaten oder einem Jahr geschehen.
Deshalb sollte man den Untergrund zuerst mit einer Putzträgerplatte versehen und dann verputzen. Also ja, Putz runter und erst den Träger verkleiden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
erst einmal vielen Dank für all die Informationen, die Sie hier bereitstellen! Dies hat meinem Mann und mir sehr bei der Sanierungsplanung unseres Altbaus geholfen.
Nach einigem Suchen haben wir dann tatsächlich ein Unternehmen gefunden, dass mit den Produkten von Hessler arbeitet. Verwendert werden bei uns HP 9, danach HP 900.
Nun sind die Arbeiten gerade im Gange und anders als vereinbart wurde eine neue Stahlstüztze mit eingeputzt. Die (ebenfalls neuen) Stahlträger sind mit Streckmetall bespannt und wurden auch verputzt. Nun habe ich bei Ihnen gelesen, dass dies kein empfohlener Weg ist. Was ist denn nun zu tun? Muss der Putz wieder runter?
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
Viele Grüße
C. H.
Hallo Herr Björn K.,
die Schichtdicke hängt vom Untergrund und Material ab. Ein Kalk-Grundputz wird im Innenbereich in einer Schichtdicke von 15 mm aufgebracht. Eine Kalk-Armierlage hat eine Dicke von 4 bis 5 mm. Ein Kalk-Oberputz 0,5 mm bis 2 mm, je nach Material.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist, ich hätte eine Frage zur benötigten Mindeststärke des Kalkputzes bei der gleichzeitigen Einarbeitung von Eckschienen an Fenstern und Türöffnungen. Hier hat die beauftragte Fachfirma 0,2cm und das Folgegewerk Malermeister nun etwas anderes (0,5cm + Schleifen mit Schmetterling) empfohlen. Ich bin verwirrt… haben Sie zufällig einen Tipp für mich? Viele Grüße Björn K.
Hallo Herr Roman K.,
gründlich vornässen funktioniert mit einem Quast nicht. Dazu wird ein Wasserschlauch eingesetzt.
Um das Saugverhalten zu reduzieren könnten Sie z.B. einen halbdeckenden Zementvorspritzer verwenden. Diesen aber nur halbdeckend aufbringen.
Bei stark saugenden Untergründen sollte der Kalkputz zweilagig, nass in nass verarbeitet werden. Zudem den Kalkputz zwei Tage lang regelmäßig nachwässern. Wenn er zu schnell Wasser verliert kann er nicht abbinden.
Als Grundierung könnten Sie Wasserglas einsetzen. Dieses aber, je nach Hersteller 1:1 bis 1:2 mit Wasser verdünnen. So können Sie auch das Saugverhalten reduzieren.
Grundsätzlich sollte aber mehrmaliges wässern (mit dem Schlauch) und zweilagiges aufbringen vom Grundputz auch funktionieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Roman K.,
so können Sie vorgehen. Einfacher wäre es, das Gewebe in die Egalisierungslage einzubauen, diese genügend ansteifen zu lassen und dann nochmal eine dünne Lage vom selben Material drüber und abreiben.
Funktioniert aber wie vorgeschlagen nur, wenn der Untergrund passt. Sie brauchen dazu einen gleichmäßig saugfähigen Untergrund und die Ausgleichslage sollte in einer gleichmäßigen Dicke aufgebracht werden können. Wenn dies nicht gegeben ist, ist dreilagig der bessere Weg. Dann aber die Sinterhaut der ersten und zweiten Lage entfernen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Eine Sache noch, ich habe heute beim Anwerfen des Putzes zum Herstellen der Putzstege für das Flucht- und Lotgerechte Abziehen gemerkt dass der alte Kalkputz auf Bimssteinwand so extrem saugend ist, dass selbst 3-faches Vornässen fast nichts gebracht hat. Ich habe die Wand wirklich mit dem Quast extrem vorgenässt, und dennoch war der Mörtel nach 5-10 Minuten Lederhart. Ich habe zwar die Putzstege gut herstellen können, aber trotzdem muss ich das Saugverhalten des Altputzes irgendwie reduzieren, denn sonst ist der Mörtel nach dem Anwerfen der Fläche zwischen den Stegen schon so hart, dass ich ihn nicht vernünftig abziehen kann.
Zum Thema (natur)kalkputzgerechte Grundierung habe ich leider noch nichts Vernünftiges gefunden, und ich möchte keinesfalls Dispersionshaltige Grundierung wählen, deswegen würde ich mich über einen Tip von ihnen sehr freuen, wie ich das Saugverhalten des alten Kalkputzes so reduzieren kann, dass ich vernünftig den Putz anwerfen und abziehen kann, ohne dass nach 5 Minuten alles hart ist (war heute so).
Vielen Dank im Vorraus und entschuldigen sie bitte die vielen Fragen, mit einer so stark saugenden Wand habe ich mit Naturkalkputzen noch nicht gearbeitet.
Ein freundliches Hallo nochmal von mir, tut mir leid, dass ich einen 3. Kommentar verfassen muss, aber ich befürchte fast, dass ich an den Stellen mit Gewebe (das Gewebe würde zwar eingeputzt, aber das Muster wäre dennoch etwas sichtbar, dies nicht mit der Kalkfarbe überdecken kann. Deswegen hab ich mir nochmal folgendes ausgedacht:
Egalisierungsputz 1cm wie geplant, dann Trocknung, Aufziehen von „Oberputz“ mit 0-1 Körnung, Einbettung des Gewebes. Dann als Schlussbeschichtung ein Feinputz, der dann nochmal alles verdeckt und die Gewebereste verschwinden lassen sollte.
Wie hört sich das für sie an, kann man das so machen?
Vielen Dank für ihre Hilfe und herzliche Grüße, Roman
Hallo Herr Roman K.,
wenn Sie die Kalkfarbe frescal aufbringen möchten sollte die Oberfläche so gestaltet werden, dass diese Ihren gefällt. Daher würde ich den Kalkputz mit einem Holzbrett abreiben.
Frescal bedeutet, Sie bringen die Kalkfarbe auf, sobald der Kalkputz lederhart ist. Bei Ihrem Untergrund und der geplanten Schichtdicke wird dies nach 2 – 4 Stunden der Fall sein.
Sie können sich Weißkalkhydrat (CL 90) kaufen und damit eine Kalkfarbe herstellen. Besser sind allerdings Sumpfkalkfarben die schon einige Monate gereift sind.
Die Kalkfarbe wird mit dem Quast, in mehreren dünnen Lagen, im Kreuzgang aufgebracht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend,
Vielen Dank erstmal für den Ratschlag mit der Körnung 0-1, bin jetzt doch am Überlegen das Gewebe nur bei den Stürzen und wo es Risse gab einzulegen.
Drei kleine Fragen noch:
1)Muss ich die Wand nach dem Abziehen mit der Latte (werde mir Putzstege mit 4 Putzhaken und einer Schnur erstellen, auf denen ich gerade Abziehen kann) noch irgendwie vorbereiten (Abreiben mit Holzbrett, Sinterschicht entfernen… etc) bevor ich den freskalen Anstrich auftragen kann?
2)Da ich leider noch keinen Sumpfkalk habe, wollte ich fragen, ob man sich auch eine brauchbare Farbe aus Weißkalkhydrat anmischen kann, oder lieber nicht.
3)Brauche ich irgendein besonderes Werkzeug zum Auftragen der Kalkfarbe oder tut es auch ein Quast? Habe leider beim Streichen mit Kalkfarbe keine Erfahrung, nur beim Verputzen, das habe ich einmal gemacht und war positiv überrascht vom Ergebnis.
Oder haben sie eventuell noch eine andere/bessere Vorgehensweise beim Anstrich der Wand und der benötigten Materialien.
Im Vorraus bedanke ich mich wieder herzlichst.
Viele Grüße aus Hanau.
Hallo Herr Jochen H.,
hat bei Ihnen ein Fachmann verputzt? Poroton mit Armiermörtel zu verputzen ist nicht Stand der Technik. Auf ein Ziegelmauerwerk gehört ein Grundputz und kein Armiermörtel. Würde die Ausführung in jedem Fall schriftlich bemängeln.
Auf den GIMA WDVS Klebe- und Spachtelmörtel XXL können Sie HP 90 aufbringen. Würde aber zuvor mit Biogrund grundieren.
Streichen müssen Sie den HP 90 nicht. Es genügt den Feinputz mit einem sauberen Besen abzufegen, um die losen Sandkörner zu entfernen. Wenn Sie dennoch streichen möchten sollten Sie die Sumpfkalkfarbe von Hessler verwenden. Der Farbton „Sand hell“ entspricht dem naturfarbenen HP 90.
Zum rosa farbenen Kalksandstein hätte ich gerne ein Bild. Bin schon ein paar Tage in der Branche tätig, einen eingefärbten Kalksandstein habe ich bisher aber noch nicht gesehen. Mein erster Gedanke war, der wurde mit Betokontakt grundiert. Das würde die Farbe erklären.
Wie der Stein beschichtet werden kann hängt davon ab ob und mit was der Stein bereits grundiert wurde. Grundsätzlich wird Kalksandstein wie folgt mit Kalk beschichtet:
HP10 als halbdeckenden Vorspritzer aufbringen.
HP 9 L als Grundputz in einer Schichtdicke von 15 mm.
Darauf können Sie dann den Naturkalk-Glätteputz HP 910 oder auch den Naturkalk-Feinputz HP 90 aufbringen.
Beeck Silikatfarbe als Anstrich.
Ob dieser Aufbau bei Ihnen funktioniert kann ich aber erst sagen nachdem ich Bilder gesehen habe. Zur Stützmauer kann ich ohne Bilder nichts sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Roman K.,
hört sich vernünftig an, was Sie vor haben. Nach dem Fräsen und entstauben können Sie den Bestandsputz noch mit Kalk-Sinterwasser grundieren, sollte er sanden. Zudem würde ich bei der Eigenmischung ein Korn bis 1,0 mm verwenden. Ansonsten wird es schwierig bei 8 – 10 mm und einem Gewebe.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Pascal H.,
es freut mich wenn ich helfen konnte. Viel Erfolg bei Ihrem Projekt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für ihre tollen offenen Beratungen und ihre Informationen. Wir haben unser EG außen (Porenbeton aus den 70er Jahren bereits mit einem GIMA WDVS Klebe- und Spachtelmörtel XXL als Unterputz inkl Armierung versehen, das läßt sich leider nicht mehr änder. Empfehöung vom Verputzer.
Nun würden wir gerne als Oberputz den Kalkputz HP90 aufbringen. Was gibt es Ihrer Meinung nach zu beachten? Muss eine Grundierung stattfinden? Wenn ja welche Grundierung empfehlen Sie? Muss zwingend eine Endbeschichtung stattfinden? Die Farbe des HP90 (schon gekauft) in Natur gefällt une eigentlich recht gut!? Wenn eine Beschitung sein muss, was empfehlen Sie?
Zudem haben wir im UG zum Garten hin ein rosa farbenes Kalksandstein Sichtmauerwerk mühsam komplett frei gelegt, ebenfalls aus den 70er Jahren (inkl. Fugen alles ausgekratzt und abgeschliffen/abgefräst). Dieses wollen wir sichtbar erhalten. Allerdings gibt es hier einige Probleme, teils überdacht, teils frei bewittert auf der Wetterseite, teilweise als Stützmauer (welche von hinten regelmäßig in weiten teilen durchnäßt wird, ebenfalls Wetterseite.
Es gibt im moment folgende Ansätze:
1. Am Haus
Grundierung ?? Ich dachte z.B. an Silikat Fixativ (Baufan, leider mit polimerdispersion) zur Bindung und Egalisierung der Saugfähigkeit
HP910 als Kalkschlämme (schon gekauft) 2x nass in nass, in den bewitterten Bereichen Endbeschichtung mit Beeck Reinkristallin Reinsilikatfarbe
2. Stützmauer
Reines Silikat Fixativ (beeck fixativ ohne Dispersion/baufan mit Dispersion) ohne weiteren Anstrich, geht sowas? Dann wäre die Stützmauer Rosa mit grauen Fugen.
Wir sind sehr ratlos! Was empfehlen Sie uns? Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt. Beste Grüße aus der Pfalz.
Hallo Herr Engist,
Ich hätte mal eine Frage zu dem Thema, wie man einen alten (Kalk)putz am besten saniert.
Ich habe hier mehrere Wände in einem 50er Jahre Haus vor mir, verputzt mit recht margerem Kalkputz, der zwar noch ordentlich hält aber schon an einigen Stellen wie bei Holzstürzen der Türen, gerissen ist. Auch sandet er etwas, aber nicht extrem. Zudem wurde später noch eine Schicht Gipsspachtel aufgezogen, um Tapeten anzubringen. Die Tapeten sind mittlerweile entfernt, der Gipsspachtel zum Großteil auch, und ich stelle mir die Frage, wie es am besten weitergeht.
Meine Idee: Gipsspachtel vollständig abfräsen, dann eine 8mm-1cm Egalisierungslage Kalkputz (Wand ist doch recht uneben), die dann „al fresco“ gestrichen wird. Den Kalkputz würde ich einfach mit 0-2er Sand und Weißkalkhydrat anmischen, im Verhältnis 1:3. Das habe ich bei mir im Keller mal ausprobiert, und das klappte ganz gut (ohne Risse etc..). Zudem würde ich im Kalkputz ein Glasfasergewebe mit Einputzen, da der alte Putz an einigen Stellen doch gerissen ist.
Ich würde mich über eine Antwort und Verbesserungsvorschäge freuen.
Viele Grüße
Hallo Gerold Engist,
vielen Dank für die schnellen und wirklich hilfreichen Tipps. Die erste Giebelwand wurde von einer „Fachfirma“ verputzt, die zweite ist aktuell noch unverputzt und ich überlege dies selbst zu tun. Ihre Kommentare haben mich auf jedenfall weitergebracht.
Freundliche Grüße
Pascal H.
Hallo Herr Pascal H.,
Grundol ist eine Tiefengrund auf Basis einer Kunstharzdispersion. Somit ist diese Grundierung nicht geeignet für einen Kalkputz. Noch nicht mal für den Rotkalk, trotz hohem Zementanteil.
Besser wäre es gewesen den Untergrund mehrfach vorzunässen und dann den Rotkalk zweilagig, nass in nass aufzubringen. Sie werden daher die Grundierung mit einer Putzfräse entfernen oder auf einen Kalk-Zementputz umsteigen müssen. Alternativ können Sie probieren SM 300 auf den Stein aufzuzahnen und dann mit Rotkalk verputzen. Das könnte aber zu Problemen führen, wenn der Rotkalk durch Regen Feuchtigkeit aufnimmt, weil sich diese auf dem SM 300 staut.
Wenn die Arbeiten von einer Fachfirma ausgeführt wurden, sollten Sie die Grundierung restlos entfernen lassen.
Kalksandstein wird wie Bims verputz, wenn Sie Rotkalk verwenden. Mehrfach vornässen und den Putz dann zweilagig, nass in nass aufbringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
unsere Giebelwand wurde mit Knauf Rotkalk Grund verputzt. Als Grundierung kam ebenfalls vom Hersteller Knauf das Fabriakt Grundol zum Einsatz. Verputzt wurde auf Bimsstein (sauber gekehrt, abgesaugt, genässt – Durchgang 2x), sowie doppelter Anstrich Grundol. Selbst dann fiel der Putz einfach so wieder von der Wand. Welche Grundierung bzw. Haftgrund würden Sie empfehlen? Die andere Giebelseite ist aus Kalksanstein.
Grüße aus der Pfalz
Pascal H.
Hallo Herr Peter,
bei einem Mischmauerwerk würde ich ein Gewebe in den HP 14 einlegen. Das bekommen Sie auch bei Hessler.
Wenn Sie scharfe Außenecken wünschen sollten Sie Gewebeeckwinkel einputzen. Schöner, wenn zum Gebäude passend, sind leicht abgerundete Kanten. Dann muss kein Eckwinkel eingespachtelt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
danke für Ihre schnelle Antwort und den Hinweis mit der Grundierung.
Wie würden Sie die Risssicherheit dann beurteilen, da im Grundputz kein Gewebe eingebracht wurde?
Sollten dann nochmals neue Eckschienen gesetzt werden, da diese bereits auf Null abgezogen sind?
Die Farbe würden wir auftragen für eine gleichmäßige Farbschattierung und eine bessere Abriebsfestigkeit.
Grüße,
Peter
Hallo Herr Peter,
unter den HP 14 noch Biogrund als Grundierung, dann funktioniert Ihr geplanter Beschichtungsaufbau. Den HP 90 würde ich direkt im gewünschten Farbton auftragen. Das erspart den Anstrich mit Sumpfkalkfarbe. Den kann man in 10 – 20 Jahren immer noch auftragen, wenn es nötig sein sollte.
Ab einer Schichtdicke von 5 mm werden Sie die Vorteile eines Kalkputzes erleben, das bestätigen uns unsere Kunden immer wieder. Würde in Ihrem Fall genau so vorgehen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
danke für Ihre Webseite und tollen Berichte!
Leider haben wir Sie zu spät entdeckt. Bei unserem Umbau wurde bereits der Grundputz aufgetragen. Es wurde ein Knauf MP75L verwendet um eine ebene Fläche zu erzeugen. Als zweite Schicht soll nun ein Gewebe mit MultiFinish aufgespachtelt werden zur Risssicherheit, da es sich um ein Mischmauerwerk handelt.
Wir würden jetzt gerne auf einen Kalkputz umschwenken. Der angedachte Putzaufbau von mir wäre jetzt ein Hessler HP14 inkl. Armierung, HP90 als Oberputz und HP 9100 als Farbe.
Uns ist bewusst, dass dies nur ein Kompromiss sein wird. Würde dies aber aus Ihrer Erfahrung aus so funktionieren und wie würden Sie die Risssicherheit einschätzen?
Vielen Dank.
Grüße Peter
Hallo Herr Markus S.,
freut mich aus meiner alten Heimat zu hören.
Wir verarbeiten die Sumpfkalkfarbe wie folgt:
• Untergrund vornässen
• Sumpfkalkfarbe mit dem Pinsel dünn im Kreuzgang auftragen
• bei Bedarf die Farbe nachwässern
• 24 h trocknen lassen
• erneut vornässen
• zweite Lage im Kreuzgang dünn auftragen
• bei Bedarf nachwässern
Ob es notwendig ist den Anstrich nachzuwässern, hängt vom Saugverhalten vom Untergrund, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit ab. Wir wässern in den meisten Fällen zweimal nach. Einmal direkt nach dem Anstrich und dann nochmal ca. 2 – 3 Stunden später.
Biogrund ist keine Alternative und weitere kenne ich nicht, die einen Sumpfkalkanstrich gleichwertig ersetzen können.
Grüße aus Marktbreit Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für vielen Tipps. Die Welt ist kleiner als man denkt. Kaiserstuhl ist eine sehr schöne Gegend bei uns hier 🙂
Gestern wurde HP 90 (weiß) auf HP 14 aufgetragen. Allerdings haben wir uns für eine Strukturierung(Kreuzgang) mit dem Quast entschieden.
Wir planen den HP 90 noch zu streichen, da er leicht rieselt und an manchen Stelle leicht durch schimmert.
Auf Grund bereits alter Posts von Ihnen würden wir 9100 Sumpfkalkfarbe nehmen.
Müssen wir was bei der Verarbeitung beachten, dass es nicht kreidet oder haben Sie noch paar Tipps für uns:
1) HP 90 Wand Vornässen
2) Erste Lage auftragen mit dem Pinsel oder Quast. Haben gelesen, dass es mit der Rolle nicht so gut geht.
3) 24h trocknen lassen
4) Müssen wir nochmal Vornässen?
5) Zweite Lage auftragen
6) Die nächsten zweite Tage die Wand bewässern oder reicht, wenn die Luftfeuchte über 80% ist?
Alternativ haben wir drüber nachgedacht mit Biogrund drüber zu gehen, weil das kaum gekreidet hat, aber da ist auch Kasein drin.
Gebe es noch andere Alternativen?
Viele Grüße
Makrus S.
Hallo Herr Chris N.,
ich sage Ihnen das nicht gerne aber der Südwest Hightech Bio-Innenputz erfüllt für mich noch nicht mal die Mindestanforderungen an einen wohngesunden Innenputz.
Das Produkt enthält Titandioxid, Kunststoffe und kann, anders als angegeben, auch bis zu 0,1% Konservierungsmittel enthalten. Zudem liegt der Diffusionswert bei 50, was noch deutlich schlechter als bei einem Zementputz ist.
Streichen können Sie den Putz mit einer Silikatfarbe.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
wir haben unsere Wohnung neu verputzt. Mit Edelputz/Rauputz Südwest Hightech Innenputz in Bio Qualität, 1,5mm Körnung auf Silikatdispersionsbasis.
Müssen oder sollen wir nun die neu verputzten Wände noch streichen?
Optisch wäre es nicht nötig. Aber vielleicht besser da die alten Wände die gestrichen werden teils direkt an die neuen Wände angrenzen.
Falls ja, welche Eigenschaften soll die Farbe haben?
Hallo Frau Cristina,
der HP 9 ist nicht geeignet um Perliteplatten zu Kleben oder zu armieren. Besser geeignet ist der HP 14. Bezüglich den Inhaltsstoffen gibt Hessler an, es ist Essigsäurevinylacetat enthalten. (Wenn Sie diesen Inhaltsstoff jetzt prüfen, bitte darauf achten, dass Essigsäure mit dabei steht.)
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
viele Dank für die tollen Infos!!
Gerne würden wir unsere Außenwände von Innen mit Perlitplatten dämmen und dabei ein natürliches Material verwenden. Ist es möglich mit dem Kalkgrundputz von Hessler HP 9 die Platten zu verkleben und diese im Anschluss damit auch zu armieren? Der HP 14 von Hessler wäre da sicher besser geeignet, allerdings sind wir uns der Haftmittelzusätze nicht ganz sicher – diese werden von Hessler leider auch nicht weiter spezifiziert. Ganz herzliche Grüße
Hallo Herr Markus S.,
wie Sie vielleicht schon an anderer Stelle gelesen haben, ich bin in Freiburg geboren und am Kaiserstuhl aufgewachsen. Daher freue ich mich immer sehr, wenn mich Menschen aus dieser Region kontaktieren.
Zu Ihrer Frage:
Wir entfernen Kellenschläge und leichte Unebenheiten bevor der Oberputz aufgebracht wird, also wenn der HP 14 trocken ist. Ist dem Umstand geschuldet, so nicht zusätzlich die Baustellen anfahren zu müssen und Kosten zu sparen. Sie können den HP 14 aber auch durchkratzen, nachdem er richtig steif ist. Je nach Untergrund ab dem zweiten Tag.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wir haben uns eine Glättkelle besorgt von Storch, dank ihres Tipps in einem anderen Kommentar.
Bei dem Satz sind wir uns nicht ganz sicher, ob wir Sie richtig verstanden haben:
„Der HP 14 wird nicht geschliffen oder rabotiert. Es genügt, wenn Sie den HP 14 mit der Flächenspachtel oder Glättscheibe abkratzen. Vorausgesetzt der HP 14 wurde eben aufgebracht, was extrem wichtig ist.“
Soll direkt nach dem verputzen der HP14 abgekratzt werden mit dem Flächenspachtel? Wie lange ungefähr etwas anziehen lassen?
Also nicht erst wenn der HP14 1mm/Tag getrocknet ist. Richtig?
Vielen Dank nochmals und viele Grüße nach Marktbreit aus Freiburg
Hallo Herr Markus S.,
Kalkputz glätten ist anspruchsvoll und sollte daher erst an Flächen geübt werden die nicht ganz so wichtig sind. Sie müssen erst ein Gefühl für das Material bekommen und herausfinden wann der richtige Zeitpunkt ist.
Beim Werkzeug ist es wichtig, rostfreie Werkzeuge zu verwenden. Welche Legierung der Stahl hat ist dabei nicht entscheidend. Beim Glättwerkzeug sollten Sie eine venezianische Glättscheibe verwenden, die hoch abriebfest ist. Solch eine Glättscheibe bekommen Sie nicht im Baumarkt und kostet ab 50 €.
Der HP 14 wird nicht geschliffen oder rabotiert. Es genügt, wenn Sie den HP 14 mit der Flächenspachtel oder Glättscheibe abkratzen. Vorausgesetzt der HP 14 wurde eben aufgebracht, was extrem wichtig ist.
Beim Material gibt es verschiedene Varianten. Sie können den HP 90 glätten oder mit einer Kalkglätte arbeiten. Wenn Sie den HP 90 verwenden sollten Sie zweilagig, nass in nass arbeiten. Für die erste Lage verwenden Sie HP 90 mit 0,5 mm Korn, für die zweite Lage HP 90 mit 0,3 mm Korn. Zwischen den beiden Lagen warten Sie 20 bis 40 Minuten. Bei Wänden mit mehr als 10 m² können Sie in der Regel die zweite Lage direkt aufbringen, nachdem Sie mit der ersten fertig sind. Bei großen Flächen sollten Sie daher zu zweit oder dritt arbeiten.
Sobald Sie die zweite Lage aufgebracht haben, können Sie beginnen das Material zu glätten. Das Zeitfenster dafür ist sehr eng, weil der Untergrund auch der zweiten Lage Feuchtigkeit entziehen wird. Daher den Untergrund vor der ersten Lage gut vornässen.
Alternativ können Sie auf die erste Lage HP 90 auch eine Kalkglätte aufbringen. Die ist noch feiner und lässt sich daher etwas besser glätten. Die Kalkglätte wird aber noch dünner aufgebracht weshalb ein perfekter Untergrund noch wichtiger ist.
Nicht vermeiden lässt sich das unterschiedliche Verdichten vom Kalkputz. Der Untergrund wird nie 100% eben sein. Es wird immer minimale Vertiefungen und Erhöhungen geben. Daher ist ein gleichmäßiges Verdichten nicht möglich. Bei den Erhöhungen wird immer mit mehr Druck gearbeitet als bei den Vertiefungen.
Daher sollten Sie, wenn ein Anstrich mit Kalkfarbe geplant ist, diese freskal auf den noch feuchten Putz aufbringen. Ansonsten bleibt nur schleifen und gründlich entstauben.
Sie können auch, um Materialkosten zu reduzieren den Glätteputz HP 910 verwenden. Den zweilagig verarbeiten und glätten oder den als erste Lage einsetzen und darauf die Kalkglätte HP 900.
Am besten ist es, Sie besorgen sich die unterschiedlichen Produkte und probieren auf einem Stück Gipsplatte, womit Sie besser zurechtkommen. Die Platte sollte aber min. 1 m² groß sein und aufrecht stehen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank erstmal für die Tips mit dem Gipsputz auf der Hauptseite.
Uns ist noch nicht 100% klar, wie wir eine möglichst gute Oberfläche hinkriegen. Sie haben paar mal erwähnt, dass sie glätten ohne vorher zu filzen mit einer abriebfesten Glättkelle.
Was halten sie von dem vorgehen.
1) HP14 Radotieren oder Schleifen mit 80 Korn?
2) HP14 vornässen
3) Mit Schweizerkelle HP90 aufziehen
4) Mit Flächenspachtel abziehen
5) Zweie Schicht auftragen
6) Mit Abriebfesten Glättkelle glätten -> Wie lange warten Sie ungefähr?
7) HP90 die nächsten 48 Stunden bewässern
Noch eine Frage zum Werkzeug. Ist bei der Schweizerkelle und dem Flächenspachtel egal ob es aus Stahl oder rostfreiem Stahl ist?
Sollte man beim Glätten aufpassen, dass man nicht zu viel druck ausübt? Hintergedanke ist, dass dadurch eine Sinterschichten entsteht und somit die Diffusion stark abnimmt.
Was können wir machen um das zu vermeiden?
Was sollten wir machen, wenn es doch passiert?
Vielen Dank im Voraus und viele Grüße nach Marktbreit.
Markus S.
Hallo Herr Mike,
Malervlies ist nicht die Lösung. Wahrscheinlich müsste der Untergrund mit Tiefengrund grundiert werden, welcher den Kalkputz abdichtet. Dann enthalten auch die Vlieskleber Kunststoffe, die auch abdichten. Zudem sind Silikatfarben für mineralische Untergründe gedacht und funktionieren auf Vlies nicht.
Eine Vliestapete wäre wie eine Dispersionsfarbe nur noch heftiger.
Wenn es sich nicht um eine Mietswohnung handeln würde, würde ich Ihnen folgendes empfehlen:
Bringen Sie eine Armierlage mit Kalkputz auf, um die Risse zu überarbeiten. Darauf dann eine Kalk-Glätte. Zuvor müsste aber geprüft werden womit bereits gestrichen wurde um eine passende Grundierung auswählen zu können.
In einer Mietswohnung sind der Aufwand und die damit verbundenen Kosten aber wahrscheinlich zu hoch.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
auf der Suche nach einer überzeugenden Antwort auf meine Frage hinsichtlich Kalkputz bin ich auf Ihre Website gestoßen. Mit großem Interesse habe ich die diversen Fragen und Antworten gelesen.
Zunächst aber erstmal ein großes Kompliment zu Ihrer Website und Ihrem Engagement! Ganz großes Kino!
Meine Frage:
Wir haben in unserer Wohnung Kalkputz, soweit wir von unserem Vermieter wissen, reiner Kalkputz ohne Beton und Zusätze. Belegen können wir es nicht.
Das Raumklima ist die ganzen Jahre sehr angenehm und wir haben in dem vor 13 Jahren grundsanierten Haus (von 1930) keinerlei Schimmel.
Nun steht in unserer Wohnung ein Neuanstrich an. Wir haben verstanden, dass auf einem Kalkputz weder Dispersions- noch Latexfarben verwendet werden dürfen, sondern – das Raumklima bestmöglich zu bewahren – eher Mineral- oder Silikatfarbe nach Vorgabe unseres Vermieters.
Dazu unsere Frage: Ist es dem positiven Raumklima des Kalkputzes abträglich, Malervlies unter der Farbe zu verwenden, um eine glatte Oberfläche zu erhalten und weitere sichtbare Setzrisse durch das arbeitende Holz zu vermeiden?
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!
Mike A.
Hallo Herr Ernst,
in der Regel sind Fachbetriebe am Hausbau beteiligt und dennoch gibt es immer wieder Probleme. Zum einen, weil immer mal etwas schieflaufen kann. Zum anderen, weil nicht jeder Fachbetrieb fähige Mitarbeiter hat.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Wer ein modernes Haus bauen will, sollte auch die Fachkenntnis haben. Ansonsten Fachbetrieb beauftragen. Sonst wer schon ein Fertighaus mit Grundstück hat und das Problem auftritt, Fachfirma ranlassen.
Hallo Frau Kristina M.,
alte Gipsplatten müssen in der Regel mit einem Sperrgrund grundiert werden, weil der Karton der Gipsplatten, die darin enthaltenen Gerbstoffe abgibt. Das erkennen Sie an der braun/beigen Farbe der Gipsplatten. Früher waren die grau, jetzt durch die Gerbstoffe braun/beige.
Zudem sollte der Untergrund eine Oberflächengüte von Q3 aufweisen. Gipsplatten können Sie mit gipshaltigem Material verspachteln.
Welche Grundierungen Kreidezeit im Programm hat kann ich Ihnen nicht sagen. Sie brauchen eine die absperrt und worauf die Kalkfarbe hält. Daher sollten Sie mit den Leuten von Kreidezeit sprechen und sich die entsprechenden Produkte anbieten lassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Wir wollen unsere Gipskartonplattendecke mit Kreidezeit Sumpfkalkfarbe gefüllt streichen, um eine ähnliche Optik wie bei den verputzten Wänden zu erzielen. Die Gipskartonplatten sind 30 Jahre, die Fugen mutmaßlich mit Gips verspachtelt und waren tapeziert und gestrichen. Die Tapeten inkl. Anstrich sind entfernt. Wie bereite ich die Oberfläche richtig auf das geplante Streichen mit Sumpfkalkfarbe gefüllt vor, so dass ich ein gutes Ergebnis erziele? Welche Grundierung würde passen? Welchen Spachtel zum Egalisieren der Oberfläche sollte ich verwenden?
Mit freundlichen Grüßen,
K. M.
Hallo Frau Claudia R.,
laut Hasit soll Beton mit Hasit 605 Haft- und Armiermörtel aufgezahnt werden. Zuvor bei Bedarf Verschmutzungen und Trennmittel entfernen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
vielen herzlichen dank für die schnelle antwort!
noch eine frage: was braucht es an untergrundbeschichtung wenn wir mit dem hadit eine betonwand verputzen sollen?
dankeeee
herzliche grüße
claudia r
Hallo Frau Claudia R.,
grundsätzlich ist davon abzuraten einen „harten“ Putz auf einen „weichen“ Putz aufzubringen. Ich habe schon erlebt, dass ein Unterschied von 1,5 N/mm² zu Putzabplatzungen geführt hat. Natürlich hängt dies auch immer von der Schichtdicke ab. Würde aber dennoch eine Spachtelmasse nehmen die besser zum Unterputz passt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
lieber herr engquist, ich habe auf einer baustelle als unterputz den hasit 666, p1, N/mm größer gleich 2 10% zement anteil. kann ich da mit dem historisch renovierspachtel, p2, N/mm2 größer gleich 6, zementanteil max 20% zum ausgleichen aufbringen?
herzlichen gruß
claudia rinneberg
Hallo Herr Jan P.,
wenn Sie einen Kalkputz aufbringen möchten funktioniert Tiefengrund nicht. Ein Kalkputz braucht einen saugfähigen, mineralischen Untergrund.
Sie sollten Ihren Händler nach dem richtigen Beschichtungsaufbau fragen. Bin mir sicher, er hat die zum Putz passenden Produkte im Sortiment, um Kalkputz auf einen Zementputz aufbringen zu können.
Ohne Produktangaben kann ich Ihnen leider nichts dazu sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
Wir möchten einen Raum, der mit Zementputz vor fast 30 Jahren sehr grob verputzt wurde (sieht fast ein bisschen aus wie Außenputz), nun mit Kalkputz neu verputzen – aus optischen und gesundheitlichen Gründen.
Wir haben einen vertrauenswürdigen Bio Anbieter online gefunden. Macht es Sinn, Reste von Tiefengrund als Grundierung zu nehmen? (Weil wir das noch da haben und es eine finanzielle Frage ist…)
Herzlichen Dank für Ihre Antwort schon im Vorraus!
Jan
Hallo Herr Max,
Probeflächen anlegen ist eine gute Idee. Fixativ mit Quarzsand bestreuen wird aber nichts bringen. Das Fixativ soll in den Putz eindringen um diesen zu festigen. Wenn Sie das richtig machen wird an der Oberfläche nichts bleiben was den Quarzsand hält. Sie müssen das Fixativ mit Wasser verdünnen. Ohne Wasser dringt es nicht tief genug ein und baut zudem zu viel Spannung auf.
Die Gima Grundierungen sind nicht zu empfehlen. Zumindest dann nicht wenn „echte“ Kalkputze verwendet werden sollen und Wohngesundheit eine Rolle spielen.
Mit welchen Werkzeug Putz am schnellsten entfernt werden kann hängt von der Festigkeit ab. Eine Putzfräse ist aber sicher eine gute Option.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
herzlichen Dank für Ihre Antwort!
Ich werde dann also zunächst einmal Probeflächen anlegen wie empfohlen. Eventuell auch noch eine, wo das frische Fixativ noch feucht mit feinem Quarzsand bestreut wird – die Variante kam mir heute noch unter.
Haben Sie Erfahrungen mit Gima Klima-pro Grundierung? Copolymer ist leider enthalten, aber es ist erst mal eine Empfehlung vom bereits erwähnten Putzer. Ich vermute, der ist gedacht für wenig Aufwand und klingt modern.
Was den Kalk- Zement-Putz angeht: der wird vermutlich am schnellsten mit einer Putzfräse entfernt?
Beste Grüße und nochmals herzlichen Dank für Zeit und Wissen!!
Max
Hallo Herr Karl L.,
auf Grund vom hohen Zementanteil gibt Knauf den Rotkalk auch für kleinformatige Fliesen im Bad frei. Somit sollte auch die Dichtschlämme funktionieren.
Der bereits vorhandene Weißkalkputz könnte eher zum Problem werden, weil nichts über die Zusammensetzung bekannt ist. Ich würde den Putz entfernen und einen zugelassenen Kalk-Zementputz verwenden. Was 15 Jahre funktioniert hat muss nicht weitere 15 Jahre funktionieren. Alternativ können Sie auch einen Fachmann kommen lassen, der den Putz prüft. Vielleicht wurde damals genügend Zementbeigemischt, so dass der Putz für Fliesen geeignet ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Max F.,
den zementhaltigen Putz auf dem Kalkputz sollten Sie entfernen. Der wird zu hart und funktioniert daher nicht auf dem Kalkputz.
Zu Ihrer Frage:
Den Untergrund können Sie mit Kalk-Sinterwasser oder Fixativ (Wasserglas) festigen. Würde dazu Probeflächen anlegen um zu prüfen ob die so erreichte Festigkeit ausreicht. Fixativ mit ein oder zwei Teilen Wasser verdünnen, damit die Oberfläche nicht verglast und zu viel Spannung aufgebaut wird.
Zudem den Untergrund vor dem Putzauftrag sehr gut vornässen und den Kalkputz mehrlagig aufbringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
es geht um die Renovierung einer gemauerten Duschnische im Bad. Die Fliesen sind abgestemmt und zum Vorschein kam kreidiger Weißkalkputz, den ich dann mit Rotkalk Grund überputzt habe um die Stemmstellen wieder zu schließen und eine Plane Fläche wiederzuerlangen. Ebenfalls habe ich vorher die Unterputzarmatur mit Rotkalk eingeputzt.
Die technischen Datenblätter der Dichtschlemmen haben mich aber skeptisch gemacht, da nur Kalkzementputz als Untergrund geeignet sein soll und nicht Kalkputz.
Jetzt stellen sich mir folgende Fragen:
War der Weißkalkunterputz vielleicht schon fehl am Platz?
Ist der Rotkalk Grund mit dem Weißkalkputz kompatibel?
Wird die Dichtschlämme auf welche später gefliest werden soll eventuell nicht halten ?
Dazu muss gesagt werden, dass die Fliesen mindestens 15 Jahre gehalten haben und sie nur wegen einer defekten Unterputzgarmatur erneuert werden sollen.
Ich wäre für eine Einschätzung ihrerseits sehr dankbar.
Schöne Grüße
Karl L.
Hallo Herr Engist,
Wir sanieren seit August ein Haus Bj. 1914. Nun steht langsam aber sicher der Oberputz der Wände an, weshalb ich nun auf Ihre äußerst informativen Ausführungen stieß!
Elektroschlitze und Ausbesserungen am Putz um Türzargen herum habe ich mit einer Mischung aus eingesumpftem Weißkalkhydrat und Quarzsand 0,1-0,5mm bzw bei großen, tiefen Löchern gar mit Betonsand (gewaschen und unklassiert) erfolgreich schließen können. Auch zwei Türöffnungen habe ich mit Luftkalkmörtel wie beschrieben zugemauert.
Nun der Wandaufbau: Außenwände Weichbrandklinker voll, gemauert mit Lehmmörtel, darauf eine Kalkputzschicht mit groben Zuschlag (sandet leider recht stark bei Bearbeitung), darauf dummerweise eine dünne Lage vermutlich Kalk-Zementputz, der sich zum Teil abstoßen lässt.
Innenwände Holzständerbauweise mit (sehr) weichen klinkerformatigen Steinen ausgefacht, gepresst aus Sand, Abfällen aus der Kalktuff Bearbeitung und (???). Diese Steine sind extrem saugend. Putzaufbau wie Außenwände.
Die alten Tapeten sind bereits entfernt, der Kleister würde noch abgewaschen mit Schwamm und Wasser.
Und jetzt meine Frage: Ich möchte die Wände mit reinem Luftkalkputz auf Basis Weißkalkhydrat und einer Mischung aus Quarz- und Kalksteinsand verputzen, um Risse, Unebenheiten, alte Bohrlöcher und alte mit Gips gefüllte Ausbesserungen zu kaschieren.
Wie kann ich den Untergrund für eine gute Haftung vorbereiten?
Ein ansässiger Putzer und Altbausanierer sprach von einer quarzbasierten Grundierung, Gewebe etc. Ich dachte zum Verfestigen des sandenden Unterputzes, der aber noch gut an den Wänden haftet (beim Abklopfen ohne Hohlstellen) zunächst an Kalksinterwasser, womit ich auch bereits die Schlitze usw. vorgenässt habe.
Wasserglashaltige Grundierung zur Verfestigung baut meinen bisherigen Recherchen nach u.U. zu viel Spannungen auf. Was würden Sie vorschlagen?
Beste Grüße aus Thüringen
Max
Hallo Frau Christiana W.,
als Faustformel gilt, pro Millimeter Schichtdicke ca. 24 Stunden. Je nach Temperatur, Saugfähigkeit vom Untergrund, Höhe der Luftfeuchtigkeit und verwendetem Bindemittel kann es aber zu deutlichen Abweichungen kommen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Benedikt,
Brillux 3710 ist eine Putzgrundierung auf Dispersionsbasis und daher nicht für den Gräfix Kalk-Grundputz 61 geeignet. Der Grundputz wird daher später nur vom AKS-Gitter an der Wand gehalten.
Besser wäre es den Untergrund mit Gräfix Kalk-Haftputz 66 HP aufzuzahnen und dann erst den Kalk-Grundputz aufzubringen. Zuvor den Altanstrich mit Gräfix 686 grundieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wie lange sollte Kalkgrundputz trocknen, bevor der Feinputz draufkommt?
Herzliche Grüße
Christina W.
Hallo Herr Engist,
Ihre Beiträge und Kommentare sind sehr hilfreich. Wir möchten unsere Wandheizung im Keller mit Kalkputz (gräfix 61 grob und als letzte Schicht gräfix 61) verputzen. Die Wandheizung ist an einer Kalksandsteinwand (Innenwand) befestigt (Rohre sind an AKS-Gittern befestigt, die an der Wand festgeschraubt sind. Die Kalksandsteinwand ist unverputzt, ist jedoch gestrichen. Die Wände sind mit Putzgrundierung 3710 (Brillux) haftfähiger gemacht worden.
Das sollte doch hoffentlich funktionieren? Oder benötigt man eine andere Grundierung, die mineralisch ist? Andernfalls würden wir im Keller (da kein Wohnraum) auch einen anderen Putz, der Kellergeeignet ist verwenden können. Was empfiehlt sich bei unserer Situation?
Beste Grüße und vielen Dank!
Benedikt
Hallo Herr Frank M.
Grundsätzlich funktioniert Ihr geplanter Beschichtungsaufbau. Bei einem Hohlblockziegel müssen Sie aber sehr gründlich vornässen oder den Untergrund mit einem Zement-Vorspritzer halbdeckend vorspritzen.
Die erste Lage Grundputz müssen Sie nicht rabottieren, was mit den Heizrohren auch schwierig wird. Es genügt diese Lage direkt nach dem Aufbringen aufzuzahnen. Das funktioniert mit einer 8er Fliesenleger-Zahnung sehr gut.
In die zweite Lage Grundputz sollten Sie ein Gewebe einbetten, um Rissbildung zu vermeiden. Zudem sollten Sie für die zweite Lage beim Sand auf ein Großkorn von 2 mm reduzieren. Ansonsten wird es schwierig mit dem Gewebe.
Ich würde bei beiden Lagen noch 10% bis 20% Lehmgrundputz beimischen. Das macht den Putz noch etwas flexibler.
Als Oberputz können Sie den Kalk-Feinputz HP 90 von Hessler verwenden. Egal ob Sie Lehm beimischen oder nicht. Den HP 90 können Sie direkt im Wunschfarbton aufbringen und sparen Sie sich den Anstrich.
Ich wünsche gutes Gelingen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Frau Isolde H.,
Ihre Putzdicken sind nicht ideal aber wenn die Mischung auf drei von vier Wänden funktioniert hat, liegt es wahrscheinlich am Untergrund. Wurde weniger vorgenässt oder war diese Wand saugfähiger?
Ohne mehr Informationen kann ich Ihre Frage nicht beantworten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Frau Isolde H.,
Ihre Putzdicken sind nicht ideal aber wenn die Mischung auf drei von vier Wänden funktioniert hat, liegt es wahrscheinlich am Untergrund. Wurde weniger vorgenässt oder war diese Wand saugfähiger?
Ohne weitere Informationen kann ich Ihre Frage nicht beantworten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
auch würde mich heute einmal an Sie wenden, bevor ich größere Fehler mache. Zusammen mit einem Freund, ist geplant, beim Ausbau einer Altbauwohnung (140 qm) einen möglichst hohen Eigenanteil anzubringen. Die Wandheizung werden wir auch selbst anbringen.
Diese sollte auch selbst verputzt werden. Dies würden wir wie folgt machen wollen. Untergrund ist eine Ziegelholblockwand
1. Gundputz selbst mischen mit Grubensand bis 5 mm Körnung und CL 90, damit könnten wir wohl eine erste Schicht bis 20 mm aufbauen. Sinterschicht abrabottieren, 20 Tage warten….
2. Zweite Schicht aufbringen (10 mm) , vornässen….
3. Oberputz, falls hier möglich einen Hessler Oberputz, idealerweise gibt es hier einen, der nicht gestrichen werden muss
Kann man diesen Aufbau so in Erwägung ziehen, gibt es einen Oberputz, bei dem man sich den Arbeitsgang sparen kann? Über eine kurze Antwort, würde ich mich sehr freuen..
Mit den besten Grüßen aus der Oberpfalz
Frank
Hallo Herr Engist,
wir haben ein Problem mit unserem Kalkputz.
Wir haben zuerst einen gröberen Kalkputz auf die Wand gezogen, mit 1 Teil Kalk und 3 Teilen Sand. Aufgrund der ungeraden Wand von 3-6 mm dick. Trocknung länger als eine Woche. Anschließend wurde mit Quarzsand, für eine feinere Oberfläche, ca. 2-3 mm Kalkputz aufgebracht. Zusammensetzung hier: 2 Teile Kalk, 3 Teile Quarzsand und 1 Teil Sumpfkalk. Nach einer Trocknungszeit von ca. 4 Tagen kam beim Abschleifen viel wieder runter. Der Putz hält nicht richtig. Merkwürdig ist, dass 4 Wände bearbeitet wurden und 3 gut sind. Nur die eine Wand, an der hält es nicht richtig. Was meinen Sie, woran könnte das liegen?
Viele Grüße
Isolde H.
Hallo Frau Rita M.,
Sumpfkalk-Oberputz können Sie kurz nach dem Aufbringen mit Kalkfarbe streichen. Sobald der Sumpfkalkputz lederhart ist, kann die Kalkfarbe drauf. Tatsächlich ist dies die beste Methode um den Putz zu beschichten.
Alternativ können Sie auch warten bis der Putz trocken ist, diesen dann vornässen und mit Kalkfarbe beschichten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist
Mich würde interessieren, wie lange ein Sumpfkalkputz Stärke 0.5mm braucht um auszutrocknen bevor wir ihn mit Sumpfkalkfarbe überstreichen dürfen. Vom Hersteller Marmoran gibt es dazu leider keine Angaben, ausser dass es an Fassaden länger brauchen kann. Aktuell haben wir ihn jedoch im Innenbereich angebracht.
Hallo Frau Steffi K.,
ohne Bilder gesehen zu haben ist es schwierig Empfehlungen auszusprechen, eine Fassade betreffend. Was im Innenbereich funktionieren würde kann im Außenbereich zu Problemen führen.
Wenn Sie mir eine Mail mit Bildern zusenden, helfe ich gerne weiter.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist, ich restauriere gerade ein altes Gutshaus von 1735. Es ist ein lehmgemauertes Fachwerkhaus mit einem Kalkputz im Außenbereich versehen. Nun sind Teile des alten Putzes herausgebrochen und ich möchte diese Stellen wieder ergänzen. Was würden Sie für einen Putzaufbau raten? Der alte Putz ist 30mm stark und mittig mit Strohgeflecht versehen. Die Balken sind behauen. Gibt es Besonderheiten zu beachten, damit sich der alte und neue Putz gut verbinden? Ich freue mich auf Ihre Antwort. Herzlichen Dank und schöne Weihnachtsgrüsse aus Thüringen.
Hallo Herr G.,
Lufttkalk CL 90 erreicht eine Druckfestigkeit von 0,5 bis 2,0 N/mm². NHL 2 eine Druckfestigkeit von 1,0 –bis 3,0 N/mm². Ein handelsüblicher Kalk-Zement Mauermörtel kommt auf 2,5 bis 5 N/mm² und ein Zementmörtel auf 5,0 bis 10,0 N/mm².
Ich denke Sie haben bei einem Mauermörtel mit NHL 2 als Bindemittel eher das Problem, dass die Druckfestigkeit nicht ausreicht. Um dennoch verwendet werden zu können muss ein 4,0 mm Korn beigemischt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
hallo Herr Engist,
da mir reiner NHL2 Kalk zu fest erscheint, wollte ich bei Herstellung von Mauermörtel NHL2 und Sumpfkalk oder Kalkhydrat mischen. Kann man das machen, verhindert der NHL Kalk nicht die Carbonatisierung?
Lg
Hallo Frau Kris S.,
ob Sie Kalk oder Kalk-Zement verwenden können hängt von Untergrund und den Anforderungen an die Baustoffe ab. In einem Baudenkmal sehe ich Kalk als Favoriten aber da ich Ihr Gebäude nicht kenne, ist dies nur meine persönliche Meinung.
Wir verwenden im Baudenkmal Kalkputz mit Romanzement (NHL 15). Bindet schnell ab und erreicht eine gute Festigkeit.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag,
Würden Sie in einem Denkmalschutz zum verspachteln der Elektroschlitze Kalkzement- oder reinen Kalkputz empfehlen? Zum verputzen der Wand nehmen wir auf jeden Fall Kalkputz, beim füllen der Schlitze bin ich mir aber nicht sicher wegen der Verarbeitung.
Vielen Dank für die Hilfe.
Mfg
Hallo Herr H.,
ein diffusionsoffener Beschichtungsaufbau erhält die Bausubstanz über viele Generationen. Aus dem Grund ist Ihr Vorhaben genau das richtige für Ihr Haus. Ob die geplanten Schilfrohrplatten funktionieren kann ich Ihnen aber nicht sagen. Grundsätzlich funktioniert Schilfrohr auch im Außenbereich als Putzträger. Ob Ihre Platten dafür geeignet sind kann Ihnen aber nur der Hersteller sagen. Der weiß auch ob ein zementfreier Kalkputz darauf funktioniert.
Wenn es eine Zulassung gibt, würde ich die Platten zusätzlich auf den Untergrund kleben, um Hohlräume zu vermeiden. Zudem werden Sie bei gepressten Schilfplatten auch noch eine Haftlage benötigen. Ansonsten wird der Grundputz abrutschen. Vielleicht können Sie die Platten erst mal mit Grundputz vorspritzen? Das kann Ihnen aber, wie bereits erwähnt, der Hersteller sagen. Ob Sie Ihren Putz aus Sumpfkalk oder NHL herstellen spielt keine große Rolle. Wichtiger ist es den Putz später mit einer hochwertigen Silikatfarbe zu beschichten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
zunächst ganz herzlichen Dank für Ihren sehr informativen Blog und Ihre Beratung hier!
Ich mache gerade erste Erfahrungen mit Sumpfkalkputz Innen auf Vollziegelwänden. Der Unterputz ist noch nicht getrocknet, aber bisher läuft das wie geplant. Es kommt noch ein Oberputz und dann eine Kalkfarbe darauf.
Meine Frage: Aussen soll im nächsten Frühjahr eine Wärmedämmung aus (nur) 5 cm starken Schilfplatten auf den bisher nackten Ziegelwänden angebracht werden, die Platten sind gepresst und drahtgebunden. Ich denke es wäre sinnvoll die Mauer auch nach aussen hin möglichst diffusionsoffen zu gestalten und überlege auch aussen mit Sumpfkalkputz zu arbeiten. Ist Schilf ein geeigneter Untergrund? Sie haben an anderer Stelle geschrieben, dass der Untergrund saugfähig sein muss, ich denke bei einem pflanzlichen Material sollte das ausreichend gegeben sein?
Ich lebe in Serbien und muss mich auch daran orientieren, welche Produkte hier verfügbar sind. Sumpfkalk gibt es an jeder Ecke günstig zu kaufen, die Qualität scheint mir in Ordnung zu sein. NHL Kalkputze habe ich hier noch nicht gefunden. Wird der Sumpfkalkputz aussen hart genug oder tue ich mir damit keinen Gefallen?
Herzlichen Dank!
Hallo Herr Christian S.,
auch ein Kalk-Zementputz muss im Innenbereich nicht zwingend beschichtet werden. Wenn Ihnen der Putz roh gefällt können Sie auf einen Anstrich oder eine Grundierung verzichten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
Bei mir wurde im Schuppen ein Kalkzementputz auf die Innenwände aufgebracht.
Muss dieser nun zwingend mit etwas beschichtet werden? Farbe und/oder Tiefengrund?
Farblich gefällt mir das eigentlich so. Ich habe nur Angst, dass der Putz nachher anfängt zu sanden oder dergleichen.
Hallo Herr Ernst R.,
Ihr Erfahrungsbericht spiegelt wieder, was ich schon seit Jahren predige. Es ist nicht schwierig einen zementfreier Kalkputz zu verarbeiten. Wer mit einem Kalk-Zementputz zurechtkommt kann locker auch einen Kalkputz verarbeiten.
Bei Kalk-Oberputzen sollte eine Dicke von der dreifachen Kornstärke nicht überschritten werden, pro Lage. Bei größeren Schichtdicken müssen Sie die einzelnen Oberputzlagen erst trocknen lassen. Eine Alternative wäre der HP 90 KL. Aufgrund vom Lehmanteil kann der in größeren Schichtdicken aufgebracht werden. Allerdings ist der nur mit 1,0 mm Korn erhältlich.
Bei mir daheim würde ich dem HP 90 oder HP 910, 3 kg Lehm pro Eimer beimischen, wenn ich größere Schichtdicken benötige. Das hat selbst auf unserem Holzofen ohne Rissbildung funktioniert. Dies aber bitte nicht als Handlungsaufforderung verstehen.
Wenn Sie den HP 910 verwenden ist keine Egalisationslage mit HP 90 nötig. Der HP 910 enthält ein 0,5 mm Korn und kann daher direkt 2-lagig auf den Grundputz aufgebracht werden. Mit HP 90 legt man vor, wenn z.B. die Kalkglätte HP 900 verwendet wird.
Wenn Sie eine weiße Fläche wünschen sollten Sie den HP 90 als Oberputz verwenden. Alternativ die dickere Variante mit HP 90 KL oder HP 910 + Lehm und mit Sumpfkalkfarbe streichen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
Dank Ihrer guten fachlichen Unterstützung mit Ihrer Webseite habe ich nun erfolgreich das erste Mal den HP9 von Hessler verarbeitet, auf über 150m2 Wandfläche. Ging überraschend gut. In der richtigen Konsistenz angerührt, ist die Verarbeitung sehr genehm. (bisher hatte ich nur Kalk Zement putze verwendet). Alles rabottiert. Sieht schon recht gut aus.
Nun plane ich den Oberputz / Feinputz. Bisher hatte ich immer 4 mm davon aufgetragen (kalkzementbasis). Das habe ich auch für dieses Mal so geplant, da es die eine oder andere Stelle gibt, wo die 4mm gebraucht werden.
Nun habe ich festgestellt, dass die Oberputze von Hessler nur sehr dünn aufgetragen werden sollen. (HP90 1,5mm und HP910 2mm), was mir zu wenig ist.
Ist es möglich den HP 910 z. B. auch mit 4mm aufzutragen? Was sind da Ihre Erfahrungen?
Den HP90 soll man ja lt Hessler zur Egalisierung der rabottierten Oberfläche verwenden, dann den HP910 nass in nass.
Da ich als Endoberfläche einen weiß pigmentierten Naturkalkputz verwenden möchte, müsste ich dann nochmal den HP90 auf den HP910 auftragen? Oder ist der HP910 schon rein weiß eingestellt?
Welches Vorgehen würden Sie empfehlen, damit ich meine min 4mm Oberputz gesamt Stärke in final rein weiß hin bekomme?
Recht herzlichen Dank für Ihre fachkundige Antwort.
Mit den besten Grüßen
Ernst R.
Hallo Herr Christian G.,
habe mir die Bilder angesehen. Die zweite Lage HP 14 wurde nicht dick genug aufgebracht. Wenn sich die Zahnung der ersten Lage noch so deutlich abzeichnet, fehlt Material. Ideal wäre es, den HP 14 nochmal gut Vornässen und erneut eine dünne Lage HP 14 aufzubringen. Alternativ können Sie auch versuchen die Wellen durch schleifen zu entfernen.
Bei fertigen Wänden können Sie natürlich auch weitere Lagen Oberputz aufbringen. Dazu aber den Untergrund erst gut anschleifen, um eine mögliche Sinterhaut zu entfernen. Dann gut vornässen und wieder Zweilagig arbeiten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
es schreitet bei unserem Bad voran…bis auf eine Wand (da mir der HP90 ausgegangen ist und ich auf Nachschub warte) ist alles verputzt.
Es hat soweit auch alles super mit Ihrem vorgeschlagenen Aufbau geklappt soweit.
Auf einer Wand habe ich aber folgendes festgestellt:
Das Zahnungsmuster drückt sich durch den HP90 durch und ist nun an 2 Stellen auf der Wand zu sehen.
Zuerst dachte ich, dass es noch „wegtrocknet“ aber dem ist nicht so.
Können Sie mir erklären, wieso dies so ist und wie ich es auf der letzten Wand verhindern könnte?!
Zum besseren Verständnis:
Am Anfang zahne ich den HP14 mit einer 10er Zahnkelle auf.
Nach Trocknung verfülle ich die Lücken ebenfalls mit HP14 und lasse es wiederum trocken.
Nach der Trocknung habe ich aber keine farblich homogene Fläche, sondern man kann die Zahnung noch gut erkennen, obwohl die Oberfläche glatt ist, wenn man mit der Hand drüber streicht…
Nun raspel ich 1-2 mm davon runter, nässe wieder vor und trage den HP90 05er/0,3er nass in nass auf und glätte ihn anschließend mit der abriebfesten Kelle…
Auch das klappt super, aber sobald der HP90 trocknet, kommen die „Zahnungsfurchen“ wieder zum Vorschein und gehen nicht mehr weg…man sieht sie nur sehr leicht, je nach Lichteinfall mal mehr und mal weniger, aber sie sind dauerhaft da…
Vermutlich habe ich irgendwo einen Fehler gemacht (zu wenig HP14 weggeraspelt, oder zu sparsam mit dem HP90 umgegangen??).
Ich habe Ihnen zur Veranschaulichung 2 Bilder der Wand per E-Mail geschickt.
Auf den bereits getrockneten HP90 nochmals eine dünne Lage HP90 aufziehen klappt vermutlich nicht, oder?!
Wäre derzeit auch keine favorisierte Lösung, da die Wand an sich (bis auf 2-3 mini Stellen) super glatt und schön anzusehen ist und ich da nichts „verschlimmbessern“ möchte…
Ich wünsche Ihnen einen schönen Feiertag,
mit herzlichen Grüßen,
C. G.
Klappt auch wunderbar
Hallo Herr Fabian F.,
Kalkputze und nachhaltig Bauen und Sanieren sind meine Leidenschaft. Daher helfe ich gerne bei diesen Themen.
Wissen Sie, erlerntes Wissen bringt absolut nichts, wenn es nicht geteilt wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort und dass Sie Ihr Wissen so selbstverständlich teilen.
Wir werden es so machen.
Beste Grüße
Fabian V.
Hallo Frau Sigrid P.,
machen Sie das gerne so wie von Otterbein empfohlen. Die werden wissen was deren Materialien können. Mir zeig das nur wieder, deren Kalkputze sind mit zementfreien Kalkputzen nicht zu vergleichen.
Bezüglich der Farbe liegen Sie falsch. Laut Datenblatt ist 1,2-Benzisothiazol-3(2H)-on enthalten. Das ist ein Biozid.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort, Herr Engist.
Sie helfen hier vielen Menschen bei ihren Fragen.
Ich habe bei der Firma Otterbein dann angerufen und gefragt, weil lt. Datenblatt zu dem Calcea-Feinputz ja steht, dass er auf Kalkzementputz und auch für außen geeignet sei. Der Berater hat Ihnen da recht gegeben und mir davon auch abgeraten. Er empfahl mir darauf, einen Kalk-Kleber-Armierungsmörtel (mit teilweise oder voller Armierung, je nach Fassadenbild) zu verwenden, den ich 4-5mm auftragen und auch abfilzen kann. Damit könnte ich durchaus gut schlafen, sagte er mir. Da die ThermoShield-Farbe dampfoffen ist, hatte er dagegen nichts einzuwenden. Biozidhaltig ist ThermoShield nicht. So jedenfalls die Beschreibung.
Vielen Dank nochmals, sonst hätte ich das wohl glatt so gemacht und das Ergebnis wäre dann erschreckend gewesen. Entspricht dieser Armierungsmörtel Ihrer Angabe? Ist ja nun nicht handels“üblich“
Viele Grüße, S. P.
Hallo Frau Sigrid P.,
gesund und nachhaltig wohnen ist mit heute noch immer wichtig. Daher werde ich nicht müde alle Fragen zu beantworten die mich erreichen.
Ihr geplanter Beschichtungsaufbau am Giebel wird nicht funktionieren. Im Außenbereich können Sie keinen Kalkputz auf einen Kalk-Zementputz aufbringen. Im Winter würde es zu Frostschäden kommen, weil der Kalkputz auffriert. Sie brauchen einen saugfähigen Untergrund, unter dem Kalkputz oder müssen mit Schichtdickten deutlich über 20 mm arbeiten.
Auch Ihr geplanter Anstrich mit ThermoShield exterieur würde auf einem Kalkputz nicht funktionieren. Eine mit Bioziden ausgerüstete Kunststofffarbe würde auf einem Kalkputz für weitere Schäden sorgen.
Müsste ich solch eine Fassade beschichten, würde ich wie folgt vorgehen:
• Altanstrich mit der Putzfräse restlos entfernen
• Armierlage mit einem handelsüblichem mineralischen Armiermörtel aufbringen
• den Armiermörtel als Oberputz aufbringen und abfilzen
• die Fläche nach ausreichend Standzeit mit Fixativ grundieren
• eine hochwertige Silikatfarbe aufbringen
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
ich war sehr überrascht, zu sehen, dass auch in 2023 noch Kommentare und Fragen von Ihnen beantwortet werden. Nun hoffe ich, dass Sie mir auch meine Fragen beantworten können.
Wir wollen im ersten Abschnitt die Giebelwand (bis 10 m Höhe, also Gerüst notwendig) neu beschichten.
Vorhanden ist eine Latexbeschichtung auf einer Caparol phase 1 und 2 -Schicht mit Gewebeeinlage auf einem Kalkzementputz. Die Latex- und Caparol-Beschichtung soll entfernt werden.
Es sind Quell und Altersrisse im Kalkzementputz vorhanden.
Nun habe ich vor, auf dem Kalkzementputz einen Kalkfeinputz aus natürlichem Kalkhydrat in einer Lage von ca. 3mm aufzubringen (u.a. wegen der Risse) und dann die Fassade mit ThermoShield exterieur zu streichen.
Auch möchte ich gerne auf eine Gewebeinlage verzichten. Hat man doch früher auch nicht gebraucht, oder?
Nun ist evtl. eine Grundierung sowohl des Kalkzementputzes als auch des Kalkputzes notwendig. Grundierungen sind aber immer acrylathaltig und hemmen dann die Dampfdiffusionsfähigkeit und die Kapillarfähigkeit.
Gibt es dazu Alternativen? Ist eine Kalkfeinputzlage vielleicht gar nicht sinnvoll, wenn die Farbbeschichtung aus folgenden Inhaltsstoffen besteht: ?
Polyacrylat – Dispersion, Titandioxid, Zinkoxid, Kaolin, Calciumcarbonat, Silikate, Wasser, Propylenglykol, Cellulose, Konservierungsmittel
Oder ist es auch egal, was für eine Grundierung man benutzt, wenn man die gewählte Beschichtung benutzt?
Grüße aus Kiel, S. P.
Hallo Herr Fabian V.,
wenn die Gipsschicht halt, spricht nichts gegen eine Beschichtung mit Kalkputz. Ideal wäre:
• Biogrund als Grundierung
• Kalk-Haftputz als Haftlage, in 5 mm Schichtdicke
• Kalk-Edelputz als Oberputz, im Wunschfarbton
Für die Decke empfehle ich den selben Beschichtungsaufbau.
Sollten Ihre Untergründe gelblich / beige verfärbt sein, müssen Sie den Deckgrund als Grundierung verwenden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
zuerst einmal vielen Dank für den hilfreichen Blog.
Wir renovieren gerade ein Zimmer in unserem Haus und würden gerne einen Kalkoberputz (Hessler HP90) verarbeiten.
Aktuell befindet sich auf den Wänden eine ca. 1-2mm dicke Gipsschicht als Oberputz und darunter ein Kalkzementputz.
Die Decke würde mit Gipsplatten abgehängt werden.
Ist es möglich, die Wände und die Decke mit einer Grundierung (Biogrund) zu grundieren und mit Kalkputz zu verputzen?
Beste Grüße
Fabian V.
Hallo Herr Georg F.,
um die Holzfaserplatten aufzukleben, benötigen Sie einen ebenen Untergrund. Wenn die Fachwerkwand diese Voraussetzung erfüllt, können Sie die Platten direkt aufkleben. Wenn Sie verputzen müssen, um einen Ebenen Untergrund herzustellen, muss diese Putzlage trocknen, bevor die Holzweichfaserplatten aufgeklebt werden.
Das Fachwerk sollten Sie mit Casanet überspannen, damit der Ausgleichsputz darauf hält.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für Ihre Antwort, dann werde ich den HP 14 nutzen!
Sollte ich dann erst einen Kalk-Grundputz auf das Fachwerk auftragen, diesen trocknen lassen und im zweiten Arbeitsschritt HP 14 auf die Holzfaserplatten aufzahnen und die Platten aufkleben?
Oder kann ich in einem Arbeitsschritt mit HP 14 die Platten direkt auf dem Fachwerk anbringen?
Vielen Dank, dass Sie Ihr Fachwissen so freigiebig teilen, ich finde das ist wirklich nicht selbstverständlich!
Viele Grüße,
Georg F.
Hallo Herr Georg F.,
Kalkputz selbst herstellen ist super, funktioniert bei Ihrem Vorhaben aber nicht. Ihre Eigenmischung ist als Kleber für Holzfaser-Dämmplatten nicht geeignet. Egal wie Ihr Mischungsverhältnis sein wird, Sand mit Kalk ist nicht geeignet um organische Platten zu kleben. Der Kalkputz hält nicht auf der Platte.
Wenn Kalkputz als Kleber funktionieren soll müssen Zusätze beigemischt werden, die die Klebekraft erhöhen. Geben Sie lieber ein paar Euro mehr aus, für einen funktionierenden Kalkputz. Das spart Ihnen viele Fehlversuche und somit auch Zeit und Geld. Der Kalk-Haftputz von Hessler funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
mit großem Interesse habe ich Ihren Artikel gelesen. Es scheint ja einige Tücken zu geben bei der Verarbeitung von Kalkputzen…
Da Sie so freundlich viele Fragen beantwortet haben, erlaube ich mir eine etwas unkonventionelle Frage:
Ich würde gerne Branntkalk selbst einsumpfen und dann mit Sand zu Putz verarbeiten. Diesen Sumpfkalk-Putz würde ich dann gerne verwenden, um Holzfaser-Dämmplatten auf eine Fachwerk-Wand zu kleben (Innendämmung).
Raumseitig auf die Holzfaserplatten würde ich dann einen Lehmputz aufbringen, der Sumpfkalk würde nur die flächige Verbindung zwischen Holzfaserplatten und Fachwerkwand bilden – Risse würde optisch also nicht sichtbar sein.
Mir ist bewusst, dass Holzfaserplatten nicht als optimaler Untergrund für Naturkalk-Putze gelten. Ist meine Vorgehensweise somit von vornherein zum Scheitern verurteilt? Was könnte schlimmstenfalls passieren?
(Mir ist bewusst – normalerweise würde man einen Putz mit einer entsprechenden Zulassung verwenden. Aber im eigenen Haus darf man doch auch mal experimentieren finde ich.)
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen, Sie würden mir damit sehr helfen und mein Verständnis zu diesem Baustoff erweitern.
Ich danke Ihnen vielmals!
Mit freundlichen Grüßen,
Georg F.
Hallo Herr Wolfgang S.,
bei einem z.B. gefilzten Oberputz ist es nicht möglich die Sinterhaut zu entfernen ohne die Struktur zu beschädigen. Auch bei einer Glätte funktioniert dies nicht wirklich. Egal ob anschleifen oder mit Ätzmittel, die Oberfläche nimmt Schaden.
Daher sollten Oberputze, wenn diese z.B. mit Kalkfarbe gestrichen werden, immer im noch feuchten Zustand beschichtet werden. So kann sich der Anstrich optimal mit dem Kalkputz verbinden.
Grundputzen hingegen sollte immer genügend Zeit gegeben werden, bevor weitere Putzlagen aufgebracht werden. Den Grundputz nach ein paar Stunden mit dem Gitterrabot von der Sinterhaut befreien und dann für min. 24 h pro Millimeter Schichtdicke stehen lassen.
Ihre Vermutung, die Sinterhaut verringert den Karbonatisierungsfortschritt ist richtig. Sie verringert aber nur und verhindert nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich beschäftige mich gedanklich bei meinem Kalkputzprojekten sehr stark mit dem Thema Sinterschicht. Meinen Unterputz habe ich inzwischen gut auf verschiedenstens Untergründen gut hinbekommen. Beim Oberputz oder auch ggf. noch eine Kalkschlämme als Finish bin ich noch etwas ratlos. Ich erhalte da immer eine Sichterschicht.
Sie schreiben an einer Stelle weiter oben „Beim Oberputz muss die Sinterhaut nicht entfernt werden, weil sonst das Oberflächenbild zerstört wird. „. Dies verstehe ich nicht. Ich dachte ich sollte immer eine Sinterhaut verhindern – auch auf dem Oberputz bzw. demletzten Auftrag. Ich verarbeitet Unterputz und Oberputz und ggf. eine Schlämme nass in nass – jeweils nach einer gewissen Wartezeit.
Verhindert die Sinterschicht auf der abschließenden Schicht nicht die Karbonisierung der unteren Schichten ?
Ist dann letzlich die Atmungsaktivität des gesamte Wandaufbau’s nicht herabgesetzt ?
Viele Grüße Wolfgang S.
Hallo Herr Christian G.,
wenn die Fläche nicht gleichmäßig glatt ist, gab es Unebenheiten im Untergrund. Erhöhungen wurden stärker verpresst als Vertiefungen. Daher die optischen Unterschiede in der Oberfläche.
Die Oberfläche wird mit punischem Wachs versiegelt. Ob Sie ein Produkt von Hessler verwenden oder von einem anderen Hersteller dürfte dabei keine Rolle spielen. Zur Sicherheit sollten Sie sich aber die Inhaltsstoffe ansehen. Nicht alles ist Gold was glänzt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich habe die Wanne nun fertig verputzt.
Das Ergebnis sieht sehr gut aus. Das einzige was mir aufgefallen ist:
Nachdem ich die letzte Lage HP90 aufgetragen und geglättet habe, habe ich im Putz teilweise sehr glatte Stellen und teils Stellen die sich rauh (und sandig) anfühlen.
Ist dies normal, oder habe ich beim Glätten mit der Kelle etwas falsch gemacht??
Den Putz an der Wanne wollte ich jetzt nun noch (wenn alles durchgetrocknet) ist, verwachsen, damit es ein wenig wasserbeständig wird.
Dies erfolgt, wenn ich richtig gelesen habe, mit sog. punischem wachs, oder?!
Sollte ich hier eine bestimmte Marke (evtl. auch von Hessler) nehmen, oder ist dies egal?? auf den ersten Blick scheint die Zusammensetzung bei den meisten Herstellern quasi identisch zu sein…
Viele Grüße,
C. G.
Hallo Herr Christian G.,
die habe ich leider nicht. Wir arbeiten nach Herstellerempfehlung und verwenden auf den Kalkputz abgestimmte Grundierungen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Morgen Herr Engist,
haben Sie denn evtl. eine Alternativempfehlung für eine (günstige) Grundierung für unter dem HP 14, ausser dem HP9500??
Grüße
Hallo Herr Christian G.,
ja, 60er bis 80er Körnung funktioniert um den Sperrgrund anzuschleifen.
Ob die Grundierung von Hornbach unter dem HP 14 funktioniert kann ich Ihnen nicht sagen. Ich glaube der hohe Kunststoffanteil kann für Haftungsschwierigkeiten sorgen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ok, werde erst einmal probieren wie gut der HP14 auf der Wand hält…
Anschleifen der Wand mit 60er / 80er Körnung??
Sollte der HP14 nicht halten, würde dann eine Unviersal Grundierung mit Quarzsand (z.B. so etwas hornbach.de/p/baumit-universalgrundierung-weiss-quarzgrund-5-kg/7196485/) ausreichen, oder sollte ich zu einem Hessler Produkt (HP9500) greifen, welche preislich doppelt so teuer ist?!
Grüße,
C. G.
Hallo Herr Christian G.,
ja Sie brauchen den Biogrund als Haftgrundierung. Direkt auf dem Isogrund hält der HP 14 wahrscheinlich nicht. Alternativ können Sie das natürlich auch erst mal testen. Etwas Haftputz aufbringen und nach ein paar Tagen probieren ob er gut am Untergrund haftet.
Wir verwenden Deckgrund mit Quarzsand. Der ist dann ausreichend griffig für den HP 14. Vielleicht genügt das Anschleifen, würde es aber zuvor wie oben beschrieben testen.
Über den Setzriss sollten Sie ein Gewebe einbauen.
Eine abriebfeste Glättkelle bekommen Sie im Fachhandel. Sowas ist im Baumarkt nicht erhältlich. Versuchen Sie es bei Storch. Die Produkte sollte es in jedem Malergeschäft geben. Ansonsten im Fachhandel nach abriebfester Glättkelle fragen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
da haben wir wohl Ytong-technisch im Eifer des Gefechts aneinander „vorbeigeschrieben“…;-)
Benötige ich auf der bereits verputzeten Ytong-Fläche den Biogrund??
Dieser ist ja (so wie gelesen habe) zur Vorbereitung stark saugender Untergründe.
Auf unseren verputzten Ytong Wänden ist aber zusätzlich noch ein Isogrund aufgetragen (auf den vorher ein Baumwollputz aufgezogen war).
Hier hatten Sie mir am 04.05.23 geschrieben als Vorschlag zum Putzaufbau:
Den Isogrund etwas anschleifen und dann den HP14 (als Haftbrücke) aufbringen, darüber dann den HP90 als Oberputz.
Durch den bereits vorhandenen Isogrund bäuchte ich somit aktuell keinen Biogrund mehr, oder?!
Risse gibt es keine…lediglich an einer Wand hat sich (bereits kurz nach Einzug vor 15 Jahren) ein knapp 2,5 cm langer Setzriss gebildet, welcher sich aber seither nicht vergrößert hat. Soll ich zur Sicherheit über diesen ein Gewebe einspachteln?
So das wär’s, ich glaub ich bin mit meiner endlos Fragerei erstmal am Ende…jetzt geht es ran an den Putz…
Eine klitzekleine Frage zum Abschluss:
Sie meinten ich soll eine „abriebfeste“ Glättkelle verwenden. Woran erkenne ich eine solche…im gut sortierten Baumarkt vor Ort ist diese Eigenschaft an den Produkten nicht ausgewiesen und die mehr oder minder kompetenten Mitarbeiter waren mit der Fragestellung überfordert…
Viele Grüße,
C. G.
Hallo Herr Christian G.,
langsam sehe ich Licht am Ende vom Tunnel. Wenn Sie von Ytong schreiben gehe ich von Ytong als Putzgrund aus. Daher die Unstimmigkeiten.
Das mit dem Putz um die Wanne haben Sie richtig verstanden.
Bei der Ytongfläche, die bereits verputzt wurde kommt Biogrund, HP 14 und HP 90 drauf. Ob Sie ein Gewebe im HP 14 benötigen hängt von Untergrund ab. Wenn sich bereits Risse gebildet haben sollten Sie ein Gewebe verwenden. Wenn der Untergrund rissfrei ist brauchen Sie kein Gewebe.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
wenn ich Sie richtig verstanden habe, würde ich jetzt quasi eine Ausgleichslage mit dem Oberputz (in diesem Falle HP90 / 0,5er Körnung schaffen um Unebenheiten im Grundputz auszugleichen.
Diese lasse ich einen Tag trocknen und ziehe dann erneut eine dünne Lage HP90 0,5er und eine Lage HP90 0,3er nass in nass auf und glätte diese als finish?!
Ist das so richtig verstanden?!
Wenn ja, wäre damit das Thema Badewanne verputzen (zumindest in der Theorie) abgeschlossen. 😉
Die Gewebefrage bezog sich auf die Zimmerwände des Bades, die zwar aus Ytong sind, die aber beim Hausbau bereits verputzt und mit einem Sperrgrund (worauf früher einmal Baumwollputz war) versehen wurden. Es sind also (nicht wie bei der Wanne) „nackte“ Ytong Steine die mit dem HP14 verputzt werden.
Ist trotzdem ein Gewebe notwendig??
Grüße,
C. G.
Hallo Herr Christian G.,
bei der Ausgleichslage geht es um den Bereich der aktuell noch zu tief (3 – 4 mm) für den Oberputz ist. Das können Sie am Tag zuvor mit Oberputz ausgleichen, weil dieser fast auf 0 abgezogen werden kann. Wenn Sie Unebenheiten mit HP 14 ausgleichen könnte es eine Kante geben, da der HP 14 nicht auf 0 abgezogen werden kann.
Wenn Sie den Ytong großflächig verputzen, sollte ein Gewebe rein. Bei zwei Lagen HP 14 muss auch jede Lage erst trocknen, bevor eine weitere Lage aufgebracht wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
was meinen Sie mit „am Tag zuvor die Ausgleichslage aufbringen“?
Beim HP14 doppellagig brauche ich dann kein Gewebe mehr einarbeiten,oder?!
Somit könnte ich die erste Schicht glatt aufbringen, Furchen reinziehen und nachdem trocknen die 2. Schicht drüber putzen?!
Grüße,
C. G.
Hallo Herr Christian G.,
Sie können auch mit dem Oberputz 3 – 4 mm ausgleichen. Dann aber am Tag zuvor die Ausgleichslage aufbringen.
Wenn der Ytong bereits beschichtet war muss erst mal mit Biogrund grundiert werden. Dann erst den HP 14 aufbringen.
Bei neuem Ytong den Untergrund gut vornässen und bei einer Schichtdicke von 8 mm besser zweilagig mit HP 14 arbeiten. Ich würde die erste Lage leicht aufzahnen oder mit einem groben Besen aufrauhen. Bevor die zweite Lage drauf kommt muss die erste Lage trocknen.
Grundputz in 4 mm Schichtdicke funktioniert nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
das Projekt schreitet voran und wirft (oh je) neue Fragen auf:
Thema Wanne:
Die Wanne habe ich gemäß Ihren Tipps mit HP14 (2-lagig inkl. Gewebe) verputzt.
Das Aufzahnen gestaltete sich als recht schwer…hat nicht sehr gut geklappt, die Zahnung (von der Dicke her) wirklich gleichmäßig hinzubekommen.
Habe dann die 2. Schicht frei Hand aufgebracht und möglichst glatt gezogen.
Diese trocknet aktuell.
Hierbei habe ich nun festgestellt, dass der Abstand zum Rand an manchen stellen doch noch 3-4mm beträgt.
Was mache ich nun?? Kann ich das mit den 2 Schichten HP90 die als Oberputz dienen sollen „auffüllen“, oder wäre die für den HP90 dann am Ende eine zu Große Schichtdicke und er würde reißen?!
Oder soll ich alternativ hier lieber noch mal mit etwas HP14 beiputzen, bis ich auf 1,5mm bis zum Rand komme und dann den HP90 aufbringen?!
Thema Wände (10mm Gesamtputzstärke am Ende):
Da das Aufzahnen ja nicht so gut geklappt hat, bin ich mir nun unsicher, wie ich diese verputzen soll.
Hierbei handelt es sich ja um Ytong Mauerwerk, was im Rohbau normal verputzt wurde und wo für den (ehemaligen) Baumwollputz ein Sperrgrund aufgetragen wurde.
Durch das viele lesen Ihrer Zahlreichen antworten, seh ich hier „den Wald vor lauter Bäumen“ nicht mehr…
Mir schweben folgende mögliche Varianten vor:
a) HP14 8mm in einem Arbeitsgang auftragen und glatt ziehen. Nach Trocknung HP90 2 lagig (je 1mm) nass in nass.
b) HP14 1. Schicht 4mm glatt aufziehen, trocknen lassen / 2 Schicht 4mm glatt aufziehen, trocknen lassen, mit Glättscheibe oder Flächenspachtel abreiben und dann den HP90 aufbringen…
c) HP14 auftragen (4mm), trocknen lassen, HP9 besorgen, als Grundputz auftragen (4mm), trocknen lassen, abreiben und den HP90 drauf
Würden alle Varianten funktionieren??
Bei welchen Varianten müsste noch ein Gewebe eingearbeitet werden??
Würde bei Variante c) der HP9 als Grundputz auf einem geglätteten HP14 halten, oder muss hier der HP14 zwingend aufgezahnt sein??
Und macht es Sinn, den Grundputz lieber (zeitintensiv) so glatt wie möglich an die Wand zu bringen, um es so hinterher mit dem HP90 leichter zu haben?? Oder ist dies vergebene Liebesmüh (und Zeit), man zieht ihn eher grob ab, da man mit dem HP90 am Ende noch was ausgleichen kann??
So, das wärs, es grüßt herzlich,
C. Garbe (der als Hobbyhandwerker und „zu viel“ Theoretiker trotz allem sehr viel Freude an der Verarbeitung von Kalkputz gefunden hat 🙂 )
Hallo Herr Jürgen O.,
bevor ich Ihnen etwas zur Verarbeitung schreibe, habe ich noch eine Frage. Würden Sie für einen Fiat 500 das Geld für eine E-Klasse bezahlen, wenn einer einen Mercedesaufkleber auf den Fiat klebt?
Wenn nicht, sollten Sie sich überlegen, warum Sie für einen Kalk-Zementputz den Preis für einen Kalkputz bezahlen. Der Weber 174 enthält deutlich mehr Zement als Kalk. Tatsächlich gibt es am Markt Kalk-Zementputze mit höherem Kalkanteil als beim 174. Beim Weber 172 ist es noch schlimmer. Es handelt sich in beiden Fällen nicht um Kalkputze.
Zu Ihrer Frage:
Die Mindestschichtdicke bei einem Kalk-Zementputz im Innenbereich beträgt 10 mm. Daher müssen Sie Ihre Wand zweilagig verputzen. Im ersten Arbeitsschritt gleichen Sie erst mal den Untergrund aus. Sie spchteln also die Vertiefungen vor. Im zweiten Arbeitsschritt bringen Sie eine gleichmäßige Putzschicht auf.
Die Vorgehensweise wäre bei einem echten Kalkputz genauso.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Ihre Webseite hat mir wirklich viele wertvolle Informationen über Kalkputz geliefert, danke dafür!
Ich stehe jedoch vor einer speziellen Herausforderung. Wir möchten unseren Neubau mit Kalkputz von Weber verputzen, aber die Wandbeschaffenheit ist nicht gleichmäßig. Ich habe mir überlegt, den Bestseller hier: fassadenfarben.info/kalkputz/ zu verwenden. Würden Sie diesen Putz empfehlen?
Die Putzschicht würde an einigen Stellen nur 0,6 cm und an anderen bis zu 3,5 cm betragen. Würden Sie empfehlen, den Kalkputz schichtweise aufzutragen, bis die gewünschte Dicke erreicht ist, oder wäre in diesem Fall Kalkzementputz die bessere Wahl?
Ich freue mich auf Ihre Expertenmeinung und danke Ihnen im Voraus.
Hallo Herr Christian G.,
Sie sollten die Profile mit Fliesenkleber befestigen. HP 14 wird der Belastung am Wannenrand ober langfristig nicht standhalten.
Für die Wände war die Empfehlung HP 14 aufzuzahnen und dann mit Kalk-Grundputz weitermachen. Wie bereits angesprochen gehört auf den Mauerstein ein Grundputz. Zweilagig HP 14 ist nicht die fachmännisch korrekte Lösung, funkti0oniert aber auch. Ob Sie bei solch einem Beschichtungsaufbau die erste Lage aufzahnen oder nicht spielt keine große Rolle. Wichtig ist es, die Lage durchtrocknen zu lassen und eine mögliche Sinterhaut zu entfernen. Bei einer aufgezahnten Putzlage entfällt das Thema Sinterhaut.
Den Anschluss zum Fenster können Sie mit einer Anputzleiste ausführen. Alternativ funktioniert im Innenbereich auch Trennband und Abschlussprofil. An den Außenecken können Sie ein Gewebeeckwinkel in den HP 14 einbauen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
passende Leisten für die Badewanne habe ich nun besorgt.
Klebe ich diese nun direkt mit dem HP14 auf den Ytong, oder nehme ich hierfür Fliesenkleber und fülle dann , nach Trocknung, die „Zwischenräume“ mit dem Kalkputz nach dem von Ihnen empfohlenen Aufbau??
Generell hätte ich zum Aufbau rein Interesse halber noch eine Frage:
Für die Wanne haben Sie mir zum verputzen folgenden Aufbau empfohlen:
HP14 aufzahnen, Gewebe einbetten, nach Trocknung 2. Lage HP14 zum verfüllen der Lücken und dann nach Trocknung den Operputz (HP90) 2 lagig nass in nass.
Für meine Wände war Ihre Empfehlung:
HP14 5mm Schicht glatt auftragen. Trocknen lassen, danach 2. Schicht HP14 5mm, diese Rabottieren und dann, nach Trocknung den Hp90nass in nass zweischichtig aufbringen.
Das sind ja 2 unterschiedliche Verfahren, zudem einmal (Wanne) mit Gewebe und einmal (Wände) ohne Gewebe.
Wieso der Unterschied?!
Zu den Wänden verputzen hätte ich auch noch eine Frage:
Wie mache ich das bei der Fensterlaibung??
Zum Fensterrahmen (dieser ist aus Kunststoff) Gewebeabschlussprofile setzen, oder direkt anputzen?
Und die Kanten der Fensterlaibung? „Frei Hand“ verputzen, oder Kantenschoner / Eckschutzprofile aus Kunststoff einputzen?
Das war’s für dieses Mal 😉
Viele Grüße,
C. G.
Hallo Herr Christian G.,
die zweite Lage HP 90 in weiß auf einen naturfarbenen Edelputz funktioniert nicht. Beim filzen werden Sie den 03er durchreiben und somit eine sehr fleckige Oberfläche erhalten.
Sie können den naturfarbenen HP 90 auch in weiß einfärben. Weil dazu aber Titandioxid notwendig wäre halte ich diesen Weg für nicht gut. Dann lieber den HP 90 natur mit Sumpfkalkfarbe streichen oder den Kalk-Edelputz in Weiß besorgen.
Bin mir aber nicht sicher ob Sie mit dem Ergebnis zufrieden sein werden. Wenn ich mich richtig erinnere ist Ihre Badewanne weiß. Wenn Sie die weiße Wanne mit einem weißen Kalkputz einputzen, wird einer der beiden Weißtöne schmutzig wirken. Ich bin mir sicher das Ergebnis wird Ihnen nicht gefallen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
nach Ihren tollen Tipps / Anleitungen (nochmals 1000 Dank dafür), wollte ich mich am Wochenende an die Arbeit machen.
Damit ich farbliche passende Abschlussleisten für den Wannenbereich besorgen wollte habe ich mir gedacht, ich ziehe auf ein altes Stück fliese etwas von dem HP90 Oberputz auf und gehe damit in den Baumarkt um so die Leisten direkt an den Putz halten zu können…
Wir haben ja den HP90 in Natur genommen, dieser ist aber vom Farbton doch eher beige/creme farbig und weiter als gedacht „entfernt“ von meinen Altweiss Vorstellungen und auch nicht mit dem (viel helleren) Ton der Hessler Farbkarte zu vergleichen…
Kurzum, wir hätten den HP90 besser im Farbton weiß genommen…;-)
Wir haben ja je einen Eimer HP90 (o,5er) und einen HP90 (o,3er).
Wäre es möglich, auf den HP14, den vorhandenen HP90 0,5er in Farbton Natur aufzuziehen und dann einen neuen HP90 (0,3er) im Farbton weiß neu zu kaufen und über den Naturfarbenden 0,5er aufzubringen??
Oder ist die Schicht mit dem 0,3 weiß zu dünn, so dass der naturton des 0,5er hinterher durchkommt und das weiß abdunkelt??
Dann würde ich lieber beide Eimer NATUR als Fehlplanung verbuchen und 2 neue im Farbton weiß besorgen…
Oder kann man mit Pigmentbeimischung in den Naturton was erreichen??
Grüße und einen guten Start in die Woche,
C. G.
Hallo Herr Mathias K.,
wenn Ihre Mischung ohne Rissbildung funktioniert und gut abbindet passt die Rezeptur. Daran sollten Sie nichts verändern.
Ich würde das Grundieren mit Sumpfkalk lassen. Ist auf Bims nicht notwendig.
Wichtig ist das Vornässen. Bei solch stark saugenden Untergründen wird mit einem Gartenschlauch vorgenässt. Am Abend zuvor den Stein schon mal gut vornässen. Vor dem Putzauftrag das Vornässen wiederholen.
Dann kommt es auch auf die Putzdicke an. Im Innenbereich sollten die Putzdicke zwischen 15 – 20 mm liegen. Ideal wäre es, den Putz zweilagig, nass in nass aufzubringen. Dann wird die erste Lage als Feuchtepuffer dienen und somit lässt sich die zweite Lage besser und länger bearbeiten. Also erst mal 8 – 10 mm Putz auf die gesamte Wand aufspritzen und direkt im Anschluss die zweite Lage aufbringen und abziehen.
Wenn das nichts bringt können Sie den Stein mit Wasserglas grundieren. Das Wasserglas aber je nach Produkt entsprechend verdünnen. Bin mir aber sicher, wenn Sie wie oben beschrieben vorgehen, ist Wasserglas nicht notwendig.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Ich habe Testflächen im Keller angelegt mit 3 zu 1 Sand 0-2 ungewaschen und Kalkhydrat bzw. Sumpfkalk. Untergrund Bimshohlblock bzw Ziegel (Altbau) sehr gut mehrfach genässt. Vorher 1zu1 mit (Wasser und Sumpfkalk) grundiert.
Ich habe nun das Problem das schon ein paar Minuten nach dem aufziehen sich der Putz nicht mehr ordentlich abziehen lässt. Der Untergrund scheint zu sehr die Feuchtigkeit zu ziehen… Der Putz erreicht aber nach ein paar Tagen trotzdem eine hervorragende Festigkeit ohne Risse oder Hohlstellen (ersten 2 Tage 2-3 mal leicht genässt)
Passt hier eventuell der Sand nicht? Oder haben Sie eventuell noch einen anderen Tip? Ich war schon am überlegen die nächste Wand mit Wasserglas zu behandeln.
Hallo Herr Christian G.,
Ytong wie folgt zweilagig beschichten:
• Untergrund sehr gut vornässen
• Lage HP 14 mit Zahnkelle aufbringen (Um auf 10 mm zu kommen würde ich in dem Fall einer 8er Zahnung nehmen. Das aufgezahnte Material nicht glätten. In das aufgezahnte Material das Gewebe leicht eindrücken. HP 14 trocknen lassen.)
• Untergrund gut vornässsen
• Lage HP 14 aufbringen und trocknen lassen
• Vor dem Oberputz den HP 14 mit der Glättscheibe oder der Flächenspachtel abkratzen
• Oberfläche entstauben und erneut gut vornässen
• HP 90 in zwei Lagen, nass in nass aufbringen und glätten
Das Gewebe muss alkalibeständig sein und sollte eine Maschenweite von 4×4 mm bis 6×6 mm haben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Ernst R.,
wir verwenden Ätzflüssigkeit aus Fluorkieselsäuren um die Sinterhaut zu entfernen. Diese wird, da eigentlich nur für Dickputzlagen zugelassen, 1:5 mit Wasser verdünnt. Sie sollten diese Arbeit einem Handwerker überlassen der Erfahrung mit dem Ätzen von Kalkputzen hat. Gerade bei dünnen Oberputzen kann das auch in die Hose gehen.
Zudem halte ich Silikatfarben nur im Außenbereich für einen sinnvollen Anstrich. Im Innenbereich sind Kalkfarben sehr viel besser geeignet. Wenn Sie die Kalkfarbe auf den noch feuchten Oberputz aufbringen haben Sie mit der Sinterhaut keine Probleme.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Sie hilft mir sehr, den Umgang mit Kalkputz richtig zu handhaben.
Dennoch eine letzte kleine Frage zur von Ihnen genannten Ätzflüssigkeit zur Nachbehandlung des Oberputzes in Bezug auf die Anwendung einer Silikatfarbe.
Als Ätzflüssigkeit zum Auflösen des Kalziumkarbonates verstehe ich eine saure Flüssigkeit. Hier könnte man z. B. Zitronensäure (organisch) nehmen, oder Salzsäure (anorganisch). Welche Verdünnung würde sich da als sinnvoll erweisen?
Besten Dank und ein schönes Wochenende.
Ernst R.
Hallo Herr Engist,
ok, dann wurde ich bei der Wanne / Ytong mit 2 Lagen HP14 arbeiten.
Dann dort so vorgehen:
1) Ytong Steine vornässen??
2) 1 Schicht HP 14 aufzahnen (10er Zahnung) und glatt ziehen, so dass es eine 5mm Schicht ergibt
3) Trocknen lassen
4) 2. Schicht HP 14 aufzahnen, Gewebe einbetten und glattziehen
5) Nach dem anziehen des Putzes rabottieren
6) Trocknen lassen
7) Oberputz (HP90) 2 lagig (nass in nass) aufbringen und glätten
Passt das so??
Welches Gewebe soll ich nehmen?? So Innenputzgewebematten aus dem Baumarkt??
Schöne Grüße und sonniges Wochenende,
C. G.
Hallo Herr Ernst R.,
sobald Kalkputz bearbeitet wird kann sich eine Sinterhaut bilden. Dabei spielt es keine Rolle ob Sie den Kalkputz mit einer Latte abziehen oder mit einem Schwammbrett filzen. Mehr Wasser im Material unterstützt diesen Vorgang.
Auch beim Grundputz ist es möglich, mehr Wasser als notwendig beizumischen. Wenn 15 mm Grundputz zweilagig, nass in nass aufgebracht wird, kann durchaus etwas mehr Wasser verwendet werden. Oder bei der Armierlage oder dem Oberputz.
Daher sollten Sie den Kalk-Grundputz am Tag nach dem Aufbringen immer rabotieren. So werden Sie die Sinterhaut los und erhalten zudem noch eine ebene Fläche.
Beim Oberputz muss die Sinterhaut nicht entfernt werden, weil sonst das Oberflächenbild zerstört wird. Eine Ausnahme ist das Aufbringen einer Silikatfarbe. Dann sollte der Oberputz mit stark verdünnter Ätzflüssigkeit behandelt werden.
Kalkputz sollte bei Temperaturen von +5° C bis +28° C verarbeitet werden. Ideal sind Temperaturen zwischen 15° C und 25° C. Wichtig dabei, auch während der Trocknung darf die Temperatur nicht in den Frostbereich fallen.
Das mit der Luftfeuchtigkeit kann vernachlässigt werden. Nach dem Putzauftrag wird die Luftfeuchtigkeit auf einen Wert von 70% – 90% steigen. Anfangs ist dies gut um die Feuchtigkeit im Putz zu halten. Erst nach ca. einer Woche sollte durch Stoßlüften die Luftfeuchtigkeit gesenkt werden. Nicht zu empfehlen sind Bautrockner.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Christian G.,
auf Ytong empfehle ich den HP 9 L, nachdem die Fläche mit HP 14 aufgezahnt wurde. Ich würde bei Ytong auch in den Grundputz ein Gewebe einbetten.
Mauerwerk wird mit 15 mm Kalk-Grundputz verputzt, auch Ytong. So zumindest, wenn man sich an den technischen Vorgaben orientiert. Bei mir daheim würde ich Kleinflächen auch mal mit zwei Lagen HP 14 verputzen. Das aber bitte nicht als Empfehlung verstehen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für ihre schnelle Antwort.
Noch eine Frage hätte ich in Bezug zur Sinterhautbildung und deren Vermeidung.
Sie schreiben oben „Intensive Strukturierung, zu dünn angemachtes Material oder eine verzögerte Trocknung (niedrige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit) sind die Ursachen der Sinterhautbildung.“
Damit ich es richtig verstehe: zu „intensive Strukturierung“ verstehe ich z.B. das Filzen.
Ist also Filzen grundsätzlich ein Problem? oder ab welcher Intensität des Filzens würde es kritisch weerden?
Was bedeutet zu dünn angemachtes Material in Bezug auf das aufbringen einer 12 mm Putzschicht? Nach meinem Verständnis brauche ich ja eine gewisse Viskosität (ca. ledrig) um überhupt die 12 mm auftragen zu können.
Zu „niderige Termperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit“ würde ich gerne verstehen, bei welcher Termperatur sie von „niedrig“ sprechen? Bei der Luftfeuchtigkeit wäre welcher Bereich der „Wohlfühlbereich“ für den Kalkputz? Wenn ich diesen nicht einhalten kann, würde eine regulierende Unterstützung mittels Bautrockner sinnvoll sein. Dabei würde ich den Bautrockner Zentral in der Wohnung aufstellen und mittels langsam laufenden Ventilatoren den Luftautausch in den Zimmern unterstützen. Wäre das eine sinnvolle Maßnahme, falls die Luftfeuchte zu hoch werden würde?
Nochmals vieln Dank für ihre großartige Unterstützung.
Ich wünsche einen schönen Tag .
Ernst R.
Hallo Herr Engist,
könnten Sie mir einen Grundputz empfehlen?
Würde dazu tendieren, einen zu kaufen, bevor ich noch anfange Gewebe in den HP 14 einzubetten ( wäre wieder eine zusätzliche Herausforderung).
Profile nehme ich dann evtl. Aus Kunststoff, dann hätte ich die Sorge der Kalk/Alu Reaktion nicht. Zumal die Profile bei den bereits vorhandenen Fliesen auch Kunststoff sind…somit bleibe ich der Linie in unserem Bad treu.
Die Idee mit den Schnellputzprofile, welche ich vor Trocknung wieder rausnehmen bezog sich auf die Wände, damit ich dort eine Anzugkante habe.
Bei den Wänden brauche ich bei 10mm keinen Grundputz bzw
kann den HP14 einfach 2-lagig ohne Gewebe aufbringen?!
Grüße,
C. G.
Hallo Herr Ernst R.,
Kalkputze sollen langsam an Feuchtigkeit verlieren um Schwundrisse zu vermeiden und um abbinden zu können. Das bedeutet die ersten Tage nach dem Aufbringen sollte der Putz nachgewässert werden, wenn nötig. Die ersten zwei bis drei Tage genügt. Danach vor Zugluft schützen und langsam trocknen lassen. Die Trocknungszeit beträgt ca. 24 Stunden pro Millimeter Schichtdicke.
Der geplante Estricheinbau funktioniert ohne Probleme. Bis Sie mit dem Heizprotokoll starten ist der Kalkputz trocken.
Streichen können Sie den Kalkputz nachdem das Heizprotokoll abgeschlossen ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Christian G.,
das könnte funktionieren. Sie müssen das Profil bei der Verarbeitung vom Kalkputz aber sehr gut abkleben. Der Kalk reagiert mit dem Alu.
Den Wannenrand sollten Sie mich Wachs versiegeln. Seife wäscht sich zu schnell ab.
Bei Wandflächen aus Ytong wird nach dem aufgezahnten HP 14 noch ein Grundputz aufgebracht. Der Grundputz ist deutlich günstiger als der HP 14. Bei solch kleinen Flächen können Sie natürlich auch den HP 14 zweilagig aufbringen. Finanziell sollte das keine große Rolle spielen. Sie müssen aber ein Gewebe einbetten.
Wenn Sie an die Ecken und zum Boden hin ein Profil kleben haben Sie eine Abzugskante. Dann sind Schnellputzprofile sowieso nicht notwendig.
Den Oberputz bringen Sie auf wie von Ihnen beschrieben. Wichtig beim Glätten ist abriebfestes Werkzeug. Es muss sich dabei nicht zwingend um venezianische Glättkellen handeln.
Wir glätten ohne zu filzen,
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
eine wunderbar informative Seite über Kalkputz. Vielen Dank für Ihr Engagement dafür.
Nun habe ich eine Frage :
Ich möchte meine Wände, bestehend aus Bimsbeton Steinen, welche ehemals Rigips bedeckt waren, nun mit einem NHL Kalkputz versehen. Putz Stärke 12 mm, darauf dann eine Sumpfkalkschicht, natürlich pigmentiert.
Ich habe gelernt, dass der Kalk Putz, Hessler HP9, langsam trocknen soll.
in meinem Fall plane ich noch vor dem Heizestrich zu verputzen. Dann Estrich rein, 3 Wochen festigen lassen, dann das 6 wöchige Aufheizprofil bis 55 Grad und wieder zurück zu starten (gibt der Estrich leger so vor).
Reichen die ca. 4 Wochen zw. Verputzen und dem Start Aufheizprofil, damit der HP9 keinen Schaden nimmt?
Nach wie vielen Tagennach dem Verputzen empfehlen Sie den Sumpfkalk Glattstrich aufzutragen?
Vielen Dank für Ihre baldige Antwort.
Mit den besten Grüßen
Ernst .
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die ausfürliche und schnelle Antort.
Wäre es nicht möglich mit Fliesenabschlusschinen zu arbeiten??
Z.B. So etwas: https://www.bausep.de/schlueter-quadec-mbw-abschlussprofil-2-5-m-alu-beschichtet-graphitschwarz-matt.html?361=675882
Ich würde dann vor dem Verputzen je eine Schiene zum Wannenrand, je eine weitere an den Ecken und eine zum Boden hin setzen und mit Fliesenkleber auf dem Ytong Steinen befestigen. Die dann entstehenden „Zwischenräume“ eürde ich dann mit dem Kalkputzaufbau wie beschrieben füllen/verputzen.
So wäre der Putz quasi hinterher „eingerahmt“, die Kanten geschützt und zum Wannenrand / Boden könnte ich auf den Rändern der Leisten dann eine Silikonabdichtung zum Wannenrand und Boden herstellen. Das Silikon würde ja darauf haften.
Die verputzen Wandflächen der Wanne würde ich so lassen (wie die Wände auch) und den zusätzlich entstehenden Wannenrand würde ich verseifen / wachsen um den Putz vor eindringendem Wasser zu schützen.
Habe Ihnen noch einmal eine Zeichnung zur Veranschaulichung meines angedachten Aufbaus per Mail geschickt…
Sehr viel Wasser wird hier so oder nicht hinkommen, da wir höchsten 1 mal im Monat baden und unsere Kinder aus dem „Plansch“ und „wir setzten beim Baden das gesamte Bad unter Wasser“ Alter raus sind…
Das meiste Wasser wird Tropfwasser beim nass aus der Wanne steigen sein…
Sollten meine Gedankengänge „murks“ sein:
Was würden Sie denn für einen alternativen Putz empfhelen?? Ein Verfliesen der Wanne kommt aus geschmaklich bedingten Optikgründen für uns nicht in Frage.
Zu den generellen Fragen:
Sie haben geschrieben: „…den HP 14 aufzahnen und dann mit Kalk-Grundputz fliesenbündig verputzen“
Was meinen Sie mit Grundputz??
Bei unserer letzten Konversation hatten Sie 5mm HP 14 und dann je 1mm HP90 (je in 0,5 und dann 0,3) Körnung empfohlen…
DeR HP90 ist ja der Oberputz, oder?? Dann wäre der HP14 in diesem Falle unser Grundputz…
Vielleicht habe ich hier auch etwas falsch verstanden.
Die Schnellputzprofile hatte ich nur zum aufziehen des HP14 geplant und diese wollte ich sofort wieder rausnhemen, noch bevor dieser ausgehärtet ist und die entstehenden Lücken dann „frei Hand“ auffüllen…quasi nur als kurzzeitige Abzughilfe, die nicht dauerhaft in der Wand verbleiben soll…
Aber vielleicht funktioniert in der Praxis Ihre empfohlene Variante des aufzahnens mit einer 10er Zahnung ja tatsächlich viel einfacher und ich mache mir viel zu viele theoretische Gedanken…manchmal ist es besser, einfach mal zu probieren, anstatt kaputt zu denken…;-)
Würde dann die erste Schicht HP14 (5mm) drauf machen, trocknen lassen. Dann die 2. Schicht HP14 ebenfalls wieder 5mm und diese dann rabortieren. Hier dann darauf achten, dass alles schon möglichst glatt wird (da ich mit der dünnen Operputzschicht nicht mehr viel ausgleichen kann). Wieder trocknen lassen Oberputz dann je 1mm HP 90 erst mit 0,5 er Körnung und dann 1mm mit 0,3er Körnung nass in nass auftragen. Den zuvor getrockneten HP14 vornässen. Den HP90 dann nicht Filzen sondern mit einer abriebfesten Glättkelle (venezianische Glättkelle??) glätten…
Oder den HP90 erst filzen und im Anschluss glätten??
Wäre dies richtig so??
Viele Grüße,
Christian G.
Hallo Herr Christian G.,
ich rate Ihnen dringend davon ab, die Abmauerung der Badewanne mit Kalk zu verputzen. Damit werden Sie langfristig nicht glücklich.
Wie Sie schon festgestellt haben wird das mit den Kanten ein Problem. Egal was Sie nehmen, langfristig wird das nicht funktionieren. Der Kalkputz ist zu weich und ält werder auf Kunststoff noch Metall der Belastung stand.
Das nächste Problem ist die Abdichtung mit Silikon zum Wannenrand und zum Boden. Auf dem Kalkputz hält Silikon nicht. Sie bekommen die Anschlüsse daher nicht dicht.
Zudem bin ich mir sicher, nach ein paar Monaten hätten Sie einen sehr fleckigen Putz, wegen dem Seifenwasser.
Zu Ihren anderen Fragen:
Bei 10 mm können Sie den HP 14 aufzahnen und dann mit Kalk-Grundputz fliesenbündig verputzen. Durch das rabortieren vom Grundputz schaffen Sie Platz für den Oberputz. Alternativ können Sie mit HP 14 auch zweilagig arbeiten, und so die 10 mm ausgleichen. Sie müssen aber die erste Lage HP 14 erst trocknen lassen.
Schnellputzprofile sind nicht möglich. Die müssten mit HP 14 und einem Gewebe überarbeitet werden, damit es nicht zur Rissbildung kommt. Arbeiten Sie lieber mit einer Zahnkelle. Eine 10er Zahnung ergibt ca. 5 mm Schichtdicke.
Wenn Sie eine glatte Oberfläche wünschen dann muss geglättet werden. Das funktioniert mit einer abriebfesten Glättkelle mit abgerundeten Kanten am besten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Sie hatten mich im Mai dieses Jahres schon einmal nett beraten bei meinem Projektvorhaben, die Wände im Bad mit Hessler Kalkputz zu verputzen.
Der Putz ist inzwischen bei mir lagernd, aber noch nicht verarbeitet, da ich die paar Sonnentage, die wir bisher Sommer nennen konnten, lieber draussen verbracht habe.
Zudem hat sich das Projekt erweitert, da ich zwischenzeitlich auf die Idee gekommen bin, dass wenn ich schon einmal mit dem Bad „dran bin“, die unbequeme Eckwanne gegen eine rechteckige zu tauschen.
Die neue Wanne habe ich mit Ytong Steinen abgemauert, mit einem Überstand von 5 cm, welcher auch mit Kalkputz verputzt werden soll…das wirft aber wiederum neue Fragen auf.
Zur Veranschaulichung habe ich Ihnen per E-Mail Bilder zukommen lassen, was es hoffentlich was einfacher macht.
Nun also zu meinen Fragen:
1) Wie mache ich das mit den Kanten (rote und blaue Line auf dem Bild) der Abmauerung am besten?? Hier wäre ja die Möglichkeit, diese „freihand“ zu erstellen. Hier habe ich aber Sorge, dass der Putz an sich zu weich/anfällig ist gegen Stöße (Ein- und Ausstieg, Staubsauger, Klamotten über den Rand hängen etv.) und dann nach kurzer Zeit die Kanten brechen und es beginnt unschön auszusehen.
Eckputzprofile (diese Metallschienen, welche man aus dem Trockenbau kennt) sind keine Option oder??
Würde es evtl. gehen, dass ich dort Fliesenschienen aus Kunststoff setze und dann bis an diese anputze??
Diese Schienen haben wir im Bad auch an den gefließten Abkastungen (siehe 2. gesendetes Bild) und würden somit auch bei der Wanne nicht unangenehm auffallen.
2) Wie mache ich das mit dem Boden (da wo der Putz auf den Boden treffen würde, wenn ich bis auf die Bodenfliese runterputzen würde) (grüne Linie). Eine Silikonfuge würde ja dann dort hinterher nicht gehen (Kalkputz und Silikonabdichtung vertragen sich ja nicht. Ich hätte aber dort Auf dem Boden gerne eine Abdichtung / Schutz. Dort wird ja gewischt, Wasser von der Wanne schwappt mal über etc…
Wäre auch hier eine Abschlussleiste möglich?? An die Würde ich mit dem Kalkputz ranputzen und an dem Steg der Leiste, welcher dann zwischen Putz und Bodenfliese ist, ziehe ich dann eine Silikonfuge…somit dann kein Silikon auf dem Kalkputz und trotzdem abgedichtet…
3) Bleibt dann noch der Wannenrand (gelbe Linie)…was mache ich da?? Die Wanne (und somit auch der Rand) ist aus Acryl…
Direkt dranputzen, oder ähnlich wie für den Boden gedacht, eine Leiste setzen und Verbindung Leiste/Wannenrand mit Silikon abschmieren??
Ich hoffe sie verstehen (mit Bildunterstützung) in etwas, was ich meine…;-)
Zudem hätte ich noch 2-3 generelle technische Fragen:
4) Bei Vorbereitung der Wände stellte sich raus, dass die Fliesen doch 10mm und nicht wie ursprünglich gedacht nur 7mm dick sind. Bei den 7mm hatten sSie Vorgeschlagen; 5mm HP14, 1mm HP90 0,5er, 1mm HP90 0,3er
Wie soll ich es bei den 10mm machen?? 6mm HP14 und jeweils 2mm mit den HP90 ern?? Oder 8mm HP14 und die jeweils 1mm bei den HP90ern lassen??
5) Soll ich den HP14 schon möglichst glatt abziehen / glätten / filzen, oder ist das unerheblich und man gleicht hinterher mit dem Oberputz Unebenheiten aus.
6) Da ich mir als Laie (auch wenn glaub ich nicht gänzlich unbegabt) irgendwie nicht zutraue den Putz in Milimeterbreichen „frei Hand“ aufzuziehen, wäre es möglich Schnellputzschienen zu verwenden??
Ich würde die dann in 50cm Abständen anbringen, darauf abziehen und wenn der Putz was angezogen hat, diese wieder entfernen und die entstehenden Lücken füllen. Würde das gehen, oder sieht man hinterher dann die aufgefüllten Lücken irgendwie?? Die Schienen müssen aber auf jeden Fall raus, oder??
7) Am Ende möchte ich eine möglichst glatte Oberfläche. Wie mache ich das am besten. Im Handel gibt es ja massig verschiedene Filzbretter…was ist da am besten geeignet?? Oder gar nicht filzen und nur mit einer (venizianischen) Glättkelle arbeiten??
So, mehr fällt mir gerade nicht mehr ein…ich hoffe ich habe Sie nicht „überstrapaziert“ mit der ganzen Fragerei…;-)
Viele Grüße,
Christian G.
Hallo Herr Gil,
mit einer Lüftungsanlage die Luftfeuchtigkeit im Keller zu reduzieren ist schon mal eine gute Entscheidung. Als Putz würde ich einen Kalk-Sanierputz verwenden, zumindest im feuchten Bereich. Dieser Kalk-Sanierputz entzieht dem Mauerwerk sehr gut die Feuchtigkeit und funktioniert aufgrund der Porenstruktur auch bei salzbelasteten Untergründen.
Zusätzlich empfehle ich Ziakosal als Grundierung, wegen der Salzbelastung.
Das sind aber erst mal unverbindliche Ratschläge, da ich Ihren Keller noch nicht gesehen habe. Wenn Sie mir Bilder zusenden kann ich Ihnen sicher noch mehr Informationen liefern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag, vielen vielen Dank für Ihre Mühen, die Sie hier einfließen lassen!
Zu meinem Projekt:
Keller eines Einfamilienhauses wurde vor xx Jahren mit einer Art Lackfarbe isoliert. Ich raspelte gute 99% mit Maschinen vom Stein runter. Viele kleine Überbleibsel sind in den Füßen übrig geblieben. Sehr sehr mühevoll alles zu entfernen.
Das Haus ist von 1935. Gemischte Steine. Mal wurde in den 80ern etwas ausgebessert. Generell gilt: die unteren 5 Reihen sind sehr feucht. Nach oben hin wird es trockner. Hygrometer zeigt 70-80 rel Luftfeuchte an.
Geplant ist:
Dezentrale Entlüftungsanlage mit 2 Fensterventilatoren um so dauerhaft auf irgendwo bei 60% rel Lf zu landen.
Was empfehlen Sie als Fachmann? In 2 Wochen kommt ein Maurer und will sich den Keller ansehen – Kalk-fachwissen wird er wahrscheinlich nicht haben. Deswegen würde ich ihn gerne sagen können was ich will.
Zum Mauerwerk: Es gab viele Ausblühungen, es roch lange sehr sehr muffig. Stellenweise wuchsen Pilze aus den Fugen. Deswegen wurde ich die Wand gerne mit Essig bereiten. Was gilt es da in Zusammenhang mit Kalk zu beachten. Chemiekeule wäre Chlor, gegen die Pilze und Sporen.
Freue mich auf Ihr Fachwissen und einhergehende Empfehlungen.
LG
Hallo Herr Torsten S.,
ich sehe zwei Schwierigkeiten bei Ihrem Vorhaben.
1. Die Deckengröße. Wir verputzen 35 qm große Decken mit 3 bis 4 Profis, die das täglich machen. Unter drei Mann würde ich Ihnen daher von Ihrem Vorhaben abraten.
Bei 35 qm gibt es keine Ablüftzeit. Bis Sie mit der ersten Lage am Ende angekommen sind können Sie am Anfang direkt die zweite Lage aufbringen. Sie werden, wenn drei Mann beteiligt sind, 4 Stunden über Kopf, ohne Unterbrechung Vollgas geben müssen.
2. Die Glanzstellen. Da können Sie nicht einfach mit dem Oberputz drüber. Da hat eine Versinterung stattgefunden welche zu Haftungsproblemen führen wird. Daher die Decke erst mal mit einem Trockenbauschleifen anschleifen und anschließend entstauben. Erst dann kann eine weitere Lage Material aufgebracht werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
bei einer ehemals tapezierten Gipsputzdecke (ca. 35 qm) habe ich die Tapete entfernt und die Kleisterrückstände von Hand abgewaschen. Im Anschluss habe ich die Decke per Rolle zweifach mit HP 9500 grundiert.
Bei erstmaligen Anmischen des Biogrunds habe ich jedoch den Fehler gemacht, das Wasser in das Pulver einzurühren, wodurch die Masse nicht ganz knollenfrei wurde. Nach dem Auftrag hat sich dann gezeigt, dass dadurch eine inhomogene Fläche (Schatten, Glanz) entstanden ist, die ich mit dem Streichputz HP 9200 auch nicht egalisieren konnte.
Mit vorsichtigem Einsatz des Schwammbretts konnte ich das Ganze etwas verbessern, jedoch nicht zufriedenstellend.
Nun wäre meine Überlegung das Ganze mit HP 90 zu verputzen um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten. Ich habe jedoch Bedenken ob ich diese große Fläche bedingt durch die 2-lagige Verarbeitung ohne Ansätze verputzt bekomme. Die zweite Lage soll ja nach dem Ablüften aufgezogen werden, von welcher ungefähren Zeitspanne wäre da auszugehen, bei ca. 1 Millimeter kann das ja nicht allzu lange sein?
Mit Dank im Voraus
T. S.
Hallo Herr Franz L,
es freut mich wenn Sie mit Ihrem Projekt vorankommen. Allerdings bin ich mit Ihrer Vorgehensweise nicht ganz zufrieden. Auch wenn sich die nächste Lage einfacher auf den noch Feuchten Grundputz aufbringen lasst, ist dies nicht ideal.
Kalkputze neigen während der Trocknungsphase zur Rissbildung. Bei Putzstärken über 15 mm (Kornabhängig) oder wenn die im Putz enthaltene Feuchtigkeit zu schnell entweicht. Das ist grundsätzlich nicht dramatisch, weil mit der nächsten Putzlage solche Risse gefüllt und so dauerhaft geschlossen werden.
Wenn bei Ihnen noch Schwundrisse entstehen, gehen die direkt durch den Oberputz. Bei einer gefilzten Fläche bedeutet dies, die ganze Fläche erneut spachteln und filzen.
Sie müssen daher noch gewissenhafter den Putz vor zu schneller Austrocknung schützen. Ansonsten werden Sie den Oberputz erneut aufbringen müssen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Putzauftrag mit Maschine ist abgeschlossen, hat wirklich sehr gut funktioniert.
Alle Flächen auch schon mit Stuckmörtel (Löschkalk, 0,3-0,9 mm Quarzsand, 1:3) gestuckt.
Als sehr sinnvoll hat sich herausgestellt, die Wände nach dem Grundputz am nächsten Tag bereits zu „stucken“.
Das Auftragen und das „Filzen“ (Schwammbrett) geht viel leichter und geschmeidiger.
Grüße aus der Oberpfalz, Franz
Hallo Herr Timo b.,
ich bin kein Spezialist für Gipsputze aber auch für diese gilt: Nass in nass oder warten bis die Lage trocken ist. Eine weitere Lage würde ich daher erst nach vollständiger Trocknung aufbringen. Nach einer Nacht drüber spachteln wird nicht funktionieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
ich habe eine Frage, und zwar, ich nutze Rotband Haftputz um eine zugemauerte Tür zu verspachteln, ich habe gestern die umliegenden Beschädigung gefüllt (ca 10 – 12mm; partiell ca 18 mm), nun kam die Frage auf, ob es irgend möglich sei, die abschliessene Putzlage morgen bereits aufzubringen (8-12mm). Kann ich das machen? Ode rmuss ich perse 14 Tage warten?
Klar, letzteres sollte gemacht werden, aber mal angenommen … 🙂
Hallo Frau Esther D.,
leider kann ich Ihre Frage nicht beantworten. Ob ein Nachwässern notwendig ist hängt vom Material, dem Untergrund, der Schichtdicke, dem Wetter usw. ab.
Bei einem stark saugendem Untergrund und direkter Sonne kann 48 Stunden ohne Nachwässer zu Schäden geführt haben. Daher die Putzlage von einem Fachmann prüfen lassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ihre Seite ist klasse, sehr informativ und verständlich geschrieben, – danke für Ihre Tipps!
Ich habe nur eine kurze Frage, wenn das in Ordnung ist.
Unser Giebel ist gerade mit hydraulischem NHL Kalk und Armierungsgewebe verputzt worden. Der Maurer hatte jedoch leider nicht erwähnt, dass die Facade in den ersten Tagen gewässert werden soll.
Ich habe es erst danach im Internet gelesen und sofort den Giebel gewässert, allerdings war das genau nach 48 Stunden. Ich habe dann eine Woche gewässert, weil die Temperaturen so hoch waren und es auch auf der Tüte mit dem Kalk stand.
Meinen Sie, es war noch einigermaßen rechtzeitig?
Herzlichen Dank im voraus!
Grüße, Esther D.
Hallo Herr Franz L.,
vielen Dank für Ihren ausführlichen Bericht. Erfahrungsberichte sind für mich und meine Leser sehr wertvoll.
Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg und würde mich freuen, wenn Sie spätestens am Ende erneut Ihre Erfahrungen mit uns teilen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
die Putzmaschine ist gekommen und es funktioniert.
Das Obergeschoß ist soweit verputzt und an diesem Wochenende kommt nun noch das EG dran. Es hat mit der Putzmaschine ganz gut geklappt. Wir haben den Sand 0/2 mit Löschkalk und Wasser an die Wand gebracht! (Unser Sand hier ist ein rötlicher, lehmiger Sand)
Vor dem Beginn haben wir die Schläuche (30 Meter, DN35) mit Kalkmilch vorgenässt. Damit wurde das Austrocknen im trockenen Schlauch zum Start gut verhindert und es kam zu einem guten „Fluß“, ohne schon vorher zu stopfen.
Beim Anmischen im Lescha-Mischer haben wir die Konsistenz am ersten Tag für den Vorspritzer natürlich auch bewusst „dünner“ gehalten. Für den eigentlichen Auftrag des Kalk-Unterputzes haben wir dann den Putzmörtel etwas steifer gemischt und gefördert. Das Mischungsverhältnis wurde auch etwas „geschmeidiger“ mit ca. 1:3,5 RT gewählt. (Eine gleichmäßige Mischung / Konsistenz ist natürlich das A&O, was mein Schwiegersohn super beherrscht. Er sagt er höre das schon am Mischgeräusch!)
Den Putzauftrag von ca. 15 mm haben wir auf 2 mal gemacht (Ziegelmauerwerk, vorgenässt). Flächen aufspritzen, grob drüber ziehen, dann von Vorne erneut auftragen und Putz abziehen und verrichten.
Hat auch gut geklappt, jedoch hat sich als „Schwachstelle“ der Austritt aus dem Spritzrohr mit dem kurzen Krümmer, wo die Druckluft beigemischt wird, herausgestellt. Hier ist es zu gelegentlichen Störungen / Unterbrechungen gekommen (nicht nur nach Spritzpausen) die sich aber durch ein aufschwellendes pulsieren am Austritt / Schlauch angekündigt haben. Deshalb haben wir vor einem eigentlichen „Stopfer“ den Druck kurz vom Schlauch genommen, Spritzdüse runter gemacht, einen halben Eimer Putz rausfördern lassen (am Anfang auch relativ fest) und weiter ging es. (Der festere Putzmörtel hat sich immer von der Spritzdüse zurück den ersten Meter gesammelt!)
Eine Vergrößerung des Abstands vom Austritt Druckluftröhrchen zur Spritzdüse hat etwas Besserung gebracht aber es kam gelegentlich immer wieder zum pulsieren während des spritzen, was Schlauchstopfer ankündigt.
Die Fördermenge der Putzmaschine hatten wir bereits von vorneherein auf das Minimum reduziert.
Ich kann nur hoffen, dass es auch weiterhin so gut klappt und es nicht zu anderen Schwierigkeiten kommt, damit wir die Putzarbeiten mit der Maschine zügig fertig stellen können.
Also Daumen hoch!
Grüße aus der Oberpfalz, Franz
Hallo Frau Lara S.,
ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Prüfung. Wir brauchen dringend mehr Frauen bei uns im Handwerk.
Zu Ihrer Frage:
Als mein Sohn vor ein paar Jahren seine Meisterprüfung hatte, haben wir die MDF-Musterplatten mit Biogrund grundiert und mit Kalk-Haftputz abgespachtelt. Die Schichtdicke vom Kalk-Haftputz beträgt 2 – 3 mm. Auf den Kalk-Haftputz können Sie dann Ihren Wunschkalkputz aufbringen.
Das Material bekommen Sie über Hessler Kalkwerke. Sollten die nichts liefern einfach nochmal bei mir melden. Ich schicke Ihnen gerne etwas zu um Sie bei Ihrer Prüfung zu unterstützen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich habe demnächst im Malerhandwerk eine praktische Prüfung, und zur Pflicht gestellte Untergründe sind MDF- Platten.
Mein Wunsch hierauf wäre ein Kalkputz, auf dem im späteren Verlauf gemalt wird. Allerdings ist es so, dass der Putz nicht zu dick sein darf, denn die Platten muss man auch noch tragen können.
Unwissentlich wende ich mich an Sie, denn auch leider habe ich schon Probleme, was die Haftung angeht. Habe schon vieles probiert, aber auf einen Nenner bin ich noch nicht gekommen.🤨
Habe reinen Sumpfkalk von Sachsenkalk und auf diesem stehen auch verschiedene Mischungsverhältnisse für verschiedene Vorhaben.
Können Sie mir weiterhelfen, wie ich am besten die MDF-Platte vorbereite, dass der Putz fehlerfrei haftet? Das wäre super, denn Unterstützung daraufbezogen finde ich weder in der zuständigen Kammer, noch im Betrieb. Einfach weil das nicht wirklich unsere Arbeit ist . 😡 Vielen Dank und freundliche Grüsse
Hallo Herr Franz L.,
ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben und freue mich schon auf Ihre Berichterstattung. Sollten bei der Verarbeitung Fragen aufkommen, dürfen Sie sich gerne melden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Danke für Ihre Einschätzungen, die trifft genau die Erfahrungen, welche ich von den „alten Hasen“ die ich dazu kontaktiert habe, berichtet bekommen habe.
Ich werde es jedoch dennoch riskieren und eine nach meiner Meinung „gute Gebrauchte“ ZP3 kaufen.
Sicherlich ein Invest mit gewissem Risiko aber was tut man nicht alles…!
Da es Sie interessiert, werde ich dann von meinen Erfahrungen mit der Putzmaschine berichten.
Grüße aus der Oberpfalz, Franz
Hallo Herr Franz L.,
bei Eigenmischungen wird es schwierig mit Putzmaschinen. Das mischen ist kein Problem aber das Pumpen durch den Mörtelschlauch wird eine Herausforderung, weil Ihrer Mischung das Gleitmittel fehlt. Als Gleitmittel empfehle ich Zellulose. Die hat nur minimal Auswirkungen auf die positiven Eigenschaften vom Kalkputz.
Wir verarbeiten Eigenmischungen von Hand aber Kollegen nutzen dafür auch die Putzmeister. Da gebrauchte Maschinen aber noch immer um die 7.000 € kosten, weiß ich nicht ob sich das für Sie lohnt. Das rechnet sich nur, wenn Sie das Geld übrig und nach dem Verputzen genügend Zeit haben bis Sie die Maschine wieder für einen guten Preis loswerden.
Zudem muss die Maschine auch bedient werden können. Solange die läuft ist das relativ einfach. Schwierig wird es erst wenn es mal Probleme gibt. Dann fehlt vielleicht die Erfahrung um solche Probleme zu lösen.
Daher lieber Handarbeit oder über einen fertigen Naturkalkputz ohne Zement und chemische Zusätze nachdenken, der Maschinengängig ist.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Projekt und würde mich freuen, wenn Sie irgendwann Ihre Erfahrungen mit mir teilen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
durch Recherche in Sachen Kalkputz bin ich auf Ihren sehr interessanten und informativen Blog gestoßen.
Da ich ein komplettes Einfamilienhaus mit selbst gemischten Kalkputz verputzen will, schaue ich mich nach einer passenden Putzmaschine um, mit der man diesen (schneller und Manpower-schonender) Aufbringen kann. (Mischung aus Sand 0-2 mm, Wasser und Vorort gelöschten Kalk).
Meine von „alten Maurern und Putzern“ erfragten Tipps sagten aus, dass es schwierig sein wird, eine dafür geeignete Putzmaschine zu finden. Früher hätte es da eine „Putzmeister P13“ die für Handmischungen geeignet war gegeben…
Für Lehmputze gibt es angeblich auch von PFT Maschinen (N2 swing s5 zp3 oder ähnliche) ob die aber für selbst gemischten Kalkputz auch gehen, konnte mir bisher keiner definitiv sagen.
Ich will aber auch keine additive oder so was chemisches beimischen um hier eine „Pumpfähigkeit“ zu erreichen.
Haben Sie Erfahrung mit der maschinellen Aufbringung von Kalkputz?
Können Sie eine Putzmaschine „empfehlen“ oder bleibt hier wirklich nur die Maurerkelle?
Für entsprechende Information im Voraus besten Dank.
Grüße aus der Oberpfalz, Franz
Hallo Herr Christian G.,
vielen Dank für die Einladung. Wenn ich mal in Ihrer Ecke bin komme ich gerne darauf zurück.
Beim Übergang Wand / Decke haben Sie verschiedenen Möglichkeiten, Acryl beinhaltet keine davon.
Sie können ein Trennband an die Decke kleben und Wand und Decke zu entkoppeln. Das bedeutet Sie gehen mit dem HP 14 auf das Trennband. Nach dem HP 14 schneiden Sie das Trennband 1,0 mm vor dem HP 14 ab und bringen dann den Oberputz auf. Der Hat eine Schichtdicke von knapp über 1,0 mm. Wenn es zu Bewegungen und der Decke kommt wird sich so nur ein sehr feiner Haarriss genau in der Kante bilden.
Die zweite Möglichkeit ist ein Gewebeabschlussprofil. Dieses wird in den HP 14 eingebaut, die Gewebefahne zeigt nach unten, der glatte Winkel nach oben zur Decke. Von dem Profil sehen Sie nach dem Oberputz nur noch eine weiße Kante von ca. 1,0 mm.
Auch ein Stuckprofil wäre möglich, wenn es zum Rest vom Gebäude passt.
Sie können den fertigen Putz mit Seife einlassen. Allerdings bin ich kein Fan davon. Seife bringt in Verbindung mit heißem Wasser nicht viel. Besser funktioniert ein Wachs. Der Nachteil bei beiden Varianten ist, die können nicht beschichtet werden. Das bedeutet, wenn Sie irgendwann Mal streichen oder neu Verputzen wollen, muss die Seifen- oder Wachsschicht komplett entfernt werden. In der Regel funktioniert das nicht ohne den Oberputz zu beschädigen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Projekt mit Naturkalk.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
für solch freundliche und hilfsbereite Menschen wie Sie steht unsere Tür immer offen…sollte es Sie tatsächlich einmal in unsere Nähe (linker Niederrhein, ganz nah an der niederländischen Grenze) verschlagen, sagen sie Bescheid und fühlen Sie sich eingeladen…ein Stückchen Kuchen ist zur Tasse Kaffee sicherlich auch noch drin…;-)
Nun nur noch eine klitzekleine Frage zum Abschluss der „Theorie“.
Wie mache ich das mit den Fugen zur Dachschräge / Decke?? Diese besteht im Bad aus Rigipsplatten, welche geschliffen und gestrichen sind.
Beim Baumwollputz war es so, dass ich dort (vorher) Acrylfugen gezogen habe, welche wandseitig mit dem Baumwollputz überputzt wurden und Deckenseitig hinterher überstrichen wurden.
Kann ich das nun genauso handhaben?? Also Acrylfuge neu machen und dann den HP14 drüber putzen??
Acrylfuge nach fertig verputzen ziehen sähe eher unschön aus, zumindest solange wir den Putz nicht farbig streichen, sondern weiß lassen (derzeitig favorisierte Variante)…oder gibt es eine andere Lösung??
Ich würde die Fugen zumindest gerne abdichten, damit keine Feuchtigkeit zwischen Rigipsplatten und Geschossdecke ziehen kann und um den so geliebten Silberfischen keine weitere Rückzug und Wohngelegenheit zu eröffnen…;-)
Ach so, und kann ich den fertigen Putz (zumindest im Duschbereich (50 cm zwischen Fliesen und Decke) hinterher mittels Seiftechnik wasserresistenter machen, oder geht dies nur bei Sumpfkalk??
So jetzt ist aber auch mal Schluss mit der Theorie…hab ganz in unserer Nähe einen Händler gefunden, der Hessler Kalkprodukte vertreibt…diesen werde ich in den nächsten Tagen einmal besuchen, mich mit Ware eindecken und dann mal schauen, ob bzw. eher wie es klappt, mein nun so reichhaltig gesammeltes Theorie-Wissen in der Praxisphase „auf die Wand zu bringen“…
Ich bin mal gespannt…
In diesem Sinne, nochmals 1000 Dank für die ganzen wertvollen Tipps,
viele Grüße,
C. G.
Hallo Herr Max B.,
Kalkputz auf Ölraumfarbe funktioniert eigentlich nicht. Warum ich eigentlich schreibe erfahren Sie am Ende.
In der Regel sollte solch ein Anstrich angeschliffen und grundiert werden. Als Grundierung funktioniert ein Quarzgefüllter Haftgrund wie z.B. Betokontakt. Das Material ist aufgrund der Inhaltstoffe nicht zu empfehlen, hält aber auf fast jedem Untergrund.
Alternativ können Sie die angeschliffene Farbe auch mit einen vergüteten Fliesenkleber abspachtelt. Oder auch Ardex R1. Das Material hält auf Fliesen, Lack oder Latexfarbe, ohne Grundierung. Aber auch dieses Material kommt nicht ohne Zusätze aus, die für die Hafteigenschaften sorgen.
Jetzt nochmal kurz zu meinem eigentlich.
Wir haben einen Kalkputz entwickelt der, ohne chemische oder organische Zusätze und ohne Zement, auf Ölraumfarbe hält. Zumindest ist dies der derzeitige Stand. Habe damit in unserem ehemaligen Öltankraum die Farbe ohne Grundierung beschichtet, mit erstaunlichem Ergebnis.
Mit der richtigen Rezeptur ist daher auch Kalkputz für Untergründe geeignet die schwierig sind. Leider kann ich Ihnen hier die Rezeptur nicht verraten. Wenn Sie Interesse haben können Sie mir gerne eine Mail schreiben. Dann verrate ich Ihnen was wir zugegeben haben damit Sie eigene Versuche starten können.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Ihre Seite hier hat mir schon viel geholfen und ich habe auch schon einiges mit selbst gemischtem Kalkputz erfolgreich verputzt.
In manchen Räumen haben wir aber leider einen Öl Sockel im unteren Bereich der Wand, der lässt sich nicht schadfrei abkratzen oder sonstwie entfernen. Weil aber unter dem Öl Sockel, der teilweise aus bis zu 3 unterschiedlichen Farbschichten besteht, noch die original Wandbemalung von 1912 befindet, würde ich diesen Putz ungern komplett abschlagen. Gibt es eine Mischung die auf sowas halten würde und dünn aufgetragen werden kann?
Die Räume möchte ich danach mit Glutinleimfarbe streichen. So wie es früher eben mal gewesen ist.
Ich weiß das es z.B. von Pufas so einen Renovierspachtel gibt, der auf Öl Sockeln hält. Aber da ist alles mögliche drin was ich nicht haben will.
Zum selber Mischen und experimentieren habe ich NHL 2, NHL 5, Sumpfkalk, Kalkhydrat und Sand, auch Quarzsand da. Kann man daraus etwas machen, was auch in dünnen Lagen auf Ölsockeln oder lackierten Flächen hält?
Mit besten Grüßen,
Max B.
Hallo Herr Matthias T.,
wie ist der Putz geworden bei einem Verhältnis von 1:4? Eher weich und sandend?
Der Oberputz muss nicht weicher sein als der Unterputz. Er darf nur nicht härter sein. Sie könnten daher auch mit dem NHL 5 den Oberputz herstellen.
Vor dem Oberputz soll der Grundputz trocken sein. Weil sich in der Trocknungsphase Trocknungsrisse bilden können. Die sind nicht dramatisch, weil der Oberputz diese füllt. Vorausgesetzt es sind nicht zu viele oder zu große. Wegen dieser möglichen Risse sollte aber der Oberputz erst nach dem Trocknen aufgebracht werden.
Den Untergrund wieder gut vornässen.
Den Oberputz in doppelter Kornstärke aufbringen. Je nach Korngröße ein- oder zweilagig. Bis 1,0 mm Korn zweilagig, nass in nass. Bei Korngröße über 1,0 mm einlagig.
Ob Sie eine Gewebelage brauchen hängt vom Untergrund ab. Wenn ja sollten Sie diese aber vor dem Oberputz aufbringen. Gewebe im Oberputz könnte sich abzeichnen oder durch filzen freigelegt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Christian G.,
jetzt müssen Sie mich bald auf einen Kaffee einladen, wenn ich mal in Ihrer Region unterwegs bin. Was aber nicht bedeutet Sie werden mir lästig. Ich freue mich über jede Nachricht die mich erreicht.
Zu Ihren Fragen:
Sie müssen den HP 14 erst trocknen lassen bevor der Oberputz draufkommt. Daher können Sie sowieso frühestens nach 5 Tagen weitermachen. Ob das dann 5 Tage oder 5 Monate sind spielt keine Rolle.
Vor jeder Lage Kalkputz muss der Untergrund vorgenässt werden, sofern es sich um einen saugfähigen Untergrund handelt. Der HP 14 ist ein sehr saugfähiger Untergrund.
Sie sollten beim Oberputz immer Wand für Wand arbeiten. Mehrere Wände in einem Rutsch durchziehen wird nicht gelingen. Natürlich können Sie auch beim HP 14 Wand für Wand arbeiten, mit Zeitabstand dazwischen. Die Ecken machen dabei keine Probleme, wenn Sie sauber arbeiten.
Materialbedarf:
Biogrund, ca. 250 g/m² (wenn nötig)
HP 14, ca. 6,25 kg/m²
HP 90 0,5 mm, Korn, ca. 1,2 kg/m²
HP 90 0,3 mm Korn, ca. 0,8 kg Korn
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
erstmal vielen Dank für Ihre wertvolle Arbeit. Sie haben mir bei vielen Problemen und Überlegungen weitergeholfen.
Ich habe eine Frage zum Oberputz.
In unserem Keller mit Ziegelmauerwerk, habe ich ca. 2cm NHL5 von Otterbein im Verhältnis 2/8 in 2 Lagen aufgetragen.
Es war das erste Mal, dass ich eine Wand verputzt habe.
So wie ich es hier gelesen habe, sollte ich einen weicheren Oberputz wählen. NHL2 zum Beispiel. Ich werde wohl eine Fertigen Mörtel im Naturbaumarkt kaufen.
Meine Fragen:
Wann ist der beste Zeitpunkt den Oberputz aufzutragen? Vollkommen durchtrocknen lassen? Also min. 20Tage?
Wie behandelt ich die Wand vor? Einfach wieder gut vornässen, wie schön das Mauerwerk?
Wie bringt man den Oberputz gleichmäßigin der gewünschten Schichtstärke (Korn x 4) auf?
Sollte ein Gewebe drüber?
Vielen Dank im Voraus mit uns Anfängern. 🙈
Mit freundlichen Grüßen
Matthias T. aus Sachsen
Vielen Dank…jetzt bin ich fast fertig mit meiner endlos „Fragerei“:
Wir würden dann tatsächlich den HP90 „naturweiß“ verarbeiten…und ich würde Ihre zuvor vorgeschlagene 0,5/0,3er Variante verwenden.
Noch ein paar Fragen zur techn. Verarbeitung:
Könnte ich (wenn zeitlich nicht anders möglich) an einem Wochenende den HP14 auftragen und mit dem Oberputz eine Woche später weitermachen (und das Wochenende, das Bad ganz normal nutzen)??
Muss der Haftputz vor dem Anbringen des Oberputzes noch einmal vorgenässt werden??
Können einzelne Wände zeitlich getrennt voneinander verputzt werden, oder gibt das hinterher Probleme an den Ecken / Übergängen Wand zu Wand??
Wieviel Material benötige ich ca.?? Wandfläche gesamt ist in unserem Bad ca. 12qm…
Mit dem HP14 kommt man bei 5mm ja knapp 4qm (auch als Hobbyhandwerker??) weit pro Sack…
Also davon 3 Säcke, oder lieber 4??
Und von dem H90 je einen Eimer 0,3 und einen 0,5, oder auch da lieber je 2??
Das war es aber dann nun auch wirklich mit meinen Fragen…;-)
Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
C. G.
Hallo Herr Christian G.,
wie groß der Unterschied bezüglich der Feuchteaufnahme vom HP 90 zum HP 90 SK ist kann ich Ihnen nicht sagen. Wir verarbeiten beide Produkte konnten aber keine Unterschiede feststellen. Wenn es Unterschiede gibt sind diese nicht spürbar und nur im Labor nachweisbar.
Den Oberputz mit zwei Lagen 0,3 mm Korn herzustellen halte ich für keine gute Idee. Dann müssten Sie den HP 14 nahezu perfekt aufbringen. Der 03er verzeiht nichts. Dann lieber mit zwei Lagen 05er Material arbeiten. Damit stellen wir glatte Oberflächen her, was auch sehr gut funktioniert. Mit dem 03er Korn geht das nur ein wenig einfacher, weil das ja fast schon eine Glätte ist. Beim 05er müssen Sie daher zuvor kurz abfilzen und dann glätten.
Die Farbtone Natur und Weiß unterscheiden sich im Weißgrad. Weiß ist ein schöner Weißton der aber nicht so kühl wirkt wie Farben die Titanoxid enthalten. Naturweiß geht eher ins Altweiß. Zudem wird Naturweiß auch verwendet, wenn der Putz eingefärbt werden soll. Dann bekommen Sie pro Eimer HP 90 natur einen Beutel Pigment, welches in das Material eingerührt wird. Den Wunschfarbton aussuchen können Sie sich mit Hilfe vom Hessler Farbfächer.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
so langsam komme ich dank der tollen Beratung hier zum Ziel…;-)
Ich muss nicht unbedingt Sumpfkalkputz verwenden…das war nur mein ergoogeltes (Halb)wissen, da ich dachte, dieser wäre optimal für´s Badezimmer wegen der Feuchtigkeitsaufnahme.
Wie groß wäre denn der Unterschied in diesem Punkt zwischen dem HP 90 / HP 90 SK??
Würde ich da überhaupt einen Unterschied merken? Unser Bad ist knapp 9 qm grpß und hat ein großes Fenster, welches während des Duschens (4 Personen) meist „auf Kipp“ ist…
Wenn jetzt zwischen den beiden Putzen in Sachen Raumklima am Ende kein riesen Unterschied bemerkbar wäre, würde ich den von Ihnen empfohlenen SP 90 wählen…
Würde es auch gehen, den Oberputz in zwei Schichten je 0,3 er Körnung aufzubringen?? Welchen Vorteil macht die von Ihnen vorgeschlagene 0,5/0,3er Variante??
Wenn keine signifikanten Unterschiede würde ich beide Schichten in 0,3er Körnung aufbringen…einfach, um am Ende nicht 3 angebrochene Gebinde (SP14, SP90 0,5er und SP90 0,3er) „rumstehen“ zu haben…ist ja selten, dass man genau auskommt…;-)
Zu guter Letzt noch eine abschließende Frage:
Hessler bietet den HP90 in den Tönen (natur)weiß und weiß an…was ist hier der Unterschied?? Natur(weiß) ist dann eher gräulich?? Oder wie bei Dispersionsfarben der Farbton „altweiß“??
Grüße,
C. G.
Hallo Herr Tobias,
wenn Sie mit Naturkalkputz ohne Zement arbeiten wollen funktioniert das mit dem Quarzgrund nicht. Besser wäre der Silikatgrund von Hessler. Darauf dann den HP 14 und dann den HP 90 als Oberputz. Vorausgesetzt die Fläche befindet sich im Innenbereich, die Silikatfarbe kreidet nicht und ist tragfähig.
Im Außenbereich funktioniert der vorgeschlagene Beschichtungsaufbau nicht!!!
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Christian G.,
beim HP 90 handelt es sich um einen Naturkalk-Edelputz mit NHL als Bindemittel. Beim HP 90 SK handelt es sich um einen Sumpfkalk-Oberputz mit Sumpfkalk als Bindemittel.
Mir gefällt der HP 90 besser aber da Sie vor hatten einen Sumpfkalkputz zu verwenden, habe ich Ihnen mit dem HP 90 SK eine Alternative angeboten.
Der Unterschied vom Hessler HP 90 SK zum Kalkkind Wohlfühlputz ist: Kalkind mischt Vermiculite bei. Das ist ein Schichtsilikat welches die Feuchtigkeitsaufnahme verbessert.
Habe bisher aber noch keine Testergebnisse gefunden die belegen, Wohlfühlputz nimm bei einer Luftfeuchtigkeit von xy in 24 Stunden xy % mehr Feuchtigkeit auf als ein Sumpfkalkputz ohne Vermiculite. Und, was auch wichtig ist, wie schnell die Feuchtigkeit wieder abgegeben wird.
Nur wenn das in beide Richtungen gut funktioniert bringt das was.
Zur technischen Ausführung:
Ja, den HP 14 in 5 mm Schichtdicke aufbringen und dann den Oberputz zweilagig, nass in nass drüber. Bezüglich der Feuchtigkeitsaufnahme macht es keinen Unterschied ob der HP 14 oder der Oberputz dicker aufgebracht wird. In der Ausführung aber schon.
Wenn Sie den Oberputz zu dick aufbringen kommt es zur Rissbildung. Daher sollte nicht dicker als das Dreifache vom enthaltenen Korn aufgebracht werden. Und zudem geht es natürlich auch um die Kosten. Der Oberputz kostet deutlich mehr als der HP 14.
Für eine möglichst glatte Oberfläche würde ich den HP 90 verwenden. 1. Lage mit 0,5 mm Korn, 2. Lage mit 0,3 mm Korn.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
ich möchte eine mit Silikatfarbe gestrichene Wand mit Kalkputz überputzen. Die Wand nimmt nahezu keine Feuchtigkeit (oberflächlich auf), sondern das Wasser perlt zu großen Teilen ab.
Mein Plan war jetzt mit Quarzgrund beige (im Flieseneinsatzbereich) die Wand haftfähig zu machen und anschließend mit Kalkputz zu verputzen.
Ist dieses Vorgehen richtig, sollte ich anders vorgehen oder kann eventuell ohne Grundierung gearbeitet werden?
Vielen Dank bereits vorab.
Viele Grüße Tobias
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für den Tipp mit Hessler, werde ich definitiv in Betracht ziehen…nur für „Marketing“ oder einen anderen Markennamen, zahle ich nur ungern drauf…;-)
Was ist denn der Unterschied vom HP90 zum HP90 SK (und zum Wohlfühlputz von Kalkkind).
Mir geht es am Ende darum eine möglichst glatte Oberfläche (ohne zu Seifen) hinzubekommen.
So wie hier dargestellt: instagram.com/p/CmcWpWArPo6
Zur technischen Ausführung:
Also 5-6 mm HP 14 auftragen, durchtrocknen lassen und dann in 2 Arbeitsgängen dann je 1mm HP90 (SK) „nass in nass“ auftragen, als „finish“ sozusagen?! Dann wären ja die max. zur Verfügung stehenden 7mm „aufgebraucht“…
Macht das hinterher von der Feuchtigkeitsregulierung keinen großen Unterschied, als wenn ich die Haftbrücke dünn und dann den Opberputz in einer dickeren Schicht auftrage??
Die Haftbrücke kann ich mit einer 10er Zahnkelle auftragen und dann glattziehen? So würde ich dann recht gleichmäßig auf 5mm kommen…
Grüße, C. G.
Hallo Herr Christian G.,
jetzt wo ich weiß welche Produkte Sie verarbeiten möchten habe ich einen guten Rat für Sie. Kaufen Sie die Produkte doch direkt bei Hessler. Was Kalkkind verkauft ist Hessler (abgesehen vom Wohlfühlputz) nur in Kalkkind Verpackung.
Mit dem Etikett von Hessler sparen Sie richtig Geld.
Mein Vorschlag zum Beschichtungsaufbau bei Hessler Produkte wäre:
Haftbrücke mit Kalk-Haftputz HP 14, Schichtdicke 5 – 6 mm (das wäre bei Kalkkind die Kalk-Haftbrücke)
Als Oberputz den Naturkalk-Edelputz HP 90 oder den Sumpfkalkputz HP 90 SK, beide können im Wunschfarbton aufgebracht werden.
Den alten Isogrund sollten Sie zuvor etwas anschleifen. Dazu eine Staubmaske tragen da Titandioxid enthalten ist.
Sie können aber natürlich auch die Produkte von Kalkind verwenden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Morgen und vielen Dank für die superschnelle Antwort.
Mit Grundierung meinen sie dann quasi eine Haftbrücke?! z.B. diese Produkt:
kalkkind.de/wp-content/uploads/2020/12/Kalk-Haftbruecke_TM_Dezember-2020.pdf
Diese würde ich dünn (1mm) aufziehen und dann den Sumpfkalkputz auftragen.
Hierfü wäre dann noch knapp 6mm Stärke „übrig“ um einen vernünftigen übergang zu den 7mm Wandfleisen hinzubekommen…
Alternative wäre denn vorhandenen Isogrund komplett runter zu nehmen (hier bin ich mir noch nicht sicher, wie hoch der Aufwand wäre ihn runter zu bekommen) und den Sumpfkalkputz dann direkt aufzutragen…
Würde dies am Ende einen Unterschied machen??
Falls nicht, würde ich, auf Grund des geringeren Aufwandes glaube ich eher zur ersten Variante tendieren.
Hallo Herr Christian G.,
vielen Dank für Ihren Zuspruch, das freut mich sehr.
Zu Ihrer Frage:
Nein, wenn es sich um einen Sumpfkalkputz ohne chemische Haftmittel handelt funktioniert der nicht auf dem vorhandenen Isogrund. Sie brauchen einen mineralischen, saugfähigen Untergrund für Kalkputze.
Sie sollten sich von Ihrem Putzhersteller eine Grundierung besorgen die auf dem Isogrund hält und für deren Kalkputze geeignet ist. Zudem empfehle ich im Bad eine Mindestputzstärke von 5 mm.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich bin durch Zufall auf Ihren whnsinnig tollen Blog gestoßen…ein toller mix aus Fachwissen, gepaart mit Erfahrungsberichten aus dem „echten Leben“ und dann noch verständlich erklärt…so etwas findet man selten und ist für mich (als ambitionierter Hobbyhandwerker) gold wert…Daumen hoch!!
Nun zu meiner Frage:
Wir haben 2008 gebaut. Wände aus Ytong, diese glatt verputzt.
In den Badezimmer wurde dann ein Isolationsgrund auf Wasserbasis aufgetragen und darauf kam Baumwollputz. Tolle Materialeigenschaften, aber nach nunmehr fast 15 Jahren nicht mehr sehr ansehnlich, da sich auf Grund der groben Struktur ja leider dort viel Staub und in der Luft befindliche Schmutzpartikel festsetzen die man dann nicht mehr runter bekommt…
Somit haben wir den Baumwollputz nun runtergenommen und würde statt dessen auf Sumpfkalkputz mit 1% Pigmenten (umbra gebrannt) abgetönt „umrüsten“…das Verputzen von Sumpfkalkputz traue ich mir durchaus zu. Meine Frage wäre nun, ob ich diesen einfach auf den vorhandenen Isoliergrund auftragen kann?!
Lt. Datenblatt hat dieser folgende Eigenschaften:
Werkstoffart:
– Weiss pigmentierter Isolationsgrund auf Wasserbasis
Volldeklaration:
– Homogene Mischung aus Wasser, Weichmacher- und lösemittelfreier Acrylat- Dispersion, Weisspigment Titanoxid
aus schadstoffreiem Herstellungsverfahren (Chloridprozess), Calciumcarbonat-Füllstoffe (Kreide) formaldehidfreiem und raumlufthygienischem Konservierungsmittel, halogenfreiem Ester
Über eine kurze Fachmännische Einschätzung wäre ich sehr dankbar, bevor ich „einfach so“ drauf los lege und es hinterher bereue…
Viele Grüße,
Christian G.
Hallo Frau Veronika B.,
ob Ardex nötig ist kann ich Ihnen pauschal nicht beantworten. Dies hängt vom Untergrund ab. In 9 von 10 Fällen bin ich mir aber sicher, Ardex ist nicht nötig. Die meisten Untergründe können mit zum Kalkputz passender Grundierungen oder Kalk-Haftputz vorbereitet werden.
Wenn ich es richtig verstehe wird mit dem Ardex eine ebene Fläche hergestellt. Das bedeutet die Kalkputzlage wird nur sehr dünn aufgebracht. Das bedeutet, die bringt Ihnen im Bad nicht wirklich was.
Ich würde Unebenheiten mit Kalk-Grundputz oder Kalk-Haftputz ausgleichen und darauf achten, mindestens 5 mm Kalkputz auf die Flächen zu bekommen. Weil sich erst ab einer Schichtdicke von 5 mm etwas am Raumklima ändern wird. Dünnere Kalkschichten können nicht genügend Wasser speichern weshalb es im Bad wenig Sinn macht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
für unser fensterloses Bad wünschen wir uns im Fliesenfreien Bereich Kalkputz. Ist es üblich, dass die Wände mit Ardex Kleber flächig vorgespachtelt werden, z.B. um Dellen auszugleichen?
Vielen Dank im Voraus!
Hallo Herr Jacob A.,
Sumpfkalkfarbe richtig verarbeitet, kreidet nicht und deckt sehr gut. Allerdings ergibt eine Sumpfkalkfarbe nie das Oberflächenbild eine Dispersionssilikatfarbe. Sumpfkalkfarben sind immer etwas lebendiger in der Optik.
Aber der Reihe nach. Eine fertige Silikatfarbe im Innenbereich halte ich für nicht wirklich geeignet auf einem zementfreien Kalkputz. Weil solche Silikatfarben immer auch Kunststoffe enthalten. Daher Dispersionssilikat. Solche Farben, egal von welchem Hersteller, dichten die Oberfläche ab und verschlechtern so die Fähigkeit der Feuchteaufnahme. Zudem enthalten die meisten Silikatfarben auch noch Titandioxid.
Deutlich besser geeignet ist die Sumpfkalkfarbe. Allerdings sollte man beim Einsatz von Sumpfkalkfarben gewisse Spielregeln beachten.
• der Untergrund muss gut vorgenässt werden (auch die erste Lage Sumpfkalkfarbe)
• zwischen erster und zweiter Lage müssen min. 24 Stunden vergehen
• der Auftrag erfolgt mit einer Bürste/Pinsel (Rolle funktioniert nicht so gut)
• in der Regel sind zwei Anstriche nötig
Ihr Fehler war, den Untergrund nicht ausreichend vorzunässen. Dadurch brennt die Farbe auf was zu einem fleckigen und kreidenden Ergebnis führt. Zudem empfehle ich eine Bürste. Damit können Sie die Auftragsdicke deutlich besser steuern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Vielen Dank für Ihren Blog und Ihr unermüdliches Plädoyer für natürliche und gesunde Baumaterialien!
Auch ich habe eine Frage zur Situation auf meiner Baustelle, die ich Ihnen kurz schildern möchte:
In meinem Haus habe ich teilweise Lehmoberputz (auf Altputz und auf Lehmbauplatten) und teilweise Kalk-Edelputz HP90 (auf Altputz und auf neuem zementfreien Kalkgrundputz) aufgebracht.
Ich wollte diese Flächen eigentlich selbst mit Sumpfkalkfarbe (HP9100) streichen, muss aber aus Zeitgründen nun einen Maler damit beauftragen.
Der Maler hat mir vom Einsatz von Sumpfkalkfarbe abgeraten, weil diese seiner Meinung nach nicht richtig deckt und bis zu 5 Anstriche benötigen würde. Er hat mir eine Dispersionssilikatfarbe empfohlen („streifenfreies, tolles Farbbild“). Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich die HP9100 auf einer Testfläche auf Verarbeitbarkeit und Deckkraft hin ausprobiere (immerhin schreibt Hessler, dass 2 Anstriche meistens ausreichen).
Als Testfläche habe ich eine Wand mit Lehmputz gewählt. Diese habe ich mit verdünnter Farbe mit einer Bürste grundiert und nach jeweils 24h in zwei Durchgängen unverdünnte Farbe mit der Rolle aufgetragen. Die Deckkraft der Farbe finde ich im Allgemeinen nicht schlecht, allerdings ist der Farbauftrag eher inhomogen. Ich hatte Schwierigkeiten, die Farbe wirklich gleichmäßig zu verteilen, weil sie gefühlt sehr schnell anzieht (dort, wo ich mit der Rolle zuerst an die Wand gehe, landet viel Farbe – beim Rest eher weniger). (ich hoffe, sie verstehen, was ich meine)
Ist es in dem Fall ratsam, die Wand vorher etwas vorzunässen, oder soll ich die Farbe etwas mit Wasser verdünnen? Oder arbeite ich einfach mit zu wenig Druck?
Es wäre toll, wenn sie mir einen Tipp zur Verarbeitung geben könnten!
Viele Grüße aus München,
Jacob A.
Hallo Herr Andreas B.,
auf hochdämmenden Ziegel wird vom Stein-Hersteller ein Leichtputz gefordert. Daher funktioniert der HP 1 L besser. Der Beschichtungsaufbau würde wie folgt aussehen:
• Styrodurflächen mit HP 6 aufzahnen
• HP 1 L als Grundputz, 20 mm Schichtdicke
• Armierlage mit HP 6
• Oberputz mit HP 6 gefilzt
Darauf dann eine hochwertige Silikatfarbe von z.B. Beeck.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die Anregung. Den Vorschlag bezüglich des Kalk-Zementputzes finde ich gut. Hierzu bietet Hessler auch ein Produkt an. HP1 und HP1L.
Könnten Sie mir bitte auch hierfür den Aufbau des Putzes kurz aufzeigen damit ich ein Gefühl dafür bekomme?
Vielen Dank und viele Grüße
Andreas B.
Hallo Herr Andreas B.,
Ringanker, Rollokästen und andere Flächen die nicht aus Ziegel bestehen werden zweifach armiert. Entweder direkt in der Haftbrücke oder im Grundputz. Nach dem Grundputz wird dann noch eine vollflächige Armierlage aufgebracht. So führen wir in den meisten Fällen aus, bei einem Kalkoberputz mit 1 mm Korn.
Es kann in seltenen Fällen aber auch eine zweite Armierlage notwendig werden. Das kann aber der Verarbeiter vor Ort besser beurteilen. Auf den Bildern, die Sie mir per Mail zugesendet haben, erkenne ich nichts was für zwei Armierlagen spricht. Würde bei Ihnen, wenn wir ausführen, nur die Styrodurflächen zweifach armieren.
Allerdings würde ich bei Ihrem Haus eine Beschichtung mit Kalk-Grundputz ablehnen. Zu viel Styrodurflächen die direkt bewettert werden. Wenn die Fassade mit Kalk verputzt werden soll würde ich als Verarbeiter auf min. 40 mm Kalk-Dämmputz bestehen. Kalk-Dämmputz kann aufgrund der Porenstruktur deutlich besser mit Stauwasser und Frost umgehen. Beim Grundputz würde Stauwasser und Frost zu Putzschäden führen.
Bei einem Gebäude welches keine Dämmlage benötigt würde ich dem Bauherrn empfehlen, die Fassade mit einem Kalk-Zementputz zu beschichten. Das ist deutlich günstiger. Wenn am Ende ein mineralischer Oberputz und ein Anstrich mit einer hochwertigen Silikatfarbe draufkommt, wäre dies eine akzeptable Lösung.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
erstmal großes Kompliment das Sie hier so viele Fragen beantworten.
Ich habe noch eine Frage zur Armierlage. Mein Verputzer hat angemerkt das er bei Korn 1mm Putz eher eine zweite Armierlage machen würde. Bei 2mm Korn würde eine reichen. Wie sehen Sie das?
Bezüglich des Dämmputzes kann ich Ihnen mitteilen das wir bereits 36er Poroton verbaut haben und daher eigentlich keine zusätzliche Dämmung mehr erforderlich wäre, aber das Argument hinsichtlich der Styrodurflächen im Zusammenhang mit der Feuchtigkeit hat mich überzeugt oder greift der Effekt bei 20mm nicht?
Vielen Dank und viele Grüße
Andreas B.
Hallo Herr Andreas B.,
wenn zusätzlich noch gedämmt werden soll ist der HP 9 SL natürlich die bessere Wahl. Bei einem Neubau mit Poroton bin ich davon ausgegangen, der Stein erfüllt die Dämmansprüche.
Wenn dem nicht so ist, treffen Sie mit dem Kalk-Dämmputz HP 9 SL eine sehr gute Wahl. Beim empfohlenen Beschichtungsaufbau müssen Sie nur den HP 9 L durch den HP 9 SL in der gewünschten Schichtdicke ersetzen. Bewährt haben sich Schichtdicken um 60 mm. Würde vorab aber berechnen lassen was wirklich Sinn macht.
Ein weiterer Vorteil vom Kalk-Dämmputz ist, Styrodur-Flächen sind nicht mehr so dramatisch. Aufgrund der Porenstruktur und der Schichtdicke funktioniert das deutlich besser, wenn Feuchtigkeit in den Putz eindringt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Sie haben beim Aufbau den HP 9L genannt. Kann ich aus Ihrer Empfehlung entnehmen, dass Sie den Dämmputz HP9 SL nicht präferieren?
Zur Farbe Keim Innostar hab ich grad das Produktblatt gelesen. Produkteigenschaften „Ökologisch einwandfrei“ Zusammensetzung Titandioxid enthalten. Was soll man da noch sagen.
Kann man bei zukünftigen Renovierungsarbeiten da noch was machen?
Viele Grüße
Andreas B.
Hallo Herr Andreas B.,
wenn ein Naturkalkputz im Innenbereich gestrichen wird, sollte Sumpfkalkfarbe verwendet werden. Fertige Silikatfarben halte ich für wenig geeignet, weil diese Kunststoffe (daher Dispersionssilikatfarbe) und meist auch noch Titandioxid enthalten. Also zwei Komponenten die ich mit einem Naturkalkputz eigentlich vermeiden möchte.
Zum Außenputz
Auf Poroton funktioniert folgender Beschichtungsaufbau:
• Vorspritzer HP 10, halbdeckend
• Kalk-Grundputz HP 9 L, Schichtdicke 20 mm
• Kalk-Haftputz HP 14 als Armierlage, Schichtdicke 5 mm
• Naturkalk-Edelputz HP 90 natur, Korn 1,0 mm
• Anstrich mit hochwertiger Silikatfarbe (auf der Fassade darf die Farbe etwas abdichten)
Alternativ können Sie auch Kalkfarbe verwenden. Diese muss aber regelmäßig erneuert werden da sie durch Regen abgewaschen wird. Daher empfehle ich Kalkfarbe auf der Fassade nur wenn kein Gerüst nötig ist um den Anstrich aufzubringen.
Beim Styrodur muss mit HP 6 aufgezahnt werden. Hier müsste aber geprüft werden wo das Styrodur sitzt. Wenn die Styrodurfläche zu groß ist und bei Regen nass werden kann ist Naturkalk an solchen Stellen kritisch zu betrachten. Bei Regen nimmt der Kalkputz Feuchtigkeit ab und leitet diese ins Innere. Am Styrodur würde sich das Wasser stauen weshalb es bei plötzlichem Frost zu Schäden kommen kann.
Daher erst prüfen ob ein nicht hydrophobierter Kalkputz funktioniert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
ich möchte gerne mein Haus mit Kalkputz verputzen lassen.
Nachdem wir bereits innen Kalkputz HP9 / HP90 + Farbe Keim Innostar verwendet haben.
Wie ich in Ihren Kommentar entnommen habe hätte man sich das mit der Farbe auch sparen können. Wobei ich nochmal mit einer ungestrichenen Giebelwand im Dach-geschoss verglichen habe und man den Unterschied schon sieht. Wobei es sich dort um HP90 Natur handelt. Wie der HP90 in weiß aussieht kann ich nicht beurteilen. Jedenfalls wenn der Rest im Dachgeschoss (Holzfaserplatten)gemacht wird werde ich ihren Tipp berücksichtigen.
Zurück zum Außenputz. Welchen Aufbau des Kalkputzes würden Sie empfehlen? HP14 (Haftputz) oder HP9VM (Vorspritzmörtel) dann HP9SL und zum Schluss Kalkfarbe. Der Untergrund besteht aus Porotonsteinen. Die Styrodurbereiche, werden vermutlich mit HP 6 (Amierungsmörtel) und Gewerbe bearbeitet. Für eine fachmännische Aussage bezüglich des Außenputz wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Vielen Dank im Voraus für die vielen Wertvollen Kommentare.
Mit freundlichen Grüßen aus Spiesheim
Andreas B.
Hallo Herr Rainer P.,
Luftkalk-Putz auf Holzfaserplatten funktioniert nicht. Zumindest wenn dieser Luftkalk-Putz nicht noch Zusätze enthält, die es ermöglichen oder wenn die Platten entsprechend vorbereitet wurden. Es gibt ansonsten Probleme bezüglich der Haftung. Zudem kann es zu Verfärbungen im Putz oder Abbinde-Problemen kommen.
Auch Luftkalk braucht Feuchtigkeit um Abbinden zu können. Auf einer Holzfaserplatte kann der Putz aber nicht, wie notwendig, nachgewässert werden. Daher bindet der Luftkalk nicht richtig ab und sandet stark. Wenn die Haftung passt, können Sie mit Kalkmilch versuchen die Festigkeit zu erhöhen. Sollte dies gelingen wird es aber evtl. zur Rissbildung kommen, weil sich die Spannung im Putz erhöht.
Wenn der Untergrund nicht mit einem Kalk-Haftputz aufgezahnt wurde, würde ich den Putz nochmal entfernen. Lieber jetzt nochmal neu aufbauen als später ständig Schäden beheben zu müssen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
mein Verputzer hat im Innenraum auf einer Holzweichfaserplatte einen Luft-Kalkputz erstellt, dessen obere Lage nach einigen Tagen Trocknungszeit beim Drüberstreichen im Vergleich zu den anderen Wänden noch recht stark sandet. Meine Frage dazu: Ist das schon ein Zeichen, dass der Putz nicht korrekt ist? Der Handwerker meint ja, aber er hat bislang nur mit Lehmputz gearbeitet. Oder müssen wir einfach noch mehr Trocknungszeit abwarten? Und wenn der Putz in einer Woche immer noch sandet, sollen wir dann mit Kalkmilch nachlegen, oder den Putz neu machen?
Mit herzlichen Grüßen
Rainer P.
Hallo Herr Ingo H.,
Hanfmehl speichert Feuchtigkeit und vereinfacht somit die Verarbeitung. Sie können pro 10 kg auch zwei Esslöffel Leinöl beimischen. Das bringt noch ein wenig mehr Zeit bei der Verarbeitung. Leinöl aber in den Kalkteig einmischen, bevor Wasser zugegeben wird.
Natürlich können Sie auch Luftkalk und NHL mischen. Bei einer Glätte sehe ich aber keine Vorteile darin.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Nicht durch die Maschine, das wird reine Handarbeit. Es ist ja auch nur die millimeterdünne Glätte.
Es geht erstmal nur um Innenwände im Obergeschoss, da ist Schimmel kein Thema. Ansonsten verstehe ich: Quark problemlos weglassen; Hanfmehl kann funktional die Rolle der Zellulose übernehmen; Bindemittelanteil höher, als ich vermutet habe. Stimmt‘s?
Und was ist mit dem anteiligen NHL-Kalk? Ich hätte hier noch einen Sack Otterbein Hydradur NHL5 für Experimente. Damit haben wir recht erfolgreich dänischen Tyndpuds (Dünnputz) nachgemacht, der schon 15 Jahre Bewitterung standhält; mit grobem orangem Schwammbrett auf Ziegelmauerwerk eingeschwemmt. Das nur am Rande.
Hallo Herr Ingo H.,
Kalkputz selbst herstellen ist immer sehr spannend. Wenn Sie genügend Zeit haben und wenn auch mal was nicht gelingen darf, unbedingt versuchen.
Von Quark und Zellulose bin ich kein großer Fan. Bei Kalkputzen, die durch die Putzmaschine müssen, kann ich Zellulose akzeptieren. Bei einem Kalkputz der von Hand verarbeitet wird, würde ich darauf verzichten. Quark in geringer Menge geht noch aber grundsätzlich erhöhen Zellulose und Quark das Risiko der Schimmelbildung, auf Kalkputzen.
Ich würde den Putz eher mit Stein- und Hanfmehl passend einstellen. Für eine Glätte verwenden wir 1 Teil Bindemittel, 1 – 2 Teile Steinmehl und 0 – 0,1 Teile Hanfmehl.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
spannend und sehr aufschlussreich, vielen Dank für Ihre Seite!
Ich habe die Möglichkeit reinen Kalksteinschluff zu beziehen, kantige Körnung bis Siebweite 63 Mikrometer. Ich möchte mir daraus Kalkglätte mischen und meine alten Kalkputzwände (etwa 1880 bis 1920, Brandenburg) spachteln, nachdem nun alle Tapete ab ist.
Mit dem Finden einer Rezeptur tue ich mich noch schwer. Ich würde im ersten Versuch 1:3 RT Bindemittel zugeben und dabei erstmal einem Rezept folgen, das ich gefunden habe. Demnach würde sich das Bindemittel 2:1 aus Weißkalkhydrat und NHL zusammensetzen, ergänzt um „ein wenig Magerquark und Zellulose“. Letzteres in Form von Tapetenkleister.
Was denken Sie, lohnt der Versuch? Wie wäre es besser?
Hallo Herr Jan G.,
Kabel müssen nicht mit Leerrohren ummantelt sein.
Kalk auf Gips ist grundsätzlich schwierig. Gips wird mit Biogrund grundiert und mit HP 14 überspachtelt und aufgezahnt. Ob der HP 14 bei Ihnen nötig ist kann ich aber ohne Bilder nicht beurteilen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, aufgrund Ihres Blogs möchten wir im Haus mehrere Räume mit Kalkputz versehen. Ich habe Kessler Haftputz, Grundputz und Edelputz besorgt und stehe nun vor zwei Fragen die ich per Internet Recherche nicht richtig beantworten konnte: 1. Können NYM-J Kabel mit Kalkputz eingeputzt werden oder müssen dort zwingend Leerrohre verwendet werden? 2. Wir haben von den Proton Steinen den Rigips entfernt und die Gipskleckse mit dem Stemmhammer beseitigt. Jetzt sind aber immer noch dünne Gipsreste auf den Steinen (in den Rillen) vorhanden. Wird dies Probleme bereiten? Vielen Dank im Voraus, Jan G.
Hallo Herr Hans S.,
ob Kalk- oder Kalksanierputz hängt vom Feuchtgehalt und der Ursache ab. Wenn mit ständig nachkommender Feuchtigkeit zu rechnen ist, würde ich den Kalk-Sanierputz verwenden. Der funktioniert etwas besser.
Wenn Sie das Feuchteproblem beheben können, was sinnvoll wäre, genügt ein Kalkputz, sofern keine Versalzung vorliegt.
Gerne können Sie mir Bilder zusenden. Dann kann ich meine Aussage konkretisieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo ich habe eine Feuchte Backsteinwand an der mir nach abreisen einer Holzpanelenwand im unteren Bereich der Putz abfiel. Ich wollte nun diese Wand neu verputzen,da diese wand laut Messung feucht ist, bin ich mir unschlüssig ob ich sie mit Sanierputz oder Kalkputz versehe. Tipps wären toll. Grüße Hans
Hallo Herr Philipp A.,
wir haben schon Kalkputze von Hessler verarbeitet die über zwei Jahre alt waren. Wenn sich im Sack noch keine Klumpen gebildet haben kann das Material verarbeitet werden. Am Alter liegt es nicht, wenn sich Klümpchen bilden.
Vielleicht passt der verwendete Rührkorb nicht zum Material. Sie können es auch mal mit etwas weniger Wasser versuchen. Bei einem etwas steiferen Brei entstehen weniger Klümpchen. Es hilft auch, das Material anzurühren und dann erst mal stehen zu lassen. Wenn Sie dann nach 30 – 60 Minuten erneut durchrühren sollten die Klümpchen sich auflösen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Manuel G.,
damit Kalkputze dem Mauerwerk Feuchtigkeit entziehen können, ist die Luftfeuchtigkeit sehr wichtig. Nur bei unter 60% gibt der Kalkputz die Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Daher begrüße ich Ihr Vorhaben, eine Lüftungsanlage zu installieren.
Meiner Erfahrung nach funktioniert der HP 9 SL auf feuchtem Mauerwerk. Wir arbeiten schon viele Jahre mit Kalk-Dämmputzen, um Mauerwerk trocken zu bekommen. Auf einen Bautrockner würde ich verzichten. Das kostet nur viel Geld und bringt nicht viel. Würden Sie die Wände mit einem Trocknungsgerät trocken bekommen, bräuchten Sie den HP 9 SL nicht.
Ob sich durch die technische Trocknung Ausblühungen bilden kann pauschal nicht gesagt werden. Dazu müssen Salze vorhanden sein. Ohne Salze auch keine Ausblühungen.
Wir spritzen feuchtes Mauerwerk mit dem Dämmputz vor und verwenden bei Bedarf lieber Casanet als Putzträger. Selbst wenn der Zementvorspritzer nur halbdeckend aufgebracht wird, ist das auf einem feuchten Mauerwerk nicht ideal. Das ist natürlich keine Empfehlung für Sie. Das ist natürlich keine Empfehlung, sondern nur die Weitergabe von Erfahrungen. Die Herstellerangaben sind maßgeblich.
Dämmputz können Sie, aufgrund vom hohen Leitzuschlaganteil, in Schichtdicken von 3 cm pro Lage verarbeiten. Bei einem saugfähigen Untergrund sind bis zu 6 cm am Tag, in zwei Lagen, möglich. Bei feuchtem Untergrund würde ich mit der nächsten Lage zumindest bis zum nächsten Tag warten. Der Kalkputz muss steif sein, bevor die nächste Lage draufkommt. Zudem sollten Sie die erste Lage aufkämmen. Dann gibt es mit der nächsten Lage keine Haftungsprobleme.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Wir sanieren im Moment eine Wohnung vollständig mit reinem Kalkputz.
Als Oberputz haben wir HP910 Kalkglätte gewählt. Diese wurde vor ca. 8 Monaten gekauft und sofort ins Trockene gebracht. Ebenso lagerte sie die Ganze Zeit Trocken gelagert.
Trotzdem kann ich diesen nicht sauber anrühren. Es bilden sich immer Klümpchen darin. Gerührt wird mit einem Mörtelrührer und leistungsstarker Bohrmaschine immer ca. 6 kg Material. Erst Wasser dann HP910.
Haben sie eine Idee was das sein könnte?
Hallo Herr Engist,
erstmal Danke für Ihre tolle Arbeit und Einsatz.
Wir haben ein Altbaukeller der zu Wohnzwecken dient. Die letzten 50 Jahre war da Gips drauf und die Wände sind sehr feucht und an manchen stellen auch nass ( kein Schimmel!!)
Wir haben nun alles freigelegt, und wollen die Wände mit einer Kombination aus elektrischer Lüftungsanlage und natürlichem Putz in den Griff bekommen.
Putzuntergrund sind Ziegel, Kalksandstein und eine kleine Ecke Porenbeton.
Grundsätzlich hoffe ich das der Hessler HP SL 9 uns weiter hilft.
Jetzt ist meine Frage bezüglich der nassen stellen, ob ich vorher einen Bautrockner aufstellen soll? Ich habe gehört, dass ein schnelles abtrocknen der Wände Ausblühungen verursachen könnte.
Muss das Mauerwerk vor dem verputzen komplett „ausgetrocknet“ werden und kann auch auf feuchte Wände mit Vorspritzmörtel gearbeitet werden?
Grundsätzlich würde ich einen Vorspritzmörtel auftragen und danach 4 Zentimeter Dämmputz.
Hier hätte ich noch eine Frage zu den Arbeitsablauf, da Sie gesagt haben man soll maximal 4 x die Kornstärke in einem Arbeitsgang verarbeitet. Allerdings komme ich mit der Produktbeschreibung von Hessler durcheinander, da dort steht man sollte in einem Arbeitsgang 30 mm verarbeiten. Ist der HP SL 9 da eine Ausnahme?
Danke für Ihre Hilfe
Hallo Herr Daniel M.,
ich muss Ihnen erst mal zwei Illusionen nehmen.
1. Auch auf rein mineralischen Oberflächen kann Schimmel entstehen. Wenn Sie z.B. Holzböden schleifen und sich Staub auf der Wandoberfläche absetzt.
2. Fertige Silikatfarben enthalten organische Bestandteile. Daher müssten solche Silikatfarben als Dispersions-Silikat verkauft werden. Ist gesetzlich vorgeschrieben aber dennoch nicht gemacht. Nur Reinsilikat ist die Ausnahme.
Jetzt aber zu Ihrem eigentlichen Anliegen:
Kalk-Streichputz auf Betonflächen funktioniert, nachdem eine passende Grundierung aufgebracht wurde, bringt aber nicht viel. Solch ein Streichputz ist zu dünn und kann daher fast keine Feuchtigkeit speichern. Wenn es aber ein Kalk-Streichputz sein soll, nehmen Sie lieber eine Fertigmischung. Selbst anrühren wird Sie viel Zeit und somit Geld kosten.
Besser ist es die Betonflächen erst mal mit 5 mm Kalk-Haftputz zu beschichten. Das hält und sorgt vor allem für genügend Schichtdicke um Feuchtigkeit zu speichern. Darauf können Sie dann den Kalk-Feinputz auftragen. Der wird aber gespachtelt und nicht gerollt. Ich denke rollen wird mit dem Material nicht funktionieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Carsten o. W.,
wir verarbeiten auch Prompt. Damit lässt sich Sockelputz ohne Zement, Steinersatz und noch einiges mehr herstellen. Kalkestrich haben wir nur als Muster hergestellt. Hatten bisher noch nicht die Gelegenheit solch einen Boden bei Kunden einzubauen. Grundsätzlich bin ich aber Fan von Kalkestrichen die geschliffen werden und als fertiger Bodenbelag dienen. Über die Haltbarkeit kann ich sagen, solche Böden haben Jahrhunderte überdauert. Richtig verarbeitet hält Kalkestrich viele Generationen.
Eine Koryphäe im Bereich der Kalkestriche ist Dr. Norbert Höpfer. Von ihm haben Sie sicher schon die Kalkputzregeln im Netz gelesen. Auf seiner Website, romankalk.webs.com finden Sie Rezepturen für Kalkestrich und noch viele mehr.
Ich empfehle Ihnen, wenden Sie sich an Dr. Höpfer. Er kann Ihnen beim Thema Kalkestrich sicher mehr Informationen liefern als ich.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
auch ich bin ein Neuling, der sich gern in Eigenleistung das Heim renovieren will. Es handelt sich um Betonwände und -decken. Diese wurden in einigen Räumen, die schnell verfügbar sein mussten, kurzer Hand von aller Tapete und Kleber/Farbresten befreit und mit einer Silikatfarbe gemalert.
Hintergedanke ist ganz klar die Schimmelvermeidung: Wo nichts organisches ist und wo die Farbe zudem noch „schimmelfeindlich“ ist, da wird auch nichts an oder in den Wänden „wachsen“.
Nun will ich bei den übrigen Räumen und insbesondere im Keller mit Kalk arbeiten. In YouTube-Videos ist die Rede, dass man (wahrscheinlich etwas dickere) Kalkmilch durch die Zugabe von Quarzsand zu Streich/Rollputz machen könnte. An anderer Stelle ist die Rede davon, dass man durch die dezente Zugabe von Magerquark, Casein oder gar kleinen Mengen Wasserglas die Stabilität verbessern und das Auskreiden verhindern könne.
Ich würde es gern einfach handhaben und denke an das Auftragen eines Kalkhaftputzes und das anschließende Aufrollen eines Kalkfeinputzes. Die Frage ist, wie man einen Rollputz zubereitet. Wird er einfach etwas dünner angerührt? Sie schreiben, dass bei einer zu dünnen Mischung die Gefahr der Sinterhautbildung bestünde – also wird es eventuell einen besseren Weg geben.
Ist es Ihnen möglich, mir anhand der vagen Informationen einen hilfreichen Hinweis zu geben? Ist meine Idee überhaupt sinnvoll?
Über ein Feedback würde ich mich freuen.
Liebe Grüße aus der Uckermark,
Daniel M.
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für die vielen beantworteten Fragen auf dieser tollen Plattform.
Als „Jünger“ von Konrad Fischer †, der leider viel zu früh verstorben ist, bin ich um so glücklicher Ihre Seite gefunden zu haben. Unsere Baufachzentren im Brandenburger Land gaben mir auf Fragen zu Praktiken beim arbeiten mit Kalk unter anderem diese Antwort— ich bin aus dem Jahrgang Zement und Beton, alles andere gehört in die Abteilung „Jugend forscht“ . Hie wurden also keine Geschäfte mit mir gemacht.
Die Firma Otterbein hat auf ihrer Seite einige Kalkrezepturen für verschiedene Anwendungen — meine Frage zielt auf die Haltbarkeit von Kalkestrich und Kalkkleber mit dem „Otterbein Romanzement, PROMPT FIX-ZEMENT“ aus Grenobel ab. Haben Sie dieses Produkt als haltbaren/belastbaren Estrich bereits mal verarbeitet? Oder sogar mit diesem Produkt Fliesen verlegt (sowohl Wand und Boden)? Wir sind dabei ein Haus aus dem Jahr 1853 wieder zu beleben und wollen keine unnötigen Zementärenstoffe selber verarbeiten. Mir reicht schon das Steinharte Betongemisch was bei Reparaturen der Jahrzehnte in diesem teilweise mit Kalk überwiegend aber mit Lehm und Ziegel gebauten Fachwerk-Haus verschmiert wurde. Das runter zu bekommen ohne die Bausubstanz zu beschädigen ist bereits eine Wahnsinnsarbeit.
Bleiben Sie Gesund und uns allen Halb-und Unwissenden wohlgesonnen, so dass wir von Ihrem Wissen weiter partizipieren können.
Mit freundlichem Gruß
C.O.W.
Hallo Herr Julian K.,
ohne Bilder ist es schwierig eine passende Antwort zu liefern. Irgendwelche Stoffe im Untergrund haben sich gelöst und wurden an die Oberfläche transportiert. Welche Stoffe dies sind kann ich Ihnen aber so leider nicht beantworten. Dazu wären Bilder vor dem Anstrich notwendig gewesen.
Fakt ist, solche Flecken lassen sich nicht gut behandeln. Sie müssten einen Sperrgrund aufbringen der aber die Oberfläche abdichtet und auf der Kalkfarbe wahrscheinlich nicht hält. Daher ist es besser an den betroffenen Stellen den Anstrich zu entfernen und mit der Vermeidung am Untergrund zu beginnen.
Vielleicht sind im Untergrund Holzdübel, Schrauben oder sonstiges was die Verfärbungen ausgelöst hat. Kann sich aber auch um gelöste Salze handeln. Wie gesagt, ohne Bilder ist das schwierig.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
wir haben in unserem Keller ein ähnliches Problem wie Herr/Frau B. vom 1. September. Wir haben unsere Wände mit Kalkfarbe gestrichen, die wir aus Weißkalkhydrat selbst angemischt haben, und haben nun an einigen Stellen gelbe Flecken. Wir haben als Untergrund einfaches Mauerwerk, auf dem bereits vorher Kalkfarbe war. Diese haben wir an losen Stellen mit einem Spachtel entfernt, an besonders betroffenen Außenwänden wurden die Wände von uns bis aufs Mauerwerk heruntergeschliffen. Die Farbe haben wir mit Trichterpistolen und Kompressoren versucht dünn aufzutragen, um ein zu schnellles Trocknen zu verhindern wurden die Wände nach ca 16-20 Std. erneut mit Wasser bestäubt. Leider haben wir gelbe Flecken nach dem Trocknen der Farbe. Woran kann das liegen? Und gibt es eine Möglichkeit, das zu beheben, ohne dabei die positiven Eigenschaften der Kalkfarbe (dispersonsoffen, alkalisch gegen Schimmel) zu verlieren?
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen und hoffe auf Ihre Hilfe,
Vielen Dank und mit besten Grüßen,
Julian K.
Hallo Herr Axel S.,
mit dem HP 90 wird es schwierig und teuer, Unebenheiten auszugleichen. Das funktioniert mit dem HP 14 besser.
Sehr gut geeignet ist auch der Naturkalk-Lehmoberputz HP 90 KL. Dieser kann, aufgrund vom Lehmanteil, in einer Schichtdicke von 1 – 10 mm verarbeitet werden.
Biogrund unter dem Oberputz ist nicht erforderlich. Wenn Sie den Untergrund ausreichend vornässen, brauchen Sie keinen Biogrund.
HP 90 wird zweilagig, nass in nass verarbeitet. Eine Lage auf eine bereits trockene Lage funktioniert nicht. Der Untergrund entzieht zu schnell die Feuchtigkeit und Sie bekommen die Oberfläche nicht gleichmäßig strukturiert, bei einer Lage.
Ob Sie den HP 90 vor oder nach den Bodenbelägen aufbringen, hängt vom Bodenbelag und den Handwerkern ab. HP 90 gefilzt, lässt sich nicht ansatzfrei ausbessern. Bei der Verarbeitung vom HP 90 muss aber auch der Untergrund gut vorgenässt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vielen Dank für die tollen Beiträge und Erläuterungen zum Thema Kalkputz, welches mich dazu bewegt hat, meinen Neubau-Innenputz wohngesund selbst zu machen/ verputzen.
Den Grundputz habe ich mit 12 Teilen gewaschenem Rheinsand (bis 4mm Korn), 3,5 Teilen Weißkalkhydrat und 0,5 Teilen Zement im Mischer und per Kellenwurf gemacht. Der Grundputz ist somit nach einiger Zeit fertig und 1,5 cm stark.
Nun will ich als Ober- bzw. Edelputz den Kalkputz von Hessler HP90 (natur) verwenden. Da ich Verpzueranfänger bin, ist nicht jede Wand lehrbuchmäßig im Grundputz, sodass ich einige Ausgleichstellen habe (bspw. zu grob abgezogen).
1) Kann der Edelputz HP90 in 1 mm Kornstärke einen Ausgleich schaffen oder müsste ich hier den Ausgleich mit dem Haftputz HP14 über die ganze Fläche durchführenn? Oder was können Sie empfehlen?
Meine weiteren Fragen:
2) Ist der Biogrund HP9500 unbedingt notwendig oder kann auf diesen verzichtet werden, da der Grundputz aus Kalk-Zement gleichmäßig saugt?
3) Macht es Sinn vor Verlegen der Bodenbeläge eine Schicht HP90 aufzuziehen und dann kurz vor Einzug eine zweite Schicht HP90 aufzutragen mit anschließendem Filzen? Oder ist es ratsam beide Schichten aufzutragen, nachdem alle Böden fertig verlegt sind?
Vielen Dank im Voraus und Ihnen eine gute Zeit.
Beste Grüße aus der Südeifel
Axel S.
Hallo Herr Frank S.,
auch feuchtes Mauerwerk kann mit Kalkputz verputzt werden. Wenn der Untergrund feucht und matt ist funktioniert das. Wenn die Oberfläche wegen dem Wasser glänzt wird das nichts. Dann rutscht Ihnen das Material von der Wand.
Meine erste Wahl in Ihrem Fall wäre ein Kalk-Dämmputz. Der entzieht dem Mauerwerk die Feuchtigkeit und kommt aufgrund der Porenstruktur auch mit Salzen sehr gut zurecht. Allerdings funktioniert dies nur bei einer Luftfeuchtigkeit von unter 60% in dem Raum.
Alternativ wäre auch der HP 9 PM von Hessler ein Produkt das in Ihrem Keller funktionieren würde. Das kommt aber mit den Salzen nicht so gut zurecht.
Das Gewölbe wird genauso verputzt. Nur in zwei bis drei Lagen, wegen der Schwerkraft.
Wenn der Sandstein auch feucht ist würde ich diesen auch mit Kalkputz beschichten.
Gerne dürfen Sie mir ein paar Bilder zusenden. Dann kann ich Ihnen mehr zum Beschichtungsaufbau und den geeigneten Materialien sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Frau Maja T.,
wenn nur das Raumklima verbessert werden soll funktioniert Kalkputz auch auf Reibeputz und Dispersionsfarbe. Vorausgesetz die Altbeschichtung hält und ist tragfähig.
Bei einem Kalkputz müssen Sie mit Silikatgrund grundieren, einen Kalk-Haftputz aufbringen und mit einem Kalkoberputz im Wunschfarbton fertigstellen.
Ich empfehle die Produkte von Hessler.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
Ich bin nach langer Suche nach einer Antwort auf meine Frage, nun glücklicherweise auf ihre sehr informative und hilfreiche Seite gestoßen.
Nun erhoffe ich mir hier eine Antwort.
Wir haben ein Haus aus 1955, damals schnell und günstig aus Bauresten mit dünnen Wänden (24cm) erbaut. (Bin natürlich nicht zufrieden mit der Bauweise unseres Hauses, aber ich versuche das beste draus zu machen).
Nun ist im Kinderzimmer eine Wand noch nicht gemacht, die ich aber von Anfang an grausig finde. Sie ist mit Reibeputz versehen und darüber (irgendeine) weisse Farbe. (Das war schon so beim Kauf und scheint mir schon einige Jahre genau so zu sein, wann auch immer dieser Putz “in” war, seither ist das drauf. Evtl wurde Wische durch gestrichen.) Ich hatte schon mal versucht den Putz abzuschlagen, was aber unfassbar mühselig ist und ich bisher nicht die Energie dazu hatte. Wahrscheinlich ist aber viel zu viel Staub in den Rillen, oder was meinen Sie (Holzboden hatten wir 2018 in dem Zimmer geschliffen, danach so gut wie möglich auch die Wände abgesaugt).
Da das Raumklima in unseren Zimmern nicht das angenehmste ist (ich gehe davon aus dass der alte Putz eben so riecht, merkt man immer wenn man mal 1-2 Tage schon nicht daheim war, zumindest ich, mein Mann riecht das irgendwie nicht, oder ignoriert es gekonnt), wollte ich fragen, ob in dem Fall Kinderzimmer ein Kalkputz auf den alten gestrichenen Reibeputz überhaupt in dem Zustand sinnvoll wäre?
Wie müsste ich vorgehen, damit ich das Raumklima wesentlich (oder auch nur etwas) verbessern könnte? (Im besten Fall ohne Reibeputz abzutragen – falls überhaupt machbar).
Vielen herzlichen Dank im Voraus.
Herzliche Grüße
Maja T.
Hallo Herr Engist,
ich möchte meinen Tiefkeller (Gewölbe) nutzbar machen. Die Wände und das Gewölbe sind aus Werkstein (doppelt gebrannten Ziegelstein) und Sandstein ausgeführt. Es gibt zwei Zugluftschächte die dazu geführt haben das in deren Nähe es zu Ausblühungen gekommen ist. Die Wände sind zum Teil sehr nass, mein Feuchtemesser zeigt Out of range an. Deshalb installiere ich ein Belüftungssystem, das in Zukunft verhindern soll, dass zu feuchte Luft in den Tiefkeller eindringt.
Den alten Putz habe ich komplett mechanisch entfernt, mit jetzt zum Teil sehr tiefen offenen Fugen.
Aus ästhetischen Gründen möchte ich die Sandsteine nicht verputzen, sie machen ca.20 Prozent der Wandflächen aus. Ich möchte sonst über alle Flächen inkl. Gewölbe einen Kalkputz aufziehen der nicht besonders glatt und eben sein muss, jedoch nicht gestrichen werden sollte und natürlich weiß wirken sollte. Bis jetzt plane ich ein natürlichen hydraulischen Kalk zu verwenden.
Fragen:
1. Wie feucht darf die Wand maximal sein, bevor man anfängt?
2. Muss beim Gewölbe etwas anders gemacht werden?
3. Was halten Sie davon die Sandsteinblöcke sichtbar zu lassen?
4. Welche Materialien würden Sie verwenden?
Eine gute Zeit und Danke im Voraus
Frank
Hallo Herr K. H.,
stark sandender Altputz muss entfernt werden. Weniger stark sandender Altputz kann mit Wasserglas verfestigt werden. Wichtig ist erst mal ein tragfähiger Untergrund, auch wenn die Strohplatten später wahrscheinlich noch gedübelt werden.
Bei 10 mm Schichtdicke sollten Sie ca. 10 Tage warten, bevor die Strohplatten draufkommen. Wichtig ist es, die Strohplatten später auch mit einem diffusionsoffenen Material zu beschichten.
Wenn Sie mehr Informationen benötigen dürfen Sie mir gerne eine Mail schreiben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Wir sanieren ein Haus von 1931. Da die Wände alle maximal aus 11cm Klinker Steinen sind planen wir diese aus Schallschutzgründen und wegen der Elektroinstallation mit Strohplatten zu beplanken. Leider ist der originale Kalkputz sehr sandig und weich und bei anderen Maßnahmen großflächig von der Wand gefallen. Daher war die Überlegung die Wand zunächst mit Kalkputz zu egalisieren, um dann wie geplant die Strohplatten mit Haftputz anzubringen.
Nun habe ich gelesen, dass es ca ein Jahr dauert bis der Putz bei 10mm komplett karbonisiert und erhärtet ist. Wieviel Zeit sollten wir zum ausreichenden Aushärten vergehen lassen bis wir die Strohplatten anbringen können?
Ich bin nun auch unsicher wie wir mit den Wänden umgehen an denen der Putz, wahrscheinlich hauptsächlich durch den Oberputz und die Farbe hält.
Abschleifen muss ich die Farbe sowieso und würde dann schauen was sich löst. Im Zweifel ist es vielleicht einfacher Ganze Wände neu zu verputzen, als an den Altputz anzuschließen, oder?
MfG K.handmann
Hallo Herr Mathis P.,
auf dem HP 14 halten Fliesen nicht. Haben dies bereits getestet. Auch eine Grundierung bringt da nichts. Mein Tipp: Fläche vom Fliesenspiegel anzeichnen, HP 14 abkratzen und dann erst fliesen. Alles andere wird langfristig nicht funktionieren.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Frau Christina S.,
pauschal kann ich Ihre Frage nicht beantworten. Kommt auf die Art der Risse an. Wenn es sich dabei um vereinzelt auftretende Schwundrisse handelt ist dies nicht dramatisch und bei den aktuellen Temperaturen nur sehr schwer zu verhindern.
Wenn Sie mir Bilder zusenden kann ich Ihnen mehr dazu sagen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
auch ich bin über Ihr tolles Forum an „richtigen“ Kalkputz gekommen (Hessler) und wir sind sehr zufrieden damit.
Meine Frage:
Wir würden gerne in der Küche hinter der Arbeitsplatte einen Fliesenspiegel anbringen. Der Bereich ist (wie überall im Haus) mit HP 14 Haftputz verputzt. Ist das möglich, bzw. gibt es eine Grundierung die wir vorher auftragen sollten?
Danke und Grüße
Mathis P
Hallo Herr Engist,
nun wurde der Kalkgrundputz aufgetragen und es sind Risse entstanden. Ist das beim Kalkgrundputz normal?
Danke und Grüße
Christina W.
Hallo Herr Alex H.,
ohne die Gesamtkonstruktion zu kennen, kann Ihre Frage nicht beantwortet werden. Zudem kann und darf ich bezüglich der Statik keine Aussagen treffen. Beim Service-Center von Fermacell kann Ihnen sicher besser geholfen werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
können Sie bitte über die Statik mit Fermacell Trockenbauplatten erläutern. Wie sicher ist die Konstruktion mit zusätzlichen ca. 10 kg / m2 Gesamtgewicht von Putz auf eine 10 mm Fermacell Platte?
Viele Grüße
Alex H.
Hallo Frau Christina W.,
wenn es sich bei dem Produkt von Otterbein tatsächlich um einen Kalkputz handelt (ohne Zement, ohne chemische Zusätze) benötigen Sie sogar drei Schichten. Zunächst müssen Sie den Untergrund vorbereiten da dieser dem Putz zu schnell die Feuchtigkeit entzieht. Und nach dem Grundputz benötigen Sie noch einen Oberputz.
Den Poroton direkt mit dem Feinputz beschichten funktioniert nicht.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
unser Neubau (gebaut Stein auf Stein – Porotonstein) soll nun innen verputzt wetden. Wir haben uns für den Kalkputz von Otterbein entschieden. Brauchen wir zwingend zwei Schichten, also brauchen wir den Kalkgrundputz oder kann auf den Porotonstein direkt der Kalkfeinputz aufgetragen werden?
Danke und Grüße
Christina W.
Hallo Herr Tom K.,
nach der Fliesengrundierung die Fläche erst mal mit Fliesenkleber abspachteln. Dann Biogrund und Kalk-Haftputz aufbringen. Darauf einen Kalk-Oberputz.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag,
ich würde gerne Fliesen verputzen. Der grobe Plan eines Laien:
1. Ordentlich reinigen alles entfernen was putz stört
2. (Rosa) Quarzgedönsgrundierung für nicht saugende Untergründe ordentlich auftragen
3. Fugen vorspachteln… da hatte ich mich gefragt womit am besten, wenn a.E. Kalkputz drauf soll und darf.
3. Dann der Putz… es darf gerne ein wenig gröber aussehen muss nicht perfekt sein. Naja heben sollte es natürlich schon. Gerne Kalkputz … gerne Luftkalkputz. Ich bin nur schlicht unsicher ob das ok ist oder ich Blödsinn mache. Sollte es nicht gehen würde ich mich über einen alternativen (möglichst einfachen) Tipp zur Umsetzung freuen.
Hallo Frau Claudia H.,
der HP 9 L funktioniert sehr gut auf Lehm. Das Material hätte ich Ihnen auch empfohlen.
Zum Thema: Kalkputze feucht halten
Das wichtigste sind die ersten 48 Stunden. In der Zeit soll der Kalkputz nicht austrocknen. Nach über einer Woche müssen Sie nicht mehr nachwässern.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
zuerst möchte auch ich mich bei Ihnen für Ihre ausführlichen Beschreibungen und Tipps bedanken!
Auch dadurch habe ich schon Vieles zum Thema Kalkputz gelernt.
Aus aktuellem Anlass habe ich trotzdem noch zwei Fragen: Wir haben an unserem Fachwerkhaus die Gefache neu verputzen lassen. Der Verputzer hat als Haftbrücke den Hessler HP14 gezahnt aufgezogen und den HP9L als Unter- und Oberputz verwendet. In den Unterputz hat er ein Edelstahlgitter eingelegt und in den Lehmsteinen befestigt. Insgesamt ist der Putz ca. 2 cm dick. In den vorher ausgekratzten Fugen und an den Ränder ca. 3 cm. Er sagte der Putz wäre zwar eigentlich für Protonwände gedacht, aber auch für Lehmsteine im Fachwerk gut geeignet, weil er nicht so hart wird wie andere Kalkputze und deshalb Bewegungen des Fachwerks besser aushält.
Zum Abschluss seiner Arbeit bat er uns, den Putz „noch einige Tage“ feucht zu halten, damit er carbonatisieren kann. Leider ist er jetzt in den Urlaub gefahren und ich erreiche ihn nicht. Deshalb wende ich mich an Sie.
Mir ist nicht klar und ich bin unsicher, was er mit „einige Tage“ und „feucht halten“ genau meinte. Gelernt haben wir, dass Kalkputz pro Tag einen Millimeter aushärtet. Das würde bedeuten, dass er 20 – 30 Tage feucht gehalten werden müsste. Wir wässern jetzt seit einer Woche. Da wir beide arbeiten müssen, besprühen wir den Putz morgens, mittags (in der Mittagspause fährt mein mein extra nach Hause) und spät abends jeweils mehrfach, damit er sich voll saugen kann. Bei den momentanen Temperaturen von 30° und mehr trocknet er aber trotzdem zwischendrin immer wieder. Auch das oft beschriebene Verhüllen mit Tücher oder Sackleinen nützt nichts. Der Putz ist nach spätestens 1 -2 Stunden wieder ganz hell.
Können Sie bitte kurz erklären, wie lange wir noch wässern müssen und ob es schädlich ist wenn der Putz zwischendurch immer wieder trocknet?
Wir wären Ihnen sehr dankbar!
Mit freundlichen Grüßen,
Claudia H.
Hallo Herr Robin,
bei Porenbeton wie z.B. Ytong muss zunächst die Saugfähigkeit reduziert werden. Dazu kann ein Vorspritzmörtel verwendet werden, der halbdecken aufgebracht wird oder Kalk-Haftputz aufgezahnt.
Als Kalk-Grundputz sollte ein Leichtputz verwendet werden.
Als Oberputz empfehle ich einen Kalk-Edelputz im Wunschfarbton.
Den Grundputz direkt streichen kann ich nicht empfehlen. Ob Ihr geplanter Scheibenputz funktioniert kann ich ohne Produktangaben, nicht beurteilen. Auf einem Naturkalk-Grundputz ohne Zement funktionieren herkömmliche Scheibenputze nicht, weil diese in der Regel Zement enthalten.
Wenn Sie mir ein paar Bilder von Ihrem Objekt zusenden, kann ich Ihnen gerne die passenden Produkte empfehlen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Gerold Engist,
Danke, dass Sie ihr Fachwissen teilen.
Wir haben einen Untergrund aus Porenbeton und sind nun auf der Suche nach einem Grundputz der das Raumklima positiv beeinflusst und welcher von Schimmel gemieden wird.
Mit ist nicht klar welchen Grundputz wir nehmen sollen.
Als Oberputz möchten wir eine Scheibenputz 1,5mm aufbringen. Oder macht es mehr Sinn den Grundputz direkt mit einer Sumpfkalkfarbe zu streichen und dann so zu belassen.
VG
Robin
Hallo Herr Michael L.,
grundsätzlich ja. Vorspritzer enthalten ein 4 mm Korn und irgendwelche Zusätze. Was bei Ihnen rein muss hängt vom Untergrund ab. Prompt (NHL 15) als Zusatz ist in vielen Fällen eine gute Wahl. Bei manchen Untergründen funktioniert auch ein Zement-Vorspritzer, der aber nur halbdeckend aufgebracht werden soll.
Neben dem Untergrund ist auch wichtig ob Sie im Innen- oder Außenbereich verputzen möchten. Im Außenbereich eine Eigenmischung und nur einen Zentimeter Putzstärke wird nichts.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Gerold Engist
danke für Ihre Info.
Kann man einen Kalkhaftputz zum Vorspritzen selber herstellen?
Der von Otterbein kostet ja ca 25€ pro Sack mit Versand.
Ich würde den ca 60m2 netzförmig dünn vorspritzen und dann meinen Kalkputz aufbringen.
Mehr als 1 cm will ja nicht putzen.
Viele Grüße
Hallo Herr Michael L.,
gibt einige Kalkputze am Markt die zweierlei Kalksorten als Bindemittel einsetzen. Warum Sie NHL und CL mischen möchten verstehe ich aber nicht. Die Industrie verwendet als zweite Sorte meist HL, um den Zement nicht angeben zu müssen.
Ich nehme an, Ihnen gefällt beim Sumpfkalk die Flexibilität. Wenn Sie anstelle von NHL 5, NHL 2 verwenden haben Sie die auch, ohne CL beimischen zu müssen. Für mich ist das als würde man bei einer vegetarischen Suppe noch etwas Fleisch, für den Geschmack, mitkochen. Grundsätzlich ist es aber möglich die beiden Bindemittel zu mischen.
Bei Heraklith verwende ich immer erst einen Kalk-Haftputz. Direkt mit dem Grundputz drauf gehen ist mir zu unsicher, weil sich der Putz nur mechanisch verbinden kann. Dünn überspachteln mag funktionieren. Bei dickeren Kalkputz-Lagen sehe ich Haftungsprobleme auf Sie zukommen.
Ob Sie vornässen müssen hängt von der Saugfähigkeit ab. In der Regel ist die nicht wirklich vorhanden, was auch gut ist. Heraklith besteht aus Holzspänen. Die würden aufquellen, in Verbindung mit Wasser. Und aus dem Grund bringen wir erst mal den Kalk-Haftputz auf.
Zur Armierung:
Ein Armierungsgewebe sollte im oberen Drittel einer Putzlage eingebettet sein. Das Gewebe direkt auf den Untergrund tackern bringt nichts. So können keine Risse vermieden werden. Ob Sie Glasseidengewebe oder besser ein Metallgewebe verwenden, hängt vom Untergrund ab. Wenn Sie Casanet eingeben finden Sie sicher einen im Netz, der Metallgewebe verkauft.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Gerold Engist
erstmal vielen Dank für Ihre tolle Seite und die Unterstützung der Menschen die Sie anschreiben.
Ich bin kein Fachmann beschäftige und putze schon seit längerem in meinem alten Haus mit NHl 5 oder Sumpfkalk. Somit ist mir aufgefallen vorallem bei Kanten, das der NHl wesentlich robuster ist und nicht leicht abplatzt.
Zu meinem derzeitigen Projekt und Fragen:
Dachboden ausgebaut nur mit Massivholz und darauf Heraklithplatten geschraubt. Alles auch mit Kalk oder Kalkzigelsteinmischungen abgedichtet. Kein Schum.
Ich bin kurz vor dem verputzen was mir eigentlich am meisten Spaß macht bei meinem Hoby mit dem Kalk 🙂
Ich würde gerne meinen Putz aus je zur hälfte NHL5 und 3 Jahre alten Sumpfkalk herstellen.
Was passiert wenn NHL 5 und Sumpfkalk zusammen mische?
Komm ich auf die Stärke von NHL 3.5 oder NHL2?
Passen NHl und Sumpfkalk in einer Putzmischung überhaupt zusammen?
Auf eine Fugen zwischen den Heraklith Platten habe ich zum Testen ein normaes Gewebeband getackert und leicht mit NHL5 Mischung überzogen. Hält ganz gut.
Auch Jutegewebe ausprobiert war aber nicht so gut.
Wird das auch später unter dem Putz halten? Oder gibt es eine bessere Lösung eventuelle Risse zu vermeiden?
Ich weiß früher wurde mit Drahtgeflecht verarbeitet, leider findet man nichts darüber mehr im Netz.
Noch eine Frage zu den Heraklith Platten. Wie stark muss man diese vornässen z.B. bei 20 °C?
Die saugen ja nicht so stark wie ein Mauerwerk und man hat mehr Zeit um mit dem Putz zu arbeiten.
Über Ihre Antwort würde ich mich freuen.
Viele Grüße
Michael aus Erlangen bei Nürnberg
Hallo Frau Sonja,
sehr gut wasserabweisend wird die Oberfläche mit einem Wachs. Ich bin aber kein großer Fan von Wachs oder Seife. Das Problem dabei: Wenn die Fläche gestrichen oder neu verputzt werden soll, muss das Wachs/Seife komplett entfernt werden. Dies ist in der Regel nicht möglich ohne den Putz zu entfernen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
wir möchten uns gerne in verschiedenen Räumen (Küche, Diele, Bad) Kalkglätte machen lassen und hatten gelesen, dass diese am besten zuerst geseift und dann gewachst wird, um wasserabweisend und reinigungsfähig zu werden.
Unser Handwerker hat vor, nur Bienenwachs aufzutragen. Sind die Wände damit denn ausreichend geschützt?
Und muss bei späteren Reparaturen oder Renovierungen der Wachs auch wieder entfernt werden, ebenso wie die Seife?
Vielen Dank und freundliche Grüße
Sonja
Hallo Frau Petra R.,
mache ich gerne. Wenn Sie weitere Fragen haben, einfach melden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Vielen Dank für Ihre schnelle Rückmeldung und Ihre Hinweise zu unseren Fragen.
Viele Grüße
Petra R.
Hallo Frau Petra R.,
die Abdichtung sollte entfernt oder mit Fliesenkleber abgespachtelt werden. Der Kalk-Haftputz hält auf der Abdichtung nicht.
Eine Grundierung brauchen Sie nicht, wenn Sie den HP 14 auf einen Kalk-Zementputz aufbringen. Bei Gipsplatten oder einem Gips-Putz benötigen Sie den Biogrund von Hessler.
Ob die vorhandene Caseingrundierung auch funktioniert kann ich nicht sagen. Das hängt davon ab wieviel Casein enthalten ist. Zu viel Casein wäre im Bad nicht gut, weil es zu Schäden führen kann.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Mirco H.,
die Flächen nur mit Kalkglätte abzuspachteln halte ich für nur sehr schwer umsetzbar. Dann muss der Untergrund nahezu perfekt sein. Zudem glaube ich, auch beim Leichtbeton ist eine größere Putzstärke vom Haus-Hersteller vorgegeben.
Dies sollten Sie im Vorfeld prüfen.
Wenn ein Dünnlagenputz möglich ist, empfehle ich folgenden Beschichtungsaufbau:
• Kalk-Haftputz in einer Schichtdicke von 5 mm, mit Armierungsgewebe wo nötig.
• Als Oberputz können Sie den HP 90 verwenden. Dieser kann gefilzt oder geglättet werden. Das ist einfacher zu verarbeiten als die Kalk-Glätte.
Wenn Sie mir Bilder der Flächen zusenden, kann ich prüfen ob weitere Materialien / Vorarbeiten nötig sind.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Wir würden gern oberhalb der neu verlegten Fliesen in unserem Bad einen Kalkputz (HP14 ggf. inkl. Armierungsgewebe anschließend HP90 wie von Ihnen beschrieben) auftragen.
Der Fliesenleger hat im Duschbereich eine blaue Verbundabdichtung aufgebracht, die oberhalb der Fliesen noch auf dem alten Putz zu sehen ist (ca. 15 cm hoch). Sollten wir diese blaue Abdichtung besser vorher entfernen oder vorbehandeln? Zusätzlich wäre unsere Frage, ob wir auch Casein von Kreidezeit für die Grundierung verwenden können (dieses hatten wir schon gekauft bevor wir auf Ihren interessanten Block gestoßen sind).
Herzlichen Dank und viele Grüße, P. R.
Hallo Herr Engist,
danke für Ihre Seiten erstmal, ganz toll, vor allem die vielen Kommentare und Antworten.
Zu Uns: Wir bauen gerade ein Haus aus Leichtbeton (Blähton), welcher angeblich ja auch Wasser aufnehmen und abgeben kann und nicht schimmelt. Nun habe ich mich gefragt, ob sich Kalkputz dafür eignet. Am liebsten würde ich nur eine dünne Schicht aufbringen, da die Wände ja schon sehr glatt sind und eigentlich nicht viel benötigen, ausser evtl. die Ecken. Daher hatte ich nun Hessler Hp 910 ins Auge gefasst. Was würden sie da empfehlen?
Viele Grüße
Mirco
Hallo Herr Thomas,
auf Ihre Frage, bezüglich der Verträglichkeit vom Kunststoffrohr im Kalkputz, kann Ihnen nur der Rohr-Hersteller eine verbindliche Antwort liefern.
Wedi-Platten können mit Biogrund und Kalk-Haftputz beschichtet werden. Wenn da allerdings noch ein Kalk-Grundputz drüber soll ziehe ich es vor, solche Bereiche erst mal mit einem herkömmlichen Armierungskleber aufzuzahnen.
Bei 3 cm Putzdicke dauert es ca. 3 Jahre bis er sich, durch die Aufnahme von CO2, theoretisch wieder in „Kalkstein“ verwandelt hat. Weitere Lagen aufbringen oder die Wandheizung einschalten können Sie schon deutlich früher. Pro Millimeter Putzdicke soll der Kalkputz 24 Stunden trocknen. Sobald der Putz komplett durchgetrocknet ist können Sie die Heizung einschalten.
Hier noch ein paar Anregungen:
Anstelle vom Kalk-Grundputz HP 9 empfehle Ich den Kalk-Lehm-Grundputz HP 9 KL. Der funktioniert auf einer Wandheizung deutlich besser. Der Lehmanteil macht den Putz etwas flexibler und sorgt auch noch für eine höhere Wärmespeicherfähigkeit.
Wenn Sie die Heizrohre in zwei Lagen einputzen und jede Lage erst trocknen lassen, geht das schneller als 3 cm auf einmal trocknen zu lassen. Zudem reduziert sich die Gefahr der Schwundrissbildung.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
kann Kalkputz bei einer Wandheizung irgendwann zu Schäden an den Kunsstoffrohren (hier Alu-Verbund) führen? Immerhin sollten Glasfasergewebe eine besondere Resistenz aufweisen.
Kalkputz auf WEDI-Platten o.ä. ist bei Vorspachtelung mit Armierungskleber + feiner Zahnkelle kein Problem (wie ich hier schon gelesen habe). Wäre auch ein Hessler Naturkalk-Haftputz HP14 möglich / sinnvoll?
Die Endfestigkeit bei 3cm Kalkputz (Wandheizung) kommt erst nach 3Jahren? Wie lange sollte der Putz unbeheizt und unbeschichtet stehen, bevor man durch Erwärmung quasi das letzte Wasser austreibt?
Gruß Thomas
(Ihre Seite ist eine wunderbare Informationsquelle!)
Hallo Herr Tobias S.,
grundsätzlich können Sie mit Kalkputz auch Schichtdicken von 10 cm realisieren. Sie müssen aber in mehreren Lagen (jeweils bis 20 mm) arbeiten und jede Lage erst mal trocknen lassen.
Mich überzeugt Ihr geplantes Vorhaben aber nicht wirklich. Zum einen enthält der HL5 Zement und dann bin ich auch kein Fan von Plattendämmstoffen. Besser für das Gebäude ist ein homogener Beschichtungsaufbau mit Naturkalk. In Ihrem Fall empfehle ich einen Kalk-Dämmputz.
Wenn Sie mir ein paar Bilder erhalten Sie gerne mehr Informationen zum Beschichtungsaufbau mit Kalk-Dämmputz.
Egal wofür Sie sich letztendlich entscheiden, vorab sollten Sie die Taupunktverschiebung berechnen. Bei einer Innendämmung ist dies extrem wichtig.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Ich habe eine sehr schiefe, unebene Sandsteinmauer (Außenwand) mit einem Unterschied von 10cm von unten nach oben. Mein Plan war den Unterschied mit Kalkmörtel (HL5) einigermaßen auszugleichen und dann eine Innendämmung (UdiReco) drauf zumachen.
Kann ich den Kalkmörtel so dick auftragen, und wenn ja, wie?
Viele Grüße
Hallo Herr André H.,
ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Projekt und für die Zukunft alles Gute. Sollten Sie noch Fragen haben dürfen Sie sich gerne melden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
viel Dank für Ihre schnelle Rückmeldung!
Beim Spritzbewurf haben Sie Recht, ich meinte die Art des Auftragens, also auf die Kelle und an die Wand werfen. Sorry für die falsche Wortwahl, wieder was gelernt.
Die 1,5cm Schichtdicke habe ich in jedem Fall eingehalten, stellenweise ist’s deutlich mehr (2lagig aufgetragen)
Eine weiterhin schöne Zeit & viel Durchhaltevermögen auch bei und mit „ungewöhnlichen“ Anfragen hier auf dem Blog!
Hallo Herr André H.,
die Welt ist voll von Menschen, die wir nicht in zweifacher Ausführung brauchen. Da erscheint mir mein Einsatz die deutlich bessere Wahl.
Zu Ihren Fragen:
Schwundrisse entstehen während der Trocknungsphase. Mit solchen Rissen haben Sie nicht mehr zu rechnen. Ob allerdings grundsätzlich noch Risse kommen, kann ich nicht beantworten. Das hängt vom Untergrund ab. Im Altbau, auf Wänden die schon viele Jahrzehnte ohne Risse sind, eher nicht. Vorausgesetzt es werden keine gravierenden Veränderungen vorgenommen. Also wenn ein Raum noch nie beheizt war und dann kommt eine Heizung rein oder wenn Maueröffnungen geschaffen werden usw.
Bei Ihnen im Keller wird dies wahrscheinlich nicht der Fall sein weshalb eher nicht mit Rissen zu rechnen ist.
Bezüglich der Wassermenge: Die Angaben auf dem Sack sind Richtwerte die abweichen können. Wenn der Kalkputz mit 6 Liter gut gehaftet hat ist das in Ordnung. Einen Nachteil bezüglich der Qualität erwarte ich nicht. Sie haben den Kalkputz ja die ersten Tage mit Wasser versorgt.
Eine Kurze Zwischenfrage: Mit Spritzbewurf meinen Sie den Grundputz den Sie in einer Schichtdicke von ca. 15 mm aufgebracht haben. Ein Spritzbewurf ist nämlich was anderes. Spritzbewurf bedeutet bei uns, den Untergrund mit einem Vorspritzmörtel zu versehen. Weil Sie aber den HP 14 als Haftbrücke haben nehme ich an, Sie meinen die Art wie Sie den Grundputz aufgebracht haben.
Zu Ihrer letzten Anmerkung bezüglich nicht deklarierter Inhaltsstoffe. Ich kenne aktuell keinen Putzhersteller der transparenter ist als Hessler. Nirgendwo sonst finden Sie Kalkputze mit einer transparenteren Deklaration der Inhaltsstoffe. Beim Deckgrund gebe ich Ihnen recht. Das könnte besser sein, ist aber ein Produkt welches zugekauft wird. Ansonsten wird bei jedem einzelnen Produkt genau angegeben was drin ist. Selbst beim HP 14 wird das Haftmittel Essigsäurevinylacetat nicht verschwiegen.
Wenn Ihnen da aber andere, zuverlässige Informationen vorliegen, bitte mit mir teilen.
Grüße aus Marktbreit
Hallo Herr Engist,
vielen vielen Dank für Ihre hilfreichen Informationen und die Zeit, die Sie sich hier nehmen, um uns zu beraten – ich hoffe in diesem Fall sehr darauf, dass sich auch bald Menschen klonen lassen können… 😉
Nun zu meinen Fragen:
Ein Keller eines Hauses Bj1900, die Wand aus Stampfbeton mit einigen tiefen Löchern (vom Abschlagen des alten Putzes) wurde mit Hessler HP14 haftfähig gemacht.
Als 2te Lage kam HP9 zum Einsatz.
Beim Verarbeiten habe ich jedoch gemerkt, das die 7,5l Wasser für einen 25kg Sack deutlich zu viel für einen Spritzbewurf sind und habe es bei 6-6,2l gut hinbekommen, das Material zu verarbeiten.
Nach dem Auftragen per Quast immer wieder feucht gehalten und bisher keine Risse. (Ist schon einige Wochen her, der Putz mittlerweile durchgetrocknet hell)
Würden Sie noch unschöne Dinge erwarten aufgrund zu wenig Wasser?
Stelle ich mich nur zu ungeschickt beim Spritzbewurf an mit der vom Hersteller angegebenen Wassermenge oder ist dies nur für Maschinenverarbeitung die empfohlene Menge, damit es in der Maschine gut „flutscht“?
Ich vorhin gelesen, dass auch hier bei den HP Produkten nicht näher definierte Zusätze zur besseren Verarbeitung drin sind.
Leider ist mir das erst jetzt aufgefallen, habe mich hier auf Internetmaterial verlassen.
Kennen Sie Produkte/Hersteller, welche die Dinge ganz offen legen?
Danke Ihnen!
Hallo Herr Christian S.,
es freut mich wenn ich Ihnen ein wenig helfen konnte.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Danke für die guten Tipps. Das werde ich so machen. Danke.
Hallo Herr Christian S.,
bei solchen Unterschieden in der Schichtdicke sollten Sie erst mal vorputzen. Damit Ihnen das Material nicht von der Wand rutscht empfehle ich einen Kalk-Leichtputz. Damit würde ich erst mal alles auf ein Niveau bringen, damit die letzte Grundputzlage eine gleichmäßige Dicke hat.
Ich empfehle Ihnen auch dringend, die Ausgleichslagen immer durchtrocknen zu lassen. Das spart unterm Strich Trocknungszeit und minimiert die Schwundrissbildung.
Wichtig ist natürlich auch welchen Kalkputz Sie verwenden. Ein NHL Kalkputz bereitet bei größeren Schichtdicken deutlich weniger Probleme als ein Luftkalkputz.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Wie geht man vor wenn die Wand (Bruchstein) sehr uneben ist? Unten am Boden ist die Putzschiene 2.5cm von der Wand weg, Richtung Decke sind es dann über 4cm. Mein Plan war diese Dellen erstmal Nass in Nass aufzufüllen mit Kalkputz mit einer Zahntraufel, das ganze dann 2 Tage trocknen lassen und dann fertig zu putzen wieder Nass in Nass und dann die Schiene zu entfernen und zu machen.
Hallo Herr Mirko D.,
Kalkputze ohne haftverbessernde Zusätze haften auf Kunststoff nicht und Metall wird angegriffen. Deshalb Ecken leicht abrunden, um auf Profile verzichten zu können, oder wissen was man tut.
Um zu prüfen um welche Art von Altputz es sich handelt gibt es verschiedene Methoden.
1. Sichtprüfung: Welche Farbe hat der Putz (weiß Gips, hellgrau Kalk- oder Kalk-Zement, dunkelgrau Zement). Auch die Verteilung vom Sand im Putz kann helfen. Bei Gipsputzen ist das Sandkorn fast nicht erkennbar. Bei mineralischen Putzen schon.
2. Sie können z.B. mit Essigessenz prüfen ob Kalk enthalten ist. Wenn es stark schäumt ist viel Kalk enthalten.
Wichtiger als die Bestimmung vom Bindemittel im Putz ist aber die Qualität und die Eigenschaften. Es bringt nichts, wenn Sie einen Kalkputz erkennen dieser aber extrem stark sandet oder mit Tiefengrund abgedichtet wurde.
Deshalb Saugfähigkeit, Festigkeit, Verbindung zum Untergrund prüfen. Das ist erst mal wichtiger.
Wenn Sie mir ein paar Bilder zusenden sag ich Ihnen welcher Putz verwendet wurde.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Großes Lob an Ihre Fachkompetenz findet man selten.
Und das Sie alle Fragen beantworten echt Hut ab.
Sie haben in einem Beitrag geschrieben das Metall oder Kunststoff Kantenschutz nicht mit Kalkputz Harmonieren wie genau meinen Sie das?
Wir renovieren momentan ein Haus was im Innenbereichen komplett mit Latexfarbe gestrichen war.
Da man diese ja nur schwer entfernen kann wurde die Farbe komplett runtergefräst.
Nun würden wir gerne den darunterliegenden Putz bestimmen wie macht man das am besten?
Grüße Mirko
Hallo Herr Kadir T.,
0,6 cm sind zu wenig und 3,5 cm zu viel für einlagigen Kalk-Grundputz. Deshalb erst die Vertiefungen vorputzen und trocknen lassen. Danach die ganze Fläche 15 mm stark mit Kalk-Grundputz verputzen.
Wenn sie die Ausgleichslage nicht trocknen lassen kann es zu schwundrissen kommen.
Ob an der Stelle ein Kalk-Zementputz sinnvoll wäre kann ich nicht beurteilen. Grundsätzlich halte ich einen Kalkputz für die bessere Wahl.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Rocco L.,
die Fugen können Sie mit Kalkputz füllen. Wichtig dabei, der Kalkputz sollte ein 4 mm Korn haben damit er Druckstabil ist. Zudem empfehle ich einen Vorspritzer auf die Bruchsteine.
Den Kalk-Oberputz können Sie strukturieren. Einen handelsüblichen Strukturputz würde ich nicht verwenden. Diese enthalten in der Regel Zusätze die nicht gesund sind. Zudem macht der Kalkputz wenig Sinn wenn dann ein kunststoffhaltiger Putz drüber kommt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Vielen Dank für die sehr informative Seite.
Nun zu meinem Anliegen.
Wir würden gerne unseren Anbau selbst mit Kalkputz von Otterbein verputzen. Allerdings haben die Maurer nicht gut gearbeitet. An einer Stelle würde die Schichtstärke (Putz) 0,6 cm betragen und bis auf 3,5 cm gehen.
Macht es hier Sinn den Kalkputz mit entsprechender Standzeit bis zur erforderlichen Schichtstärke zu verarbeiten oder sollen wir an dieser Stelle eher Kalkzementputz verwenden?
Vielen Dank im Voraus.
Hallo Herr Engist,
ich habe eine Innenwand, die etwa auf 1,5m Höhe aus Bruchsteinen und dem Rest Ziegeln besteht. Diese habe ich komplett vom alten Putz befreit und möchte nun neu verputzen. Da die Fugen bei den Bruchsteinen hier und da doch recht groß und ausgebrochen sind, stell ich mir die Frage ob ich die Fugen komplett mit Kalkputz zuschmieren kann. Wenn ich die Wand dann komplett mit Kalkputz verputze, kann ich dann dort noch einen Strukturputz aufbringen?
Hallo Herr Sebastian B.,
beim Solubel SP50 handelt es sich um einen Luftkalkmörtel. Bisher ging ich von einem Zementvorspritzer aus.
Dann funktioniert der Beschichtungsaufbau. Einzig bei der Kaseinfarbe bin ich noch skeptisch. Grundsätzlich sind Kaseinfarben noch nicht mal für Feuchträume geeignet. Da Solubel die Farbe aber für den Außenbereich frei gibt, werden die entsprechende Zusätze beigemischt haben, damit das langfristig funktioniert.
Im Innenbereich funktioniert der Beschichtungsaufbau, auch wenn Solubel nicht auf meiner Empfehlungsliste steht. Naturharze, Proteine und Zucker gehören für mich nicht in einen Kalkputz.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo, Herr Engist,
der Vorspritzer soll lt. Vertreiber auch mit Solubel SP50 0-2mm vollflächig und etwas dicker ausgeführt werden, als Haftbrücke und saugender Untergrund. Standzeit mind. 3-4 Tage, anschl. Grundputz mit Solubel SP 50 0-2 mm ca. 12 mm stark Oberfläche am nächsten Tag aufrauen Standzeit 24 Stunden.
Deckputz mit Solubel SP 50 0-1 mm aufziehen und nach Ansteifen des Putzes verfilzen danach am nächsten Tag könnte mit Kalkkaseinfarbe gestrichen werden (oder Silikatfarbe, die aber erst nach vollständiger Trocknung des Putzes).
Auch für den Innenbereich würde ich den Putz nehmen wollen. Was halten Sie von der Rezeptur?
Hallo Herr Sebastian B.,
Ihr geplanter Beschichtungsaufbau wird nicht funktionieren.
Im Außenbereich, auf Heraklith und Vorspritzer würde ich die Finger von Kalkputzen lassen. Schon die Kaseinfarbe ist für den Außenbereich ungeeignet.
Schlimmer noch ist aber der geplante Putzaufbau. Beim Vorspritzer handelt es sich wahrscheinlich um einen Zementvorspritzer. Der wird Ihnen später die größten Probleme bereiten. Der sorgt nämlich dafür, dass sich Feuchtigkeit genau zwischen Vorspritzer und Kalkputz sammeln wird. Wenn jetzt noch Frost hinzu kommt wird der Putz abplatzen, weil die Feuchtigkeit gefriert.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo, Herr Engist,
als Außenputz auf Heraklithplatten 35mm auf Holzständerwerk tendiere ich zu Solubel SP50: dicker Vorspritz, Grundputz, Feinputz, Kalk-Kaseinfarbe, alles von Solubel. Wie ist Ihre Bewertung dieses Putzes und des Aufbaues?
Hallo Herr Jens,
aktuell habe ich leider noch keinen Verarbeiter in Ihrer Region. Ich kann Ihnen aber gerne helfen die richtigen Produkte für Ihre Untergründe zu finden. Zudem kann ich Ihnen Tipps geben, bezüglich der Verarbeitung und gerne auch einen Verputzer anleiten, wenn er bereit ist Naturkalk zu verarbeiten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist,
wir haben einen Altbau gekauft und möchten innen gerne mit Kalkputz arbeiten lassen. Können Sie einen Verarbeiter im Raum Saarland empfehlen?
Die bisherigen Angebote waren auf Nachfrage hinsichtlich reinem Kalkputz wenig ergiebig.
Beste Grüße aus dem Saarland
Hallo Herr Alex G.,
der HP 14 muss pro Millimeter Schichtdicke ca. 24 Stunden trocknen. Den Oberputz aufbringen bevor der HP 14 trocken ist kann zu Problemen führen.
Ob die Rissbildung am noch nicht trockenen HP 14 liegt oder der Fehler im Untergrund zu finden ist kann ich so nicht beantworten. Dafür wären Bilder notwendig.
Grundsätzlich funktioniert die Armierlage (HP 14 mit Gewebeeinlage) aber erst wenn der HP 14 trocken ist. Erst dann schützt das Gewebe vor Rissbildung.
Sie können den HP 90 anschleifen und ihn dann erneut zweilagig aufbringen. Aber erst nachdem der HP 14 richtig trocken ist. Dann sollte die Armierlage funktionieren und vor weiteren Rissen schützen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
„Biogrund + Kalk-Haftputz mit Gewebeeinlage + Kalk-Edelputz im Wunschfarbton“
Das führen wir aktuell gerade in unserem Altbau für die Fermacelldecken nach Rücksprache mit der Firma Hessler durch. Auf die Grundierung kommt eine HP14 Gewebespachtelung und dann der HP90.
Dabei ist in einem Raum jetzt aber folgendes Problem aufgetreten, wo ich Sie gerne um Ihre Meinung fragen würde: an den Fugen der Platten, die teilweise leider etwas größer ausgefallen sind, zeigen sich jetzt Risse im HP90 exakt an den Fugen der zweiten Lage.
Wir sind jetzt leider ein wenig überfragt, woran das liegen kann. Kann das davon kommen, dass wir den HP14 keine 24h stehen gelassen haben, bevor wir den HP90 aufgetragen haben und er noch nicht richtig abgebunden war? Oder ist das evtl. ein Problem mit den Fermacell-Kanten in den Fugen, welche die Feuchtigkeit unterschiedlich schnell ableiten?
Haben Sie evtl. auch eine Idee, wie wir das im Nachgang noch beheben könnten?
Gruß
Alex G.
p.s. wirklich eine ausgezeichnete Seite! Ich habe mir hier schon viel Infos für die Sanierung unseres Altbau geholt! Vielen Dank dafür!
Hallo Herr Frank R.,
wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen lieben Dank für ihre Antwort, bei weiteren Fragen werde ich mich melden.
Beste Grüße aus dem Erzgebirge
Hallo Herr Frank R.,
Fermacell können Sie wie folgt beschichten:
Biogrund + Kalk-Streichputz
Der Nachteil dabei, es kann an den Plattenfugen zur Rissbildung kommen und die Kalkschicht ist zu dünn, um das Raumklima merklich zu verbessern.
Deshalb halte ich folgenden Beschichtungsaufbau für deutlich besser:
Biogrund + Kalk-Haftputz mit Gewebeeinlage + Kalk-Edelputz im Wunschfarbton
So bekommen Sie das mit der Rissbildung in den Griff. Zudem werden Sie bei einer Gesamtschichtstärke von ca. 6 mm Ihr Raumklima spürbar verbessern.
Bei den Gipsplatten im Bad können Sie den selben Beschichtungsaufbau verwenden.
Wenn Sie Informationen zum Material oder der Verarbeitung wünschen, können Sie sich mit Ihrem Anliegen gerne unter info@natuerlich-kalk.de melden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich habe in meinem Treppenhaus die Wände mit Gipsfaserplatten (Fermacell) verkleidet und möchte diese mit Kalk verputzen, überspachteln. Für die Grundierung habe ich Biogrung geplant, das habe ich mir hier im Block schon heraus gelesen. Nur bin ich mir nicht sicher welchen Putz ich nehmen soll, habe nur den Streichputz gefunden.
Des weiteren habe ich noch ein Bad neu gebaut. Eine Wand sind Holzbalken mit Ytong ausgemauert und Gipskarton an den anderen Wänden welche teilweise gefliest werden sollen. Da bräuchte ich auch mal noch einen Tipp für den Putz.
Ich mach ja sehr viel selbst, aber Putzen ist nicht so mein Ding. Darum auch die Fermacell Platten.
Vielen Dank im Voraus für ihre Mühe.
Frank.R
Hallo Herr Michael H.,
den Grundputz sollten Sie die ersten 48 Stunden immer dann, wenn er hell wird anfeuchten. Am besten Sie verwenden dafür eine Pumpsprühfalsche. Was Sie unter leichtem oder starkem anfeuchten verstehen kann ich leider nicht beurteilen. Das aufgebrachte Wasser sollten nicht vom Putz ablaufen sondern eindringen.
Die Deckputzlage würde ich die ersten 24 Stunden vor zu schneller Austrocknung schützen und bei Bedarf anfeuchten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Enggist
dank Ihrer Tips konnte ich nun mein Wohnzimmer mit einem selbergemischten Kalkputz verputzen. (Grundput). Vielen Dank nochmals. Nun kommt ein Hessler Sumpfkalkputz 0.5mm drauf. Die ersten Versuche haben sehr gut funktioniert.
Etwas ist uns noch nicht klar.
– Sollen wir den Grundputz (nach dem Entfernen der Sinterschicht) nur leicht anfeuchten oder darf man da auch start anfeuchten und etwas warten?
– Wie lange sollen wir den Deckputz feucht halten (2-3mm)
Besten Dank und freundliche Grüssen
Hallo Frau Annalena N.,
das scheint die Woche der Idioten zu sein. Sorry aber ein anderes Wort fällt mir gerade nicht ein. Sie sind nicht die erste diese Woche die mir über genau solch einen Fall berichtet. Kunstharzdispersion dichtet den Kalkputz ab und macht die guten Eigenschaften zunichte. Im schlimmsten Fall behindert die Grundierung die CO2-Aufnahme. Dadurch wird der Kalkputz nachhaltig beschädigt. Zudem sollten Sie sich das Datenblatt der Grundierung mal genau ansehen. Oft werden bei solchen Grundierungen Biozide als Konservierungsmittel beigemischt was in Sachen Wohngesundheit natürlich ein Desaster ist.
Für mich kommt nur ein möglicher Weg in Frage um mit der Situation umzugehen. Die obere Schicht vom Kalkputz muss soweit abgetragen wie die Grundierung eingedrungen ist. Meist genügen 5 mm. Die Grundierung drauf lassen ist keine Option. Schon aus dem Grund, weil ein Naturkalk-Oberputz darauf nicht funktionieren würde.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Herr Engist,
es ist altes Natursteinmauerwerk zu verputzen, ein Problem mit aufsteigender Feuchtigkeit ist vorbeikannt. Die Salzbelastung stellte sich unproblematisch dar, daher entschied man sich für Kalkputz, die erste Schicht wurde bereits aufgetragen. Nun wurde als Grundierung für die kommende Schicht eine Acrykunstharzdispension aufgestrichen. Inwieweit zerstört dies die gewünschte Diffusionsoffenheit und beeinflusst die Wohngesundheit? Was sollten wir tun? Vielen Dank für Ihren Rat.
Hallo Frau Claudia M.,
ja, die Bilder bitte direkt an meine Emailadresse.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
vielen Dank für ihre Antwort.
Fotos kann ich nur direkt an ihre Emailadresse senden, oder?
Grüße
Claudia
Hallo Herr Martin Z.,
wenn dem Kalkputz zu schnell Feuchtigkeit entzogen wird kommt es zu Schwundrissen. Diese sind erst mal nicht tragisch. Vor den nächsten Putzlage hätte geprüft werden sollen ob der Grundputz fest mit der Wand verbunden ist und ob der Putz ausreichend fest ist. Zu schneller Feuchteentzug kann nämlich auch zum Aufbrennen führen oder es können sich Hohlstellen bilden.
Ich würde den Putz zumindest noch auf Hohlstellen abklopfen. Jetzt ist Ihr Verarbeiter vielleicht noch bereit Mängel zu beseitigen. Je länger es dauert desto schwieriger wird es den Verarbeiter ins Boot zu holen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Frau Claudia M.,
ohne Bilder vom Untergrund gesehen zu haben kann ich Ihnen nicht wirklich helfen. Grundsätzlich halte ich 2 Lagen Haga Kalk-Feinputz im Bad für nicht ideal, weil die Gesamtschichtstärke gerade mal 1 – 2 mm beträgt. Solch dünne Schichten können nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen und speichern.
Ich hätte hier auf jeden Fall eine zusätzliche Armierlage mit Kalkputz empfohlen. Um eine größere Schichtdicke zu erreichen und um zusätzlichen Rissschutz zu bieten. Bei den von Ihnen geschilderten Untergründen wäre mit ein Armierungsgewebe im Kalk-Zementputz zu wenig gewesen.
Eine schnelle Lösung gibt es in Ihrem Fall nicht. Die eingesetzte Pflanzenseife muss komplett entfernt werden bevor weitere Schichten aufgebracht werden können. Das bedeutet, den Kalkputz komplett entfernen. Dann grundieren, eine Armierlage mit Kalkputz und dann den Oberputz.
Aus diesen Gründen halte ich nicht viel Seifen auf Kalkputzen. Wenn solche Flächen irgendwann wieder überarbeitet werden sollen muss erst mal viel Aufwand betrieben werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Frau Claudia M.,
wenn Sie mir ein paar Bilder zusenden kann ich Ihnen mehr dazu sagen. Fakt ist, Kalkputz und Kunststoff oder Metallprofile passen nicht gut zusammen. Damit es gelingt sollte man schon ein wenig Erfahrung haben mit den Materialien.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
was für den Handwerker ebenfalls ein Problem war, das er die Ecken und Kanten sauber hinbekommen hat.
Er hat zwar angeblich überall einen Kantenschutz eingearbeitet, aber dadurch das die 2. Kalkschicht aufgetragen wird bevor die 1. komplett durchgetrocknet ist hatte er Probleme saubere Ecken/Kanten zum machen.
Danke nochmals.
Grüße
Claudia
Hallo Herr Engist,
ich bin auf ihre Seite gestoßen, weil auch ich jetzt ein Problem habe. Unser Bad wurde mit Haga Calkosit 0,5mm verputzt geglättet. Der Aufbau war folgendermaßen:
Gewebe überall mit Kalk-Zement-Putz einarbeitet
nach Trocknung, wurden die Wände mit Haga Mineralputzgrundierung vorbereitet
dann wurde der Putz 1.mal mit Kornstärke aufgetragen
abgewartet bis stumpfmatt, dann wurde die 2. Schicht ebenfalls aufgetragen.
wieder gewartet bis stumpfmatt
dann Haga Pflanzenseife aufgesprüht, verteilt,verpresst und geglättet.
Jetzt bekommt die Wand senkrechte Risse, wir haben einen Nische dort sind ebenfalls senkrechte und waagrechte Risse in den Ecken. Außerdem finde ich so stelle wo der Putz nicht glatt sondern aufgerissen und rauh wirkt.
Ich habe jetzt versucht das der Handwerker und die Firma bei welcher ich die Produkte gekauft habe, sich absprechen.
Die Firma sagt es muss wieder ein neuer kompletter Aufbau gemacht werden.
Der Handwerker sagt das es am Material liegt und ein neuer Aufbau sehr aufwendig ist.
Tja und am Ende des Tages, wer soll das bezahlen !! Ich habe für das kleine Bad wir reden von 3 1/2m² Euro 2300,- bezahlt. Das fand ich damals schon sehr viel.
Können sie mir weiterhelfen, haben sie eine Idee an was es liegen könnte.
Wir haben diesen Putz schon mal in anderen Räumen verwendet, allerdings war die Technik anders, er wurde mit Spachtel aufgetragen aber nicht glatt sondern mit Schlägen und nach dem trocknen gestrichen, dort haben wir keine Risse.
Ach,ja zum Mauerwerk, da ist einiges drin Porenbeton,Ziegel, alles was die Leute damals bekommen haben in den 60iger Jahren. Es wurde die kompletten Wasserinstalation erneuert dadurch wurden auch viele Schlitze geschlagen, welche alle vom Maurer davor wieder geschloßen wurden.
Vielleicht können sie mir weiterhelfen, was man noch retten kann….
Und da fällt mir noch ein eigentlich sollte die Wand durch das verseifen wasserresistent sein, auch das ist nicht so der Fall.
So jetzt hab ich viel geschrieben ich hoffe, es ist nicht allzu verwirrend.
Danke für ihre Hilfe.
Grüße
Claudia
Hallo, Herr Engist, per Zufall bin ich auf Ihre Seite gekommen – die hätte ich früher finden sollen…
Wir haben bei gebaut (poroton) und haben innen mit Hessler Putz verputzen lassen, allerdings von einem „konventionellen“ Handwerker. Nun lese ich in Ihrem Blog über die typischen Fehler, und ich glaube davon sind einige bei uns passiert…
Der Grundkurs wurde an den heussesten Tagen des Jahres aufgetragen, es wurde vorher nicht mit kalkzement gespritzt. In dem Grundriss waren dicke Risse. Der Oberhirten ist nun auch aufgetragen und insgesamt sieht alles völlig ok aof. Nun kommen mir aber Zweifel: wann können sich denn üblicherweise Risse bilden? Bzw wann kann ich beurteilen, dass wohl alles „gut gegangen“ ist? Kurz nach Beendigung des gewerkes oder erst nach ca. 1 Jahr? Danke Ihnen! Viele Grüße aus
Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort, das ist schön zu hören ☺️ Dann werde ich mir das Material mal anschauen 😅 Schönes Wochenende!!
Hallo Denise,
ich habe schon Produkte von Hessler verarbeitet die deutlich älter als ein Jahr waren, ohne Probleme. Wichtig ist wie die Produkte gelagert wurden.
Wenn der Putz Klumpen hat würde ich das Material nicht verwenden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich benötige für eine Wand Hessler HP 14 Haftputz. Zufällig verkauft jemand in meiner Nähe 5 Säcke die auf seiner Baustelle übrig geblieben sind. Diese lagern allerdings schon seit Juni letzten Jahres trocken. Kann man diesen ohne Probleme noch benutzen oder ist hiervon, aufgrund Informationen bez. einer Haltbarkeit von nur 6 Monaten, die ich im Netz gefunden habe, abzuraten?
Vielen Dank für Ihre Hilfe.
Viele Grüße
Denise
Hallo Herr B.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Ich nehme mal an, laut Alpenkalk kann deren Rollputz auch auf Raufaser aufgebracht werden? Wenn ja ist das ein schöne Beispiel um zu zeigen das es sich bei Alpenkalk nur dem Namen nach um Kalkprodukte handelt.
Wenn sich der Putz verfärbt liegt das meist an den Holzgerbstoffen in der Tapete. Entweder Sie entfernen die Tapete oder Sie streichen eine Isolierfarbe. Anders werden Sie das wohl nicht in den Griff bekommen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, ich bin laie auf dem Gebiet und brauche dringend Ihre Hilfe. Ich habe mir von Alpenkalk den feinen Rollputz gekauft und auch den Tiefengrund. Nun habe ich es auf der Raufasertapete aufgetragen und trotz der zweiten Lage Rollputz, kommen gelbe Flecken durch. Habe mich an alles gehalten, auch nicht zu viel oder zu wenig Tiefengrund aufgetragen und Frage mich warum wird es immer wieder gelb an vielen Stellen? Haben Sie einen Rat was ich tun kann , um endlich ein vernünftiges Ergebnis zubekommen?
Hallo Herr M. H.,
vielen Dank für Ihren Zuspruch und Ihre Entscheidung einen Kalkputz zu verwenden. Nachhaltige und wohngesunde Baustoffe sind wichtig im Kampf um eine lebenswerte Zukunft.
Der Otterbein Calcea Kalkfeinputz wäre auf Grund der enthaltenen Zusätze, die nicht näher beschrieben werden, nicht meine Wahl gewesen aber der ist dennoch besser als viele andere Kalkputze.
Damit Sie später eine Verbesserung vom Raumklima wahrnehmen können, ist es wichtig eine Mindestschichtstärke aufzubringen. Meiner Erfahrung nach sind min. 4 Millimeter notwendig.
Wovon ich Ihnen dringend abrate ist, den Putz mit mineralit Bio-Innenfarbe zu streichen. Die Farbe behindert die schnelle Wasseraufnahme und enthält Titanoxid. Besser ist es den Putz nicht zu streichen oder eine Sumpfkalkfarbe zu verwenden.
Wir verarbeiten unsere Oberputze in 80 % der Fälle ohne einen Anstrich. Gefällt mir optisch deutlich besser und spart Geld. Selbst bei bunten Wünschen kann der Putz mit Pigmenten eingefärbt werden. Wenn wir doch mal streichen dann mit der Sumpfkalkfarbe von Hessler.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Herr Engist,
auch von mir zunächst allerherzlichsten Dank für diese wunderbar informative Seite und ihr großes Engagement! Auch wir haben uns für einen Kalkputz für alle Räume unseres Hauses (derzeit in Sanierung) entschieden. Es bestand ein glattgeriebener Kalk-Zement-Putz als Grundlage, welcher nach Aussagen unseres Malers eine sehr gute, glatte Grundlage bildet. Nun wurde begonnen, mit „Otterbein Calcea Kalkfeinputz“ die ersten Wände zu verputzen. Bisher laß ich zu dieser Art Kalputz hier noch nichts, wie schätzen Sie unsere Wahl ein? Eigentlich war geplant, diesen Feinputz noch mit einer Farbe unserer Wahl (Vorschlag unseres Malers: mineralit Bio-Innenfarbe (Dispersions-Silikatfarbe) zu streichen, allerdings gefällt uns die bisherige Farbe des Feinputzes fast schon zu gut, sodass wir überlegen gar keine zusätzliche Farbe aufzutragen. Was halten Sie von derartigen Überlegungen? Wie sieht es mit der Haltbarkeit des Putzes aus, kann diese durch zusätzliches Streichen ggf. verlängert werden? Können Sie uns seitens der Farbauswahl Empfehlungen aussprechen, die bestenfalls zu dem gewählten Kalkputz passen? Vielen herzlichen Dank und herzliche Grüße!
Hallo Herr M.,
aufzahnen bedeutet in der Regel, einen Untergrund schaffen in dem sich nachfolgende Putzschichten gut verzahnen können. Es werden also tatsächlich die „Ackerfurchen“ stehengelassen.
Anders ist es, wenn ich Möglichkeiten beschreibe um auf ebenen Flächen einen möglichst gleichmäßigen Dünnlagenputz (bis 5 mm) aufzubringen. Da empfehle ich dem Laien eine Zahnkelle zu verwenden. Bei einer 10er Zahnkelle habe ich nach dem glattziehen eine gleichmäßige, ca. 5 mm starke Putzschicht aufgebracht.
Seife kann man nehmen, hat aber einen Nachteil. Wenn solche Fläche später mal gestrichen oder neu verputzt werden sollen, muss die Seifer erst restlos entfernt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für Ihre Antwort! Über das „Aufzahnen“ bin ich auf Ihrer Seite schon bei anderen Kommentaren gestolpert. Ist damit in diesem Fall tatsächlich gemeint, die Ackerfurchen stehen zu lassen und nach dem Trocknen mit HP 14 zu glätten? Und würden Sie in Ihrem Haus die entsprechende Fläche auch mit der Seife überarbeiten?
Hallo Herr M.,
Naturkalke benötigen saugfähige Untergründe. Eine Dichtschlämme funktioniert deshalb nicht. Sie sollten deshalb ein Material verwenden welches zur Dichtschlämme passt.
Bei mir in meinem Haus würde ich probieren ob folgendes funktioniert:
• Dichtschlämme mit Fliesenkleber abspachteln und aufzahnen.
• Fläche mit Kalk-Haftputz HP 14 überarbeiten.
• Kalk-Feinputz HP 90 als Oberputz aufbringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist, lässt sich dieser Aufbau auch auf einer zementären Dichtschlämme realisieren? Oder haben Sie eine andere Empfehlung um die Unterseite eines Sturzes zu verputzen, der sich unmittelbar vor einer Duschfläche befindet (welche an Wand und Boden mit zementärer Dichtschlämme/Verbundabdichtung abgedichtet wird)?
Hallo Herr H. F.,
den Multibaudicht von Remmers würde ich mit einem handelsüblichen Armiermörtel überspachteln und aufzahnen, als Haftprücke für den späteren Kalkputz.
Die restlichen Untergründe funktionieren mit Kalk, müssen aber entsprechend vorbereitet werden. Was ich nicht empfehlen kann ist ein Kalkputz mit Zement auf einem Lehmputz. Zudem halte ich nichts davon einen Kalkputz mit Vlies zu bekleben und dann noch mit Silikatfarbe zu streichen.
Die Zugabe von Zement macht den Kalkputz härter und verringert die Diffusionsfähigkeit und die Wasseraufnahmen. Dann wird der Putz noch grundiert um die Saugfähigkeit zu reduzieren, weil sonst das Tapezieren nicht funktioniert. Es wird ein Kleber verwendet mit organischen Anteilen der noch mehr abdichtet. Und dann auch noch eine Silikatfarbe.
Warum Sie einen Kalkputz wünschen verstehe ich nicht. Mit dem geplanten Beschichtungsaufbau nehmen Sie dem Kalkputz alle Vorteile.
Leider kann ich Ihnen für Ihr Vorhaben keine Produkte empfehlen. Das ist für mich wie Biogurken in Folie einpacken.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich finde es ganz wunderbar, wie Sie hier quasi ehrenamtlich Antworten geben und möchte mich schon einmal bedanken für die ganzen Hinweise, die ich so bekommen habe. Leider bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Putz immer noch etwas verwirrt und würde mich sehr freuen, wenn Sie mir etwas weiterhelfen könnten:
Wir müssen unseren Flur neu verputzen. Es handelt sich um Fachwerk, teils mir Lehmziegeln, teils rote Ziegel, teils Kalksandstein und teils mit Multibaudicht von Remmers beschichtet. Gemauert mit Kalkmörtel.
Nach nun ca. 8 Wochen Suche, habe ich einen Verputzer gefunden, der mit Kellenwurf und meiner Hilfe beim Anmischen bereit ist, für einen Raum (ca. 50-60m² Wandfläche) zu kommen (und, dem ich die Arbeit auch zutraue. Es gibt momentan keine Handwerker bei uns..). Die Balken soll ich mit Rabitzdraht überdecken. Für die Stellen, die mit Multibaudicht abgedichtet sind hat er mir keine Lösung genannt – ich sollte eine Art Bindemittel besorgen/einen Vorputz oder wie auch immer.
Verputzt werden soll mit einem Kalkputz, da die Wände eher weich sind. Einen kleinen Zementanteil würde ich aber gerne drin haben (klein im Verhältnis zum Kalkanteil). Er wird ca 1,5-2cm Stärke haben. Stellenweise, wo Fächer mal verrutscht waren, wohl auch stärker. Am Liebsten hätte ich Kalkmörtel aus der Kieskuhle geholt und ein bisschen Zement reingemischt, aber sowas gibt es nicht mehr.
Über den Putz soll ein Vlies und Silikatfarbe von Keim.
Nun, so bitte ich zu entschuldigen, würde ich sowohl ein bisschen Zement, als auch Silikatfarbe nutzen wollen..
Können Sie mir trotzdem Tipps geben, wie ich mit der Multibaudichtbeschichtung umgehe, Welchen Putzmörtel ich nehmen könnte/ Welche man ggf. kombinieren könnte, um eine gute Mischung zu haben/ selber anmischen? Oder, ob man ggf. sogar verschiedene für ggf. mehrere Schichten nehmen muss, wenn ein wenig Zement mit drin ist.
Bedingung vom Verputzer ist, dass es kein Maschinenputz ist, sondern, dass er von der Kelle geht.
Herzlichen Dank und viele Grüße!
Hallo Herr Jo W.,
grundsätzlich funktioniert das vom Beschichtungsaufbau. Würde im Bad aber eine dickere Schichtstärke empfehlen. Dünne Kalkschichten können nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen. Deshalb würde ich auf den Biogrund noch 5 mm HP 14 aufbringen und dann erst den Oberputz / Streichputz.
Sie können Kalkputze mit Seife behandeln um diese vor Wasser zu schützen. Der Nachteil: Wenn Sie solche Flächen später überarbeiten wollen, egal ob Putz oder Farbe, muss die Seife zuvor komplett entfernt werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich möchte im Bad auf grünen Rigipsplatten nach Grundierung mit Hessler Biogrund fein den HP9200 Streichputz zweifach auftragen. 1.Was halten Sie davon? Und 2.Kann man so einen Streichputz mittels Seife einigermaßen gegen gelegentliche Spritzer wasserfest machen? Vielen Dank
Hallo Frau Anna K.,
wenn Ihnen die Oberfläche gefällt können Sie den HP 9 mit einer Kalkfarbe streichen. Zuvor prüfen ob eine Sinterhaut vorhanden ist. Wenn ja dann durch abbürsten entfernen.
Mit dem HP 90 (zweilagig) erhalten Sie eine ansprechendere Oberfläche und der Anstrich entfällt. Würde mir deshalb überlegen wie die Räume in 5 oder 10 Jahren genutzt werden. Wenn sich die Nutzung ändert und dadurch auch die optischen Ansprüche steigen würde ich den HP 90 verwenden. Wenn es immer nur Lagerräume bleiben genügt ein Anstrich.
Als Produkt empfehle ich die Sumpfkalkfarbe von Hessler.
Die Betondecke können Sie mit Biogrund grundieren und dann mit Kalk-Streichputz streichen. Wichtig dabei: Muss frei von Schalöl sein und der Streichputz gleicht keine Unebenheiten aus.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
erstmal vielen Dank für die tollen Beiträge, dadurch haben wir letztes Jahr unseren Neubau von Innen mit dem HP90 von Hessler in Eigenregie verputzt, klappte super.
Nun bauen wir unseren Keller aus, der Keller besteht im Vergleich zu dem restlichen Haus nicht aus Holz, sondern aus Fertigbeton.
Nach einem Anruf bei der Firma Hessler, haben wir den Haftputz HP 14 mit einer 10er Zahnung aufgezogen und danach HP 9 zweilagig aufgezogen.
Meine Frage nun, mir persönlich würde es reichen, den HP 9 zu streichen, ist das sinnvoll? oder sollten wir den HP 90 noch aufbringen und diesen dann einfach oder auch zweifach?
Und welche Kalkfarbe können Sie aktuell empfehlen, wir haben im restlichen Haus von Auro die Kalkfarbe 326 verwendet. Wenn Sie hier aber eine andere Empfehlung haben, wäre ich dankbar.
Und eine letzte Frage, wir würden uns gerne die Arbeit ersparen die Betondecke im Keller zu verputzen und suchen hier eine einfache Lösung, haben Sie hier Vorschläge?
Vielen Dank vorab und vielen, vielen Dank für Ihr Engagement.
Anna K.
Hallo Herr Hannes B.
Wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihren Versuchen mit Kalkputz. Wenn Sie Fragen haben helfe ich gerne weiter.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Ich möchte demnächst Kalkputz anbringen und möchte Fehler vermeiden. Einen Sack habe ich bereits gekauft und werde ihn nun aus dem Keller holen um zu vermeiden, dass Feuchtigkeit eindringt. Besonders, da es momentan viel regnet.
Hallo Herr Jens B.,
Kalkputz funktioniert auf Gipsplatten und auf Gipsputz, bei entsprechender Untergrundvorbereitung. Das Bedeutet den Untergrund mit Biogrund grundieren und dann einen Kalk-Haftputz aufbringen. Danach können Sie Kalk-Grundputz oder Kalk-Oberputz aufbringen.
Wenn ich Sie richtig verstehe möchten Sie die VSS beim Waschbecken und beim WC mit Lehmplatten beplanken. Das ist kritisch. Die Lehmplatten sind nicht wirklich druckstabil und somit für ein Hänge-WC nicht geeignet. Zudem können Sie auch eine Lehmplatte nicht mit Fliesen bekleben.
Um das Waschbecken brauchen Sie aber auch keine Fliesen. Dort könnten Sie den Kalkputz mit Wachs oder Seife schützen. Einziger Nachteil, wenn Sie den Bereich irgendwann streichen möchten muss die Seife oder das Wachs komplett runter.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
danke für die Antworten.
Sie haben natürlich recht, ich habe vergessen die Konstruktion für Dusche und WC/Waschbecken zu erwähnen.
Es wird eine Eckdusche, eine Seite an der gemauerten Innenwand, die andere an der Trockenbauwand (in der Breite der Dusche nicht mit Lehmbauplatten, sondern Gipskarton wegen Fliesen und dem Fliesenkleber). Kalkputz auf Gipskarton sollte meiner Laien-Meinung, wenn der Karton nicht beschädigt ist, kein Problem darstellen (sie schrieben ja, dass Kalk direkt auf Gips nicht funktioniert).
Das Gleiche für WC und Waschbecken, hier wird eine halbhohe Vorsatzschalung gebaut (mit Lehmplatten).
Da bin ich mir aber noch nicht ganz sicher, ob ich diese Vorsatzschalung nur im Spritzbereich fliese (also ein wenig breiter als WC und Waschbecken) und den Rest verputze, oder die Vorsatzschalung (bisschen über 2m, kleines Bad) vollflächig fliese. Der Freund von Fliesen bin ich eigentlich nicht (nicht wegen der Montage, das machen andere), wodurch ich sie so wenig wie möglich einsetzen möchte.
MfG
Hallo Herr Jens B.,
zu Ihren Fragen:
1. Bei tragfähigen, gleichmäßig saugenden Ziegelsteinen ist eine Kalkmilch nicht notwendig. Den Untergrund vornässen genügt. Wichtig bei Sumpfkalk ist die aufgetragenen Schichtstärke. Diese sollte 15 mm nicht überschreiten.
2. Es spricht nichts gegen einen Grundputz aus Lehm welcher dann mit Kalkputz überarbeitet wird. Funktioniert schon seit über 1000 Jahren. Wichtig ist der Übergang vom Lehm zum Kalk. Vor dem Kalkauftrag deshalb den Lehm anfeuchten und eine Kalkschlämme gründlich in den Lehm einmassieren. Nachdem diese Schicht trocken ist kann Ihr Kalkputz aufgebracht werden.
Wenn Sie alle 4 Wände mit Kalk und Lehm verputzen frage ich mich wo später WC, Waschbecken, Dusche und Wanne stehen. Bzw. wie Sie die Wände im Spritzwasserbereich schützen möchten. Auf Kalk und Lehm können keine Fliesen angebracht werden.
3. Ich empfehle Glasseidengewebe. Jute ist super, lässt sich aber nicht gut verarbeiten. Das Jutegewebe ist zu schwer sobald es Wasser aufgenommen hat. Wenn Sie Zeit und ein paar helfende Hände haben geht das aber es bereitet wenig Freude bei der Verarbeitung.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
vor einer Weile bin ich durch Zufall auf Ihren Blog gestoßen und lese ihn sehr gerne.
Ich renoviere gerade vier Räume komplett (aller Zementputz, Decke und Boden raus), zwei davon mit recyceltem Lehm als Putz.
Aus Experimentierfreude habe ich mir Anfang letzten Jahres Sumpfkalk hergestellt und würde diesen gerne mit Sand in den anderen beiden Räumen verwenden, habe dazu allerdings noch Fragen bzw .
1. Bei einem Raum (EG) handelt es sich um gemauerte Ziegel-Wände, für diese Art Wand sehe ich keine Probleme, da ich schon Videos gesehen habe, wo die Leute reinen Kalkputz verwendet haben. Ich hätte jetzt folgende Reihenfolge: Nässen, Kalkmilch als Grundierung, Unterputz, Oberputz.
2. Der andere Raum soll mein Bad werden. Zwei Wände sind gemauert, Wand drei wird Trockenbau mit Lehmplatten, Wand vier hat Hanfplatten (6cm) und ganzflächig Wandheizung. die Endschichtdicke liegt zwischen 3,5 und 4cm. Jetzt bin ich mir unschlüssig, wie ich verfahren soll. Bei den anderen Räumen habe ich den Lehmputz aufgetragen und ihn mit der Wandheizung gut 7 Tage bei 30Grad trockengeheizt. Das wird beim Kalkputz ja keine gute Idee sein. Wäre hier ein dreischichtiger Auftrag (mit dünner aufgekratzter Schicht am Anfang, anwerfen geht nicht, da die Hanfplatten nachgeben und mir das wieder entgegenkommt) das beste oder kann ich auch mit Lehm verputzen und dann mit Sumpfkalkputz final drüber? Ich wollte den Sumpfkalk wegen seiner schimmelhemmenden Wirkung dem Lehm im Bad vorziehen und bin wegen der Aussage „hart nach weich“ irritiert. Gilt Lehm als weicher oder gleich hart wie Kalkputz? Ich finde dazu nichts.
3. Was würden Sie als Armierung im Kalkputz empfehlen? Natürliche wie zB Jute oder eher Glasfaser?
Vielen Dank im Voraus
Hallo Herr Michael H.,
Zitronensäure können Sie teuer bei Kreidezeit kaufen oder Sie gehen einfach vor Ort in den Supermarkt oder die Drogerie. Reine Zitronensäure wird dort z. B. zum Entkalken angeboten.
Wieviel Zitronensäure verwendet wird hängt vom Produkt und dem enthaltenen Kalkanteil ab. Ich empfehle verschiedene Mischungen zu testen bis Sie die optimale Menge an Zitronensäure festgelegt haben. Pro Kilo Kalk können Sie zwischen 1 und 5 g Zitronensäure zugeben. Auf einen Sack Kalkputz mit einem Bindemittelanteil von 20 % sind das 5 – 25 g Zitronensäure.
Sicherheitshinweise beim Umgang mit Zitronensäure beachten! Zudem kann ich keine Gewährleistung auf meine Angaben übernehmen da ich nicht weiß welches Produkt Sie modifizieren möchten. Die Angaben sind deshalb nur als theoretisches Wissen zu bewerten und nicht als Empfehlung zu sehen.
Weil natürliche Kalkputze sowieso langsam abbinden halte ich die Zugabe für wenig empfehlenswert. Besser ist es den Untergrund entsprechend vorzubereiten. Wir setzen Zitronensäure nur ein, wenn wir Romankalk zugeben um z. B. einen Kalk-Sockelputz herzustellen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Zitronensäure. Das ist sehr interessant Herr Engist.
Wissen Sie wieviel man beifügen muss pro Liter/kg Putz? Ich konnte zur Menge nirgends etwas finden im Internet.
Jedoch dieses Produkt hier
lehm-laden.de/shop/product/kreidezeit-zitronensaure-1-kg-28241#attr=
Freundliche Grüsse & Vielen Dank
Michael H.
Hallo Herr Michael H.,
Kalkputze können mit Zitronensäure verzögert werden. Ob Sie diese als natürlich einstufen bleibt Ihnen überlassen. Grundsätzlich halte ich den Einsatz von Zitronensäure für nicht bedenklich. Mehr Sorge bereitet mir da die undurchsichtige Deklaration bei Haga.
Wer beim Verzögerer nur kryptische Angaben macht vergisst vielleicht auch den einen oder anderen Zusatz. Titanoxid in weißen Oberputzen wäre z. B. etwas was gerne vergessen wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich war gestern auf der Website von HAGA. Da wird z.B. beim Kalkgrundputz davon geschrieben, dass dieser einen „natrülichen Verzögerer“ enthält. Gibts das?
Was könnte denn das sein (wenn nicht Chemie?)
Freundliche Grüsse und Danke für Ihren unermüdlichen Einsatz.
Michael H.
Hallo Herr Michael H.,
wenn der Putz steif und matt ist können Sie die nächste Schicht aufbringen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
hallo Herr Engist
sie haben unten geschrieben, dass eine zweite Lage nach 20-90 Min auf die erste Lage aufgetragen werden kann. Gibt es ein Erkennungsmerkmal dafür wann der richtige Zeitpunkt da ist? Kann man es anhand der Festigkeit der ersten Lage überprüfen?
Freundliche Grüsse
Hallo Herr Karim B.,
ob Sie den Kalk noch löschen können hängt von der Lagerung ab. Kalk, insbesondere ungelöschter Kalk nimmt Feuchtigkeit auf. Das bedeutet, wenn das Behältnis nicht Luftdicht verschlossen ist wird Ihr ungelöschter Kalk zum Teil schon mit der Feuchtigkeit aus der Luft reagiert haben.
Ich empfehle, ein paar Stücke nehmen und testen ob er sich noch löschen lässt. Schutzausrüstung nicht vergessen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag,
zum Thema Lagerschäden am Material habe ich eine Frage und zwar habe ich noch ein paar Säcke (Herstellungsjahr 2018, Dyckerhoff Weissfeinkalk CL 90 Q) und würde die nun gerne löschen. Laut Hersteller sollten die Säcke bereits binnen sechs Monate verarbeitet werden. Spricht da was gegen, nach drei Jahren bzw. im vierten Jahr die Säcke zu löschen? Über eine Rückmeldung freue ich mich. Danke.
Hallo Herr Michael H.,
das ist richtig. Je schneller die erste Lage ansteift desto eher kann die zweite Lage aufgebracht werden. Sehr stark saugende Untergründe, die dem Kalkputz sehr schnell Feuchtigkeit entziehen müssen aber entsprechend vorbereitet werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Abend Hr. Engist
Verstehe ich es richtig: Je saugfähiger der Untergrund desto Kürzer die Wartezeit?
Hallo Herr Michael H.,
die Zeit zwischen den beiden Lagen hängt von der Saugfähigkeit des Untergrunds ab. Manchmal kann bereits nach 20 Minuten die zweite Lage erfolgen, manchmal erst nach 90 Minuten. Wichtig ist, der Putz soll nicht bereits hell werden, wenn der zweite Auftrag erfolgt. Deshalb würde ich sagen von 20 – 90 Minuten, je nach Untergrund.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Johannes K.,
wenn Sie Mercedes fahren möchten genügt es nicht einen Golf zu kaufen und dort eine Motorhaube mit dem Stern drauf zu basteln. Damit Kalkputz das Raumklima positiv beeinflussen kann ist Diffusionsfähigkeit uns Schichtstärke wichtig. Beim HP 90 geglättet kommen Sie auf eine Schichtstärke von ca. 1,0 mm. Das ist zu dünn um genügend Feuchtigkeit aufnehmen und speichern zu können. Sie müssten deshalb auf den Kalk-Zementputz erst mal eine Kalkschicht mit 4 – 5 mm aufbringen. Darauf dann den Oberputz. Das macht meiner Meinung nach allerdings wenig Sinn, weil dieser Aufbau sicher so viel kostet wie wenn Sie direkt einen Kalkputz als Grundputz verwenden.
Wenn Ihnen Wohngesundheit wichtig ist gibt es keine Abkürzung. Ich empfehle Ihnen, nehmen Sie sich 2 – 3 Tage Urlaub und befüllen Sie die Putzmaschine und unterstützen Sie den Verputzer wo möglich. So können Sie die Kosten reduzieren und sich für einen Kalkputz entscheiden.
Bei Holzweichfaserplatten ist folgender Beschichtungsaufbau empfohlen:
Kalk-Haftputz HP 14 in 5 mm Dicke mit Gewebeeinlage und darauf dann einen Kalk-Oberputz z.B. den HP 90.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
ich kann mich allen Kommentaren nur anschließen, und Danke sagen für ihre detallierte und offene Art das Thema Kalkputz darzustellen.
Bei unserem Neubau stehen wir gerade vor der Entscheidung, wie sich bei uns der Putzaufbau gestaltet. Das EG ist Ziegelbauweiße inkl. einem Betonringanker, das OG Holzständerbauweiße mit Gutex Thermoroom als Putzträger beplankt. Dabei würden wir gerne so viel wie möglich mit Kalk arbeiten, jedoch ist das Budget wie immer begrenzt. Was halten Sie davon, wenn man den Grundputz mit einer Siloware z.B. Sakret Kalk-Zement Putz ausführt und den Oberputz mit einem HP9F oder HP90 vollendet mit dem Ziel einer möglichst glatten Oberfläche? Neben dem Thema Rissbildung etc. würde uns interessieren, ob die Baubiologischen Vorteile des Kalk weiterhin mit diesem Aufbau vermehrt greifen.
Vielen Dank, Johannes
Danke für Ihre Antwort Hr. Engist
Sie schreiben: „bis zu 20 mm funktioniert sehr gut, wenn zweilagig gespritzt wird. „.
Wieviel Zeit darf zwischen den beiden Aufträgen maximal/soll minimal vergehen? Wir tragen per Kellenwurf auf.
Freundliche Grüsse
Michael H.
Hallo Herr Michael H.,
bis zu 20 mm funktioniert sehr gut, wenn zweilagig gespritzt wird. Wichtig dabei, den Putz die ersten zwei Tage mit genügend Feuchtigkeit versorgen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag Herr Engist
Danke für diesen interessanten Beitrag.
An einer Stelle schreiben Sie: „Deshalb empfiehlt es sich Grundputze zweilagig aufzubringen. Halbe Putzstärke aufspritzen, ansteifen lassen, Reststärke spritzen“
Verstehe ich das richtig, dass man so eine Putzschicht ausführen kann die dicker ist als das 4fache des Grösstkorns?
Freundliche Grüsse
Michael Hauser
Hallo Frau Karina S.,
ich würde wie folgt vorgehen:
• Altputz mit Biogrund grundieren
• eine Armierlage bestehend aus Kalk-Haftputz HP 14 und Armierungsgewebe aufbringen
• darauf dann den Kalk-Feinputz HP 90 im Wunschfarbton
Ohne Armierlage kann es später zu Rissen kommen da der Altputz schon Risse hat und Sie Fehlstellen im Altputz ausgleichen mussten. Zudem können Sie mit dem HP 90 keine Unebenheiten ausgleichen da dieser nur in einer Gesamtschichtstärke von ca. 1,5 mm aufgebracht werden kann.
Wie erwähnt würde ich den HP 90 direkt im Wunschfarbton aufbringen. Den gibt es in natur, weiß und er kann mit Pigmenten in ca. 50 verschiedenen Farbtönen eingefärbt werden.
Wenn Sie mehr Informationen zu Verarbeitung benötigen bitte an meine Fa. Natürlich Kalk wenden. Dort erhalten Sie eine ausführliche Beratung zum Beschichtungsaufbau, Zugang zu Verarbeiterfilmen und schriftliche Verarbeitungsanleitungen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
Vielen Dank für die tolle Seite!
Wir habe in unserem Altbau einen 3-Lagen-Putz, Vorspritz, Kalkzement-Grundputz und einen Kalkputz als oberste Lage.
Leider wurde der Kalkoberputz mit Dispersionsfarbe und z.T. mehreren Schichten Spachtelmasse zugekleistert..
Wir haben zuerst versucht, nur die Dispersionsfarbe zu entfernen, was nur quadratzentimeterweise möglich ist…der Kalkputz darunter (1-4mm stark) hat Risse und sandet stark, ich könnte ihn mit den Fingern bis zum Grundputz abwischen…
Wir haben nun angefangen, die oberste Putzlage samt Farbe und Spachtelschichten zu entfernen, um den Grundputz freizulegen.
Dieser scheint stabil zu sein, es gibt zwar einige Risse, aber entfernen ließe er sich nur mit dem Bohrhammer. Putzdicke zwischen 1,5 und 4 cm (konnten wir dort gut erkennen, wo wir Wanddurchbrüche gemacht haben).
Einige Stellen haben wir neu mit Kalkzementputz verputzt, da wir die Drempelwände versetzen und dahinter war die Giebelwand überhaupt nicht verputzt.
Jetzt möchten wir gerne einen Kalkoberputz mit feiner Körnung auftragen.
Benötige ich eine Grundierung? Putzgrund?
Der neue Kalkzementputz hat eine sehr raue Oberfläche, der alte ist viel glatter..Saugfähig sind beide, vermutlich sogar recht stark.
Noch was..habe gelesen, dass ein frescal aufgebrachter Sumpfkalkanstrich sehr haltbar sein soll. Dieser soll aber unpigmentiert sein…ich hätte so gerne eine leichte Pigmentierung, würde am liebsten gleich den Putz einfärben…
Oder doch besser ein Anstrich weiß (frescal) und danach weitere Anstriche mit pigmentiertem Sumpfkalk?
Liebe Grüße
Karina
Hallo Frau Simone H.,
die erste eigene Wohnung ist etwas ganz Besonderes. Ich wünsche Ihnen für den neuen Lebensabschnitt alles Gute.
Zu Ihren Fragen:
Es ist nicht gerade üblich das ein Mieter beim Bezug seine Wohnung renovieren muss. Das ist eher Sache vom Vor- oder Vermieter. Tapezieren oder streichen kenne ich aber erst mal Wände verputzen ist sicher nicht rechtens. Ich würde mich an Ihrer Stelle mehr mit den Rechten und Pflichten als Mieter beschäftigen und das Thema Verputzen den dafür zuständigen Menschen überlassen.
Wie ein Putz aufgetragen wird und worauf geachtet werden muss hängt von dem Produkt, dem Untergrund und der Putzstärke ab. Deshalb kann ich Ihnen keine pauschale Antwort liefern. Ich gehe aber mal davon aus es handelt sich wahrscheinlich eher um eine Spachtelung, die Sie aufbringen möchten. Bei handelsüblichen Spachtelmassen ist es eher unwahrscheinlich, dass es zu Rissen kommt. Schauen Sie sich das technische Datenblatt vom Hersteller an. Dort erfahren Sie wie der Untergrund vorbereitet werden muss und wie das Material verarbeitet wird.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Zusammen,
Vorsicht: Anfängerin im Anmarsch! 😀
Ich ziehe bald zum ersten Mal um und der derzeitige Mieter meinte bei der Besichtigung, dass die Wände dringend neu verputzt werden müssen vor dem Streichen. Ich hab von sowas ehrlich gesagt absolut keine Ahnung, die letzte Wand habe ich mit 12 Jahren mit meiner Mama zusammen gestrichen…Und in Baumärkten kann man sich aktuell ja auch nicht beraten lasssen, also muss halt das Internet her. Ich habe hier schon eine ganz gute Anleitung für Innenputz gefunden: www kemmler de/themenwelten/expertentipps/innenputz-streichen und ich weiß, Innenputz und Kalkputz ist nicht dasselbe. Aber muss ich hier trotzdem darauf aufpassen, dass der Putz zu schnell oder zu langsam trocknet?? Kann es hier sonst auch zu Rissen kommen? Wäre sonst ärgerlich, wenn ich das ganze bald wiederholen müsste…Zumindest um die Temperatur sollte ich mir ja keine Gedanken machen müssen. 😀
Danke für die Hilfe und sorry wenn es thematishc vielleicht nicht 1:1 passt! Ich möchte nur absolut sicher gehen und zerbrech mir darüber schon seit Tagen den Kopf…
Hallo Herr Joachim E.,
das Thema -Risse im Putz- ist nicht einfach zu behandeln. Gerade wenn es sich dabei um Haarrisse handelt wird es extrem schwierig herauszufinden weshalb diese Risse entstanden sind.
Mögliche Ursachen sind:
– Formänderung des Bauwerks
– Schwinden beim Austrocknen des Putzgrundes
– Unterschiedliches Schwindverhalten von Putzgründen
– Thermische Bewegung / Ausdehnung
– Falsche Beschichtungsaufbau / Verarbeitungsfehler
Für Sie wichtig, Haarrisse sind bis zu einer gewissen Rissstärke zulässig, solange der technische und optische Wert des Putzes nicht beeinträchtigt wird. Ab wann dies der Fall ist wird aber in keiner Norm festgelegt.
Um Ihnen ein wenig mehr sagen zu können brauche ich noch weitere Informationen:
– Putzgrund (worauf wurde verputzt, genaue Steinbezeichnung)
– Womit wurde verputzt (genaue Materialbezeichnung, genauer Beschichtungsaufbau)
– Wir erfolgte der Putzauftrag (Schichtstärken, Trocknungszeit zwischen den Lagen)
– Wann wurde der Rohbau errichtet, wann kam der Putz auf die Wände?
– Bei welchen Temperaturen wurde verputzt?
– Um welche Art von Wandflächenheizung handelt es sich?
– Wie wurde die Wandheizung in Betrieb genommen, nach dem Putzauftrag?
Wenn Sie mir diese Fragen beantworten kann ich Ihnen zumindest schon mal sagen, ob das richtige Material verwendet wurde und wo ich die Ursache der Rissbildung sehe. Gerne könne Sie mir Ihre Antwort auch per Mail zukommen lassen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
meinen Kalkputz (nicht Hessler) hat dünne aber lange Haarrisse bekommen, die teils flächig, teils an Ecken wie Türen der Fenster auftreten. Es wurde aber überall dort ein Gewebe eingespachtelt, da Wandheizung darunter ist. Jetzt kommt nächste Woche ein Vertreter und will sich das anschauen weil der Verputzer sagt das es vom Material kommt und nicht von der Ausführung. Ich möchte mich von dem Vertreter nicht abspeisen lassen mit aussagen wie: „das ist minimal“, oder „ist normal bei kalkputz“ oder „das geht mit farbe zu“. Gibt es irgendwelche Normen oder Toleranzen auf die ich mich berufen kann oder wäre das evtl. wirklich kein Mangel bzw. normal?
An einer Wand wo wegen einem Fliesenspiegel Kalk-Zement Putz aufgetragen wurde sind tiefe Risse über die ganze Wand verteilt und ca. 1mm breit (hier ohne Gewebe)
Der Vertreter will das mit irgendeinem Füllmaterial zuschmieren. Kann man hier auch drauf bestehen, das die Wand nochmal professionell repariert wird?
Vielen Dank und viele Grüße, Joachim E.
Hallo Herr Tobias E.,
wenn Silikatfarbe dann Beeck oder Sio. Mir gefällt nicht jedes Produkt der beiden Firmen aber doch einige.
Im Innenbereich, auf einem natürlichen Kalkputz würde ich dennoch einer Sumpfkalkfarbe den Vorrang geben. Die Diffusionsfähigkeit einer Sumpfkalkfarbe ist deutlich besser als bei einer fertigen Silikatfarbe.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Was halten sie von sio farben für den innenbereich auf kalkputz?
Hallo Herr Tobias E.,
die Marmorsumpfkalkfarbe von Beeck kann ich auch empfehlen.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Können Sie eine alternative Kalkfarbe zu Hessler empfehlen?
Vielen Dank im Voraus
Hallo Herr Dustin M.,
das mit dem Vorspritzer passt. Dieser sollte halbdeckend aufgebracht werden. Ob Sie die Wand gerade abgezogen bekommen kann ich Ihnen nicht sagen. Ein Verputzer mit Erfahrung hat damit sicher kein Problem. Wenn Sie Abziehhilfen verwenden sollten diese aber wieder entfernt werden. Wie Putzabziehhilfen montiert werden erfahren Sie sicher bei Youtube. Dieses hier schriftlich zu erklären ist zu aufwändig und sicher nicht so gut zu verstehen.
Den Stahlträger nicht mit Kalkputz beschichten. Auch nicht, wenn Sie ein Streckmetall drüber nageln. Der Kalk greift den Stahl an was zu Verfärbungen an der Oberfläche führt. Besser erst mal eine Putzträgerplatte auf den Träger montieren.
Das mit der Wedi-Platte können Sie machen. Kalkputz würde sich umgehen verfärben, wenn Sie diesen auf die verrusten Steine aufbringen. Ich würde die Wedi-Platte nach der Montage mit einem Armeirmörtel abspachteln und aufzahnen. Hält besser als der HP 14.
Den Altputz im Flur mit Biogrund grundieren. Wenn Sie nur bis zu 5 mm ausgleichen müssen können Sie dies mit dem HP 14 machen. Bei Übergängen ein Armierungsgewebe einbetten.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Gerold Engist,
Ich habe mich mittlerweile viel über Kalkputze informiert und mich für den hp9 entschieden und bin dann auf Ihren Blog gestoßen der mir sehr hilfreiche Informationen bietet, aber einige Fragen habe ich dann doch noch,
1. Ich habe eine Wand an der 3 verschiedene Untergründe zu verputzen sind, porenbeton, KS und stahlstütze, ich würde hier zur egaliesierung einen vorspritz aufbringen und an den Übergängen ein gewebe einbetten, jetzt stellt sich mir die Frage ob ich die Wand gerade abgezogen bekomme oder putzschienen Sinn machen und wenn ja wo und wie ich das am besten mache.
2. Ich habe einen alten verzahnten Kamin abgerissen und muss das mauerwerk nun verputzen welches natürlich verrust ist, ich habe mir sagen lassen Das ich eine 4mm Wedi Platte kleben soll und dann mit meinem putz weiter arbeiten kann, wie sehen sie das?
3. Im. Flur war eine ölfarbe aufgebracht die ich mechanisch entfernt habe, ich bin bis zum grundputz runter und möchte diese Stellen natürlich wieder auffüllen und abarbeiten, sollte ich dafür eine Grundierung verwenden oder halten übergänge auch ohne vorbehandlung.
Wenn ich Kalkputz höre , dann denke ich natürlich an Heisskalkmörtel ohne irgendwelche Zusätze und nicht an Sumpfkalkputz . Dazwischen liegen Welten.
Na klingelts Herr S. ?
Hallo Nico S.,
Ihr Kommentar macht mich neugierig. An welche Sumpfkalkputze denken Sie und können Sie die Unterschiede gegenüber NHL-Putzen näher beschreiben?
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Wenn ich kalkputz höre dann denke ich natürlich an sumpfkalkputz ohne irgendwelche Zusätze und nicht an nhk putz. Dazwischen liegen Welten