Immer wieder werde ich gefragt, weshalb ich so viel Zeit in die kostenlose Beratung von Menschen investiere. Deshalb wird dieser Beitrag etwas ganz Besonderes. Ich werde berichten, was mich antreibt und wie ich zum Thema Kalkputz gekommen bin.
Weil es persönlich wird, wechsle ich ins DU. So fällt es mir leichter, dir von meinem ‚Warum‘ zu erzählen.
Und jetzt möchte ich dir meine Geschichte erzählen:
Im August 2007 kam meine Tochter Mila auf die Welt. Nach 4 Jungs war die Familienplanung eigentlich abgeschlossen aber das Schicksal geht manchmal ganz eigene, in dem Fall großartige Wege. Für mich als Vater, war und ist das natürlich etwas ganz Besonderes. Das Besondere macht sich gerade jetzt in der Pubertät sehr stark bemerkbar aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Um für Mila Platz zu schaffen, mussten wir damals unser Eltern-Schlafzimmer in einen anderen Raum verlegen. Zuvor wurde renoviert, und zwar mit Bio-Baustoffen. Wir wollten weg von den 08/15-Produkten und lieber etwas mehr Geld in ein gesundes Schlafzimmer investieren. Also bin ich los und habe mich von meinem damaligen Baustoffhändler beraten lassen.
Er hat mir Produkte vorgestellt, womit ich meine optischen Ideen umsetzen konnte und die laut Herstellerangaben auch noch „gesund“ waren. Bei dem Gespräch habe ich zum ersten Mal die ganzen Vorteile von Kalkputzen kennen gelernt. Das war genau der Baustoff den ich gesucht habe.
Wir haben die Wände mit Kalk verputzt und mit Bio-Silikatfarbe gestrichen. Die Decke wurde mit einer edlen Kalk-Spachteltechnik versehen. Wir haben einen geölten Parkett verlegt und uns mit Massivholzmöbeln eingerichtet. Optisch haben wir unser Ziel definitiv erreicht.
Und dann kam die erste Nacht…
Wir sind ins Bett gegangen und haben wie immer noch etwas gelesen und gegen 22 Uhr das Licht ausgeschaltet um zu schlafen. Ich bin Frühaufsteher und deshalb auch Frühschläfer. Gegen Mitternacht bin ich aufgewacht, weil ich ständig husten musste. Egal in welcher Position ich probiert habe weiter zu schlafen, der Husten wurde nicht besser. Nach 20 Minuten erfolglosem hin und her wälzen -mittlerweile schon leicht genervt- stand ich auf um etwas zu trinken. Ich habe mir ein Glas Wasser geholt, bin ins Wohnzimmer und hab in irgendeinem Magazin geblättert. Nach ca. 20-30 Minuten ging es mir besser und ich bin wieder ins Bett. Kaum eingeschlafen, fing der Husten wieder an. Also habe ich mein Kissen gepackt und bin ins Wohnzimmer. Ich wollte Silke wenigstens ein paar Stunden Schlaf gönnen. Wer selber Kinder hat weiß, dass Elternschlaf in den ersten Monaten Mangelware ist.
Die nächste Nacht verlief fast identisch, nur da bin ich direkt nach dem ersten Aufwachen ins Wohnzimmer um dort zu schlafen. Am dritten Abend habe ich es noch nicht mal bis zum Einschlafen geschafft. Kaum im Bett hatte ich wieder dieses Kratzen im Hals und hab dazu auch noch ganz schlecht Luft bekommen. Also bin ich zum Schlafen ins Wohnzimmer. Was als Traumschlafzimmer geplant war hat sich für mich zu einem echten Alptraum entwickelt.
Weißt du wie hilflos ich mich gefühlt habe, nicht erklären zu können was mit mir los ist? Wie es sich anfühlt, wenn geliebte Menschen an dir zweifeln und du völlig machtlos bist?
So ging das über 6 Monate.
Ich habe damals von der Wasserader bis zum Burnout alle möglichen Theorien überprüft. Ich habe unzählige Bücher gelesen, war stundenlang im Internet und habe auch noch alle Ärzte aus meinem Kundenstamm angerufen, aber nirgendwo erhielt ich Antworten. Damals war das Thema Umwelterkrankungen noch nicht bekannt. Es gab nur eine Handvoll Ärzte, die das Thema auf dem Schirm hatten aber leider war keiner von denen mein Kunde. Das ist heute übrigens noch nicht viel besser. Wer unter Umwelterkrankungen leidet braucht oft Monate und Jahre bis eine zutreffende Diagnose erstellt wird.
Irgendwann bin ich dann aber doch über einen Artikel gestolpert mit der Überschrift „Ausdünstungen von Baustoffen“. Die darin beschriebenen Szenarien haben fast genau meine Situation geschildert. Und so bin ich dann darauf gekommen, mir die verwendeten Baustoffe mal genauer anzusehen.
Was ich da erfahren habe, hat mich schockiert. Jedes einzelne Produkt enthielt chemische Zusätze obwohl die richtig teuer und vor lauter Biolabels bunt wie ein Christbaum waren. In der Hälfte der Baustoffe waren Additive enthalten, die als allergieauslösend eingestuft sind. Somit war auch ich Mitglied im Club der Menschen, die sich von Labels und Verkäuferaussagen blenden lassen.
Meine Gutgläubigkeit hat dazu geführt, dass wir den Raum komplett entkernen mussten. Finanziell war das bei uns nicht so dramatisch, weil ich ja eine Malerfirma habe. Ich kenne aber Fälle, da wurden Familien dadurch finanziell ruiniert.
Im zweiten Anlauf wurden dann wirklich schadstofffreie Baustoffe verwendet und seitdem schlafe ich wie ein Baby in dem Raum.
So bin ich dazu gekommen Baustoffe genauer zu betrachten und mein Wissen mit der Öffentlichkeit zu teilen. Nicht um Hersteller oder Produkte schlecht zu machen sondern um auf die Missstände im Baustoffsektor hinzuweisen. Ich habe erlebt wie es ist, wenn man quasi über Nacht auf Baustoffe reagiert. Und natürlich ist mir auch bewusst, dass meine Frau 8 Monate in einem Raum voller Schadstoffe geschlafen hat, und manchmal sogar meine Tochter Mila.
Deshalb berate ich und deshalb beantworte ich jeden Kommentar und jede Email. Wenn du künftig noch mehr Informationen erhalten willst lade ich dich zu meinem Herzensprojekt Natürlich Kalk ein. Trage dich unter in den Newsletter ein und erhalte exklusive Informationen. Zudem erfährst du dort von meinem neuen Projekt, dem Bauherren-Seminar online.
Ich freue mich darauf, deine Geschichte zu hören oder dich demnächst persönlich kennen zu lernen.
Bis dahin wünsche ich dir alles Gute.
Hallo Herr Wilhelm B.,
vielen Dank für Ihren Kommentar und viel Erfolg bei Ihrem Projekt. Wenn ich Ihnen mit Tipps weiterhelfen kann, bitte melden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Danke für die ausführliche Antwort. Die Ursache des Übels hat sich leider noch nicht gefunden.
Wandaufbau: Gemauertes Mauerwerk, Lehm, Kalkfarbe. Keine Grundierung, und wenn dann war es Lehmschlämme. Alle Wände und Decken sind so aufgebaut. Fußboden: gefliest.
Die Holzfaserplatte an der Decke wurde als Bio bezeichnet, mir ist klar dass das nicht viel zu bedeuten hat. Nur denke ich, dass eventuelle Schadstoffe nicht dich 2cm Lehm und 5 Schichten Kalkfarbe durchkommen.
Haben noch Balken (Fachwerk) diese sind offen und allein mit Leinöl gestrichen.
Gruß
Hallo Herr Wilhelm B.,
bei mir waren es damals Konservierungsmittel in den angeblichen „Biobaustoffen“. Bei Ihnen fällt es mir schwer, einen „Schuldigen“ für Ihre Beschwerden zu bestimmen.
Wurden irgendwelche Grundierungen eingesetzt, auf der Holzfaser oder dem Mauerwerk? Wie schaut es mit der Holzfaserplatte aus? Ist die schadstofffrei? Wurde der Lehm grundiert, vor dem Anstrich?
Hatten Sie die Beschwerden auch bevor der Raum eingerichtet wurde? Bei Massivholzmöbel die z.B. mit Osmo Hartwachsöl geölt wurden habe ich ähnliches erlebt.
Meiner Meinung nach muss es noch einen Stoff geben der in Ihrer Auflistung fehlt.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Guten Tag, wir haben leider schon früh die Erfahrung machen müssen, dass nicht alle Baustoffe gesundheitlich gut verträglich sind. Daher haben wir bei unserem letzten Umbau auf die verwendeten Materialien geachtet.
Also zunächst vollkommen entkernt, bedeutet alte Decke, Fußboden und Wände raus. Fußboden neu aufgebaut und am Ende gefliest. Wand mit Lehm verputzt und mit gelöschtem Kalk (reiner gelöschter Kalk, ohne Zusätze) gestrichen. Decke mit Holzfaser Dämmplatten gedämmt, mit Lehm verputzt und gelöschten Kalk gestrichen.
Seitdem wir in den umgebauten Räumen schlafen, sehen wir die ähnlichen Symptome wie von Ihnen beschrieben. Halskratzen, Husten, es gibt eine Art Allergische Reaktion. Wir sind 4 und haben alle die gleichen Symptome.
Haben Sie eine Idee woran das liegen könnte?
Hallo Frau Ritsa S.,
ich würde einem Kalk- oder Lehmputz den Vorzug geben. Beide wirken sich positiv auf das Raumklima aus, was gerade im Schlafzimmer sehr wichtig ist.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo,
Ihnen erst mal ein gutes und gesundes neues Jahr.
Ich möchte die tapezierten Wände unseres Schlafzimmers erneuern. Habe manchmal das Gefühl, dass die luftqualität nicht optimal ist. Jetzt bin ich am überlegen, ob nicht ein Putz sinnvoller wäre.
Zu welchem Putz raten Sie?
Danke und Grüße
S.
Hallo Frau Birgit D.,
bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 65% findet bei einem Temperaturunterschied von 7 °C der Kondensatausfall statt. Das bedeutet das in der Luft gespeicherte Wasser kondensiert an der kalten Oberfläche.
Somit stimmt die Aussage von dem Mitarbeiter.
Auch die Aussage von seinem Chef ist nicht ganz falsch. Mit einem Kalkputz in entsprechender Schichtdicke hätte der Schimmelwachstum vielleicht vermieden werden können. Weil der Kalkputz Feuchtigkeit ins Innere Leitet und weil er zudem alkalisch ist. Allerdings ist auch ein Kalkputz kein Wundermittel gegen Schimmel. Wenn mehr Feuchtigkeit nachkommt als abgegeben werden kann stößt auch der Kalkputz irgendwann an seine Grenzen.
Mein Sanierungsvorschlag wäre daher folgender:
Die Innenwand Dämmen um den Temperaturunterscheid zur Innenwand auf 3 – 4 °C zu reduzieren. Und zusätzlich den Raum mit Kalk verputzen.
Ein Kalkputz auf alle Wände könnte auch genügen aber das kann ich mit den wenigen Informationen nicht beurteilen. Dafür müsste über ein paar Tage die Luftfeuchtigkeit und die Wandtemperatur gemessen werden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Hallo Herr Engist,
meine Tochter hat vor ca. 2 Jahren eine Wohnung aus 1989 gekauft. Im Zuge der Sanierung wurden auch Wände mit Ardex A826 Zementputz beigeputzt bzw. einige Stellen neu verputzt.
Nun zeigen sich im Schlafzimmer an der Aussenwand Schimmelsporen. Eine Firma zur Behebung von Wasser und Feuchteschäden stellte einen Themperunterschied der Aussenwand zur Innenwand von über 7 Grad fest. Der Mitarbeiter meinte der Feuchte bzw
Schimmelschaden sei weil die Aussenwand nicht gedämmt sei. Es gäbe die Möglichkeit der Innen oder Aussenwanddämmung.
Heute teilt nun der Chef der Firma mit … wir hätten bei der Sanierung den falschen Putz verwendet. Der Zementputz sei im Schlafzimmer nicht geeignet.
Hier bestand auch schon vor der Sanierung vom Voreigentümer ein Schimmelschaden an gleicher Stelle. Im Rest der Wohnung nicht.
Würde hier eine erneute Sanierung mit einem Kalkputz helfen? Oder denken Sie das dies erneut passiert und auf die kalte Aussenwand zusätzlich eine Dämmung erfolgen muss.
Viel Dank vorab für Ihre Antwort.
Birgit D.
Hallo Frau Shide B.,
bei dem Saint-Astier ISOCHAUX handelt es sich um einen Kalk-Haftputz. Das bedeutet, dem Kalkputz werden Zusätze beigemischt, damit dieser als Haftputz funktionieren kann.
Das kann von Zement bis hin zu Kunststoffen alles Mögliche sein. Welche Zusätze von Saint-Astier beigemischt werden kann ich Ihnen aber leider nicht beantworten. Die Produktdatenblätter enthalten keine Informationen darüber.
Als deutschen Hersteller kann ich Ihnen die Fa. Hessler Kalkwerke empfehlen. Die haben sehr gute Kalkputze und vor allem eine Volldeklaration aller Inhaltsstoffe.
Grundsätzlich können Sie die Kalkputze ohne Probleme auf mineralische saugfähige Untergründe aufbringen. Daher funktioniert das auch ohne Probleme auf den Putzen von Saint-Astier.
Als Anstrich empfehle ich Ihnen eine Sumpfkalkfarbe. Die ist hoch diffusionsoffen und passt daher sehr gut zum Kalkputz.
Wenn Sie weitere Fragen haben dürfen Sie sich gerne erneut melden.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Lieber Gerold Engist
wir sanieren gerade ein altes Backsteinhaus auf einer kleinen dänischen Insel.
Die hiesigen Handwerker haben uns empfohlen, mit Kalk zu arbeiten, um Schimmelbildung vorzubeugen. Die Außenwände (2 x Backstein mit kleinem Hohlraum) wurden nun von innen mit Multipor gedämmt, als Unterputz, Kleber und Oberputz wird folgender Kalkputz verwendet:
Saint-Astier ISOCHAUX Mineral Lime Mortar
Kennen Sie das Produkt? Können Sie etwas darüber sagen, ob es den Namen Kalkputz verdient?
Und falls ich mich für den Rest der Arbeiten für ein deutsches Produkt entscheide (die innen liegenden Wände verputzen wir selbst), welches würden Sie uns empfehlen und können wir problemlos „mischen“?
Haben Sie auch eine Empfehlung, was die Farbe betrifft? Damit das Ganze dann nicht am Ende durch den falschen Anstrich „zerstört“ wird.
Ich freue mich sehr auf ein feedback.
Herzliche Grüße, Shide.
Hallo Frau Brigitte B.,
auch ich glaube nicht an Zufälle.
Um Ihnen einen Beschichtungsaufbau zu empfehlen wäre es gut, zu wissen welcher Putz damals verwendet wurde. Gerne auch ein paar Bilder per Mail. Einen Beschichtungsaufbau zu empfehlen ohne den Untergrund zu kennen ist schwierig.
Mit einem natürlichen Kalkputz sollten Sie das Schimmelproblem in den Griff bekommen. Wichtig dabei die richtigen Materialien und die Dicke der Putzschicht. Auch dazu gerne mehr Informationen sobald ich die Untergründe kenne.
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehrßen geehrter Herr Engist, ich bin gerade auf Ihre Seite gestoßen – sicher kein Zufall – . Wir müssen eine Wohnungin einem Haus von 1910 renovieren – aussen Klinker – innen ein alter Putz von damals, der mit Gips zugespachelt wurde und mit Tapete beklebt und gestrichen wurde. Nach Auszug der Mieter fanden wir unter einer sauber weiss gestrichenen Tapete schwarzer Schimmel in jedem Raum, vor allem an den Aussenwänden. Der Schimmel wurde von einer Fachfirma abgefräst und jetzt: was tun- ich habe bereits eine Firma beauftragt um die Wohnung mit einem Kalkputz zu versehen, in der Hoffnung dass damit eine gute Wohnatmosphäre erzeugt wird, zumal meine Tochter mit Baby einziehen will. Was können Sie uns als Wandaufbau auf diesem alten Putz empfehlen. Vielen Dank im voraus.
Hallo Herr Herbert G.,
da ich nicht herausgefunden habe welches Produkt genau zu meinen Symptomen geführt hat ist es schwierig Produkte zu nennen. Bin nicht gerade der Liebling der Industrie und möchte denen deshalb keinen Grund geben etwas gegen mich zu unternehmen.
Wenn Sie mir eine Mail schreiben kann ich Ihnen gerne mehr zu den Produkten sagen. Kann Ihnen zumindest sagen welche Materialien entfernt werden mussten um meine Symptome zu mildern. Grundsätzlich wurde damals verwendet:
Kalkputze vom Maxit, Kalk-Edelspachtel von Dinova, Holzöl von Osmo, Silikatfarbe von Caparol, Parkettkleber von Wakol
Grüße aus Marktbreit
Gerold Engist
Sehr geehrter Herr Engist,
ich bin Architekt und Baubiologe, könnten sie mir sagen welsche Produkte sie benutzt haben und welsche Zusatzstoffe Ihnen Probleme bereitet haben. so wäre ich in der Lage andere Verbraucher besser zu schützen.
Schöne Grüsse
Herbert G.